Unser Leben in Kartons.

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In drei Tagen geht es los. Am Freitag ist die Übergabe des Hauses, die Umzugsfirma ist für Samstag bestellt. Inzwischen haben wir 14 volle Kartons in der Wohnung stehen.

Wir haben nicht so viele Dinge. Und die Dinge, von denen wir relativ viel haben, also Kleidung, müssen wir zum Glück nicht in Kisten packen. Die Plastikfächer, die in unseren japanischen Wandschränken (keine japanische Wohnung ohne Wandschränke) beheimatet sind, werden so transportiert. Für alles was hängt, bringt die Umzugsfirma eine Kleiderstange mit. Was ansonsten jetzt noch nicht eingepackt ist, kann innerhalb einer Stunde konzentrierten Arbeitens in Kisten befördert werden. Unsere Möbel werden alle so, wie sie sind, mitgenommen.

Einige Dinge passen einfach nicht in Kisten, gehen aber auch beim besten Willen nicht als Möbel durch – unsere Tennistaschen z.B. 😉 Also werden wir am Freitag, nachdem die Abnahme des Hauses überstanden ist, schon ein paar Sachen ins neue Haus bringen. Klopapier mitzunehmen ist sicher auch keine schlechte Idee. Gibt es noch etwas, was so schnell wie möglich mit muss?

Wenn alles glatt läuft, werden wir am Samstag Abend alles im neuen Haus haben, und am Sonntag nur noch auspacken müssen. Vielleicht bekommen wir dann auch endlich etwas Entspannung, bevor wir am Dienstag vor der Übergabe der alten Wohnung schrubben dürfen.

Leider werde ich euch die neue Wohnung nicht direkt im Blog zeigen können. Der Grund ist ein dummer: Ich habe es einfach total verplant, mich ums Internet zu kümmern. Dementsprechend kann die Verlegung der Leitung erst am 29.1. stattfinden. Zu dem Zeitpunkt werden wir schon seit zwei Wochen im neuen Haus wohnen. Wahrscheinlich werde ich in diesen zwei Wochen drei neue Sprachen lernen, einen Marathon laufen und das Bernsteinzimmer finden. Ach Quatsch, was erzähle ich euch – habe doch Internet auf dem Handy. 😉 Nur mit Fotos wird es etwas kompliziert, die kann ich auf dem Handy nicht anständig bearbeiten.

Mein YouTube-Debut und wer bin ich überhaupt?

Wie ich aussehe, wenn ich nicht die Augen zusammenkneife. ;)

Wie ich aussehe, wenn ich nicht die Augen zusammenkneife. 😉

Eigentlich sollte ich vor meinem YouTube-Debut vorgewarnt werden, damit nicht passiert, was jetzt passiert ist: Leute kommen auf meinen Blog und finden als erstes einen Eintrag über Kühlschränke und Klimaanlagen. 😉 Hat offensichtlich nicht so gut geklappt. Aber gut, was nicht ist, kann ja noch werden.

Für alle meine Leser, die mich und meine Social Awkwardness einmal in bewegten Bildern sehen wollen (man sollte mich nicht filmen – vor allem nicht, wenn mir die Sonne ins Gesicht knallt (Ey, und die kleine Melissa voll im Schatten! Ungerecht!)):

(ab ca. 6:30 relativ kurz)

Für alle, die auf den Link in der Videobeschreibung geklickt und hier gelandet sind: Herzlich willkommen auf 8900km! Und – normalerweise bin ich normaler. 😉 (Ausrede Nr. 3: “Und eigentlich hört sich meine Stimme auch gar nicht so an!!”)

Ich bin Claudia, komme aus Berlin und habe mit Melissa zusammen das Abi gemacht. 🙂 Einen Eintrag über den Tag, als ich mit Melissa und Flo unterwegs war, findet ihr hier.

Kurz nachdem ich das Abi in der Tasche hatte, ging es mit den Working Holiday-Visum nach Tokyo, wo ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. 2011 haben wir geheiratet, und seitdem wohne ich dauerhaft hier, inzwischen sogar mit einem von meinem Mann unabhängigen, unbefristeten Visum. Was sonst so? Ich arbeite bei einer Sportbekleidungsfirma in der IT, spreche fließend genug Japanisch um in der Sprache zu arbeiten, und werde nächste Woche mit meinem Mann und meinen Schwiegereltern in unser renoviertes Haus einziehen.

Wenn ihr euch für Tokyo interessiert gibt es unter der Kategorie “Tokyo” Einträge über die Stadt, vor allem ihre Restaurants und Cafés. 😀 Wir reisen aber durchaus auch gerne, unter “Reiseberichte” findet ihr eine Auflistung aller Reisen in Japan und dem (vor allem asiatischen) Ausland. Ansonsten, scrollt einfach mal durch. 🙂 Übrigens, der, nicht unbedingt zu meiner Freude, beliebteste Eintrag heißt “Auf Japanisch fluchen.”

Zum Blog gibt es auch ein Instagram und eine Facebook-Seite, aber wohlgemerkt keinen YouTube-Kanal. 😉 (Und jetzt wissen auch meine angestammten Leser warum!)

Falls ihr Fragen habt, immer her damit. Bitte bedenkt, dass ich Kommentare von neuen Lesern erst einmal freischalten muss. Sie erscheinen also nicht direkt, nachdem ihr sie abschickt. 🙂

Hightech-Haushaltsgeräte!

In eineinhalb Wochen ziehen wir um, und inzwischen haben wir immerhin die Haushaltsgeräte soweit ausgesucht und gekauft. Wenn ich jemals mit euch unterwegs und in einem Elektronikladen verloren gehen sollte – geht einfach zur Haushaltselektronik-Abteilung. Ihr werdet mich dort finden. Versprochen. 😀 Zugegebenermaßen habe ich keine Ahnung von Haushaltsgeräten, aber toll finde ich sie trotzdem. Deswegen möchte ich euch zwei teure Haushaltsgeräte vorstellen, die mit uns ins Haus einziehen werden, und warum es ausgerechnet diese sein mussten.

Klimaanlage: Daikin Urusara 7 (うるさら7)

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Unser Haus ist kalt. Natürlich haben wir versucht, es durch den Umbau ein wenig wärmer zu gestalten, aber wir haben keine unbegrenzten finanziellen Mittel. Da wir eh eine neue Klimaanlagen anschaffen mussten, haben wir also nach einer gesucht, die besonders gut wärmt. So kamen wir auf die Urusara 7 von Daikin, gewissermaßen deren Zugpferd.

Was daran ist so toll? Es gibt mehrere Dinge, die für die Urusara 7 sprechen: Es ist die einzige Klimaanlage auf dem Markt, die die Luftfeuchtigkeit nicht nur senken sondern auch anheben kann. Das ist besonders im Winter durchaus nötig. Außerdem pustet sie warme Luft nicht stupide in den Raum, wo diese sich direkt an der Decke ansammeln kann, sondern wärmt den Fußboden. Um das zu bewerkstelligen bläst sie die warme Luft direkt nach unten. Ein anderes Problem bei Klimaanlagen ist, dass sie nicht mehr funktionieren, wenn es zu heiß oder zu kalt ist. Dann funktioniert der Wärmeaustausch nicht mehr. Diese Klimaanlage heizt auch bei -25°C noch. Ach, und dank einer Zusatzoption ist sie mit dem Internet verbunden, man kann sie also von unterwegs an- und ausschalten. Das ist bei einer vergesslichen Person wie mir durchaus praktisch. 😉

Normalpreis: ca. 300,000¥ (ca. 2450€)
Gekauft für: ca. 170,000¥ (ca. 1390€)

Günstig weil wir direkt nachdem die neuste Version herauskam zum Outlet rannten und uns die stark vergünstigte Ende 2015 erschienene Version kauften. Große Unterschiede gibt es nicht.

Kühlschrank: Mitsubishi MR-JX47A(N)

Den Kühlschrank, den wir die letzten fünf Jahre verwendet haben, bekam mein Mann damals gebraucht von einem Studienkollegen. Als wir zusammenzogen war einfach so viel zu kaufen, dass es für einen Kühlschrank nicht reichte. Er kühlt noch, aber ist erstens viel zu klein und zweitens friert er manchmal Dinge ein, die nicht im Gefrierfach sondern im Kühlfach sind.

Wir suchten nach einem Kühlschrank unter 500L. Derzeit gibt es einige Kühlschränke mit lustigen Funktionen auf dem japanischen Markt: Panasonic-Kühlschränke frieren etwas ganz leicht ein, um es lange frisch zu halten; Hitachi-Kühlschränke haben ein Vakuum-verschlossenes Fach. Wir entschieden uns für Mitsubishi. 🙂

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Was ist an dem Kühlschrank so toll? Erst einmal ist er nicht so riesig. Ich wollte keinen Kühlschrank, der viel größer ist als ich. Außerdem hat er neben einem großen Gefrierfach (das zweite von unten) ein kleines mit 切れちゃう冷凍 (Kirechau Reitô). Bei -7°C werden die Dinge zwar eingefroren, man kann sie aber noch immer schneiden oder anders portionieren. Das ist für uns besonders spannend, schließlich frieren wir all unsere Bento-Speisen ein, müssen derzeit aber vorher alles einzeln verpacken. Was mein Mann besonders toll findet ist das Fach im Kühlbereich, welches z.B. Bier auf -2°C kühlt. 😉 Für rohen Fisch oder rohes Fleisch sind -2°C natürlich auch nicht schlecht. Außerdem hält das Gemüsefach (ganz unten) Obst und Gemüse sehr lange frisch, dank… LEDs? Ich bin mir auch nicht sicher, aber das ist um ehrlich zu sein auch nicht die Funktion, wegen der wir diesen Kühlschrank gekauft haben.

Gekauft für: ca. 255,000¥ (ca. 2080€), von denen wir aber, dank der Spendabilität der Verwandtschaft meines Mannes, nur 10% selbst bezahlt haben.

Natürlich entwickelten wir bei unseren zahlreichen Besuchen in Elektronikläden noch andere Begehrlichkeiten. Eine neue Waschmaschine wäre z.B. echt toll. Das muss aber ersteinmal hinten anstehen, sonst haben wir zwar tolle Haushaltsgeräte aber nicht mehr genug Geld zum Essen. 😉

Auch dank des neuen Kühlschranks und der neuen Klimaanlage freue ich mich wirklich auf den Umzug. Sie waren zwar beide nicht gerade billig, aber ich hoffe, dass sie uns dafür umso besser begleiten.

Achtet ihr bei Haushaltsgeräten eigentlich auf Zusatzfunktionen? Habt ihr schon einmal etwas gekauft, weil euch eine Funktion so sehr zugesagt hat?

Jahresrückblick 2016: Juli bis Dezember.

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Ich hoffe ihr seid alle gut ins neue Jahr gerutscht. 🙂 Am Morgen des ersten Tages des neuen Jahres standen wir um fünf Uhr auf um den ersten Sonnenaufgang (初日の出 hatsu-hinode) zu sehen. Danach lief es wie immer: Traditionelles Frühstück, Schreinbesuch, Shopping, Besuch bei den Großeltern meines Mannes. Spaß hat es trotz der enormen Mengen an Essen gemacht, aber dazu vielleicht an einem der nächsten Tage mehr.

Hier geht es erst einmal weiter um letztes Jahr. 🙂

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Juli

Im Juli unterschrieb mein Mann den Vertrag für den Umbau unseres Hauses. In zwei Wochen werden wir einziehen, und wir haben schon begonnen, unsere Habseligkeiten in Kisten zu packen. Wenn alles überstanden ist, werde ich euch das Haus, zumindest unseren Teil davon, mal zeigen. 🙂 Mein Mann und ich nahmen uns im Juli auch einen Tag frei und besuchten die temporäre Ghibli-Ausstellung in Roppongi, was meine Liebe für das Animationsstudio neu entfachte.

August

Während der Festtage im August fuhr ich mit Tessa von Wanderweib tief in die Präfektur Chiba und besuchte die Burg Chiba und den Narita-Tempel. Normalerweise vernachlässige ich Chiba ziemlich, vielleicht auch weil ich in der Präfektur wohne, aber der Ausflug war wirklich nett. 🙂 Außerdem habe ich mich durch ein etwas kompliziertes japanisches Buch gequält. Um ehrlich zu sein lese ich natürlich lieber auf Englisch oder gleich Deutsch, aber ohne Schweiß kein Preis und so.

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September

Der letzte September war erst unglaublich heiß, was dazu führte, dass ich in der Bahn ohnmächtig wurde. Nach den ersten zwei Wochen regnete es dann plötzlich ununterbrochen – war wohl nichts mit dem schönen japanischen Herbst. 🙁 Dementsprechend verregnet war auch unser Besuch im Ghibli-Museum in Mitaka. Das ist aber gar nicht so schlimm, denn so habe ich eine Ausrede um noch einmal hinzufahren – es lohnt sich. Vor dem schlechten Wetter flohen wir nach Hiroshima (Teil 1, Teil 2, Teil 3, Abstecher nach Okayama, Teil 4, Teil 5), was sich als absoluter Glückstreffer erwies: Nicht nur war das Wetter fantastisch, Hiroshima übertraf unsere Erwartungen auch bei Weitem.

Oktober

Im Herbst war dann endlich Baubeginn, aber bei unserer ersten Besichtigung der Baustelle konnten wir uns noch nicht so richtig vorstellen, wie es letztendlich aussehen würde. Inzwischen sind die Bauarbeiten fast beendet, und es ist wirklich kaum wiederzuerkennen, so schön ist es geworden. Über die Arbeit war ich im Kill Bill-Restaurant, was zwar zugegeben ziemlich teuer, dafür aber auch ein striktes Nichtraucherrestaurant ist. Finde ich gut. 😉 Und Ende des Monats traf ich mich zum ersten Mal nach langer Zeit mit den deutschsprachigen Freundinnen, von denen ich zumindest zwei dann noch zwei Mal, und eine ein Mal, im letzten Jahr treffen durfte. 🙂

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November

Im November war ziemlich viel los: Wir kauften neue Betten, die leider keine sofortige Abhilfe all unserer Schlafprobleme mit sich brachten. Zu meinem Geburtstag fuhren wir ins Disneysea, was zwar total Spaß machte, uns aber auch vor Augen führte, dass wir nicht mehr wie früher zehn Stunden dort verbringen können. Ende November schneite es plötzlich in Tokyo, wahrscheinlich nur für Melissa, ein Freundin aus Schulzeiten, die Japan besuchte. Bisher hat es übrigens nicht noch einmal geschneit, dieser eine Tag war also nur ein Ausrutscher. Ich habe euch auch erzählt, warum ich überhaupt in Japan gelandet bin.

Dezember

Wie jedes Jahr kamen Weihnachten und das Ende des Jahres total überraschend, weswegen ich gar keine Chance hatte, mich vorzeitig darauf einzustellen. Entsprechend stressig wurde es dann mit den Weihnachtseinkäufen. Den Jahresendurlaub brauchte ich dieses Jahr wirklich. Weihnachten feierten wir wie immer in einer Kombination aus deutschen und japanischen Traditionen, was vor allem heißt, dass noch mehr gegessen wird also sowieso.

Mit diesem zusätzlichen Hüftspeck hat es sich hervorragend ins Jahr 2017 gerollt. Wir werden die letzten freien Tage genießen. 🙂 2016 war schon ziemlich gut, aber jetzt freue ich mich natürlich aufs neue Haus und andere Veränderungen, die für 2017 anstehen.

Euch allen vielen Dank fürs Mitlesen! Auch dieses Jahr sind die Leserzahlen nicht gesunken, was an sich schon ein voller Erfolg ist. 😉