Entspannen in Izu.

Letztes Wochenende hatte mein Mann Geburtstag und wurde 30. Letztes Jahr waren wir zu seinem Geburtstag in Shuzenji (修善寺), dieses Jahr hatten wir uns für ein traditionell japanisches Hotel in Izu (伊豆) entschieden. Genau wie Shuzenji liegt Izu in der Präfektur Shizuoka, wir fuhren also wieder mit der Bahn.

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Leider regnete es an beiden Tagen, die wir dort verbrachten. Zum Glück hatten wir uns aber davon unabhängig gemacht, indem wir uns in ein so tolles Hotel einquartierten, dass wir gar nicht nach draußen gehen wollten.

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Shuzenji, Shizuoka (Teil 1)

Am 16. Juni war dieses, wie auch jedes andere Jahr seit 1988, der Geburtstag meines Mannes. Diesmal hatten wir uns vorgenommen, den Freitag freizunehmen, und irgendwo hinzufahren.

Recht schnell fiel die Wahl auf Shizuoka (静岡県). Erst hatten wir überlegt, nach Izu (伊豆) zu fahren, doch letztendlich entschieden wir uns gegen das Meer und für ein Hotelzimmer mit Onsen auf dem Balkon.

So fuhren wir am Freitag Morgen nach Shuzenji (修善寺). Dorthin geht es mit derselben Bahn wie nach Izu, doch diese wird in Atami in zwei Züge geteilt, wobei sich der hintere Teil nach Shuzenji begibt.

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Wer Japanisch spricht, hat schon bemerkt, dass Shūzenji nach einem Tempel (寺) benannt ist. Genau dort machten wir unseren ersten Halt. Der Tempel an sich ist wirklich hübsch, was mich aber ganz besonders erstaunt hat, waren zwei Dinge: Erstens steht dort ein recht großer Stein-Daruma und zweitens ist das Wasser für die Reinigung der Hände vor dem Beten nicht kalt, wie sonst üblich, sondern warm. Es handelt sich dabei um Onsen-Wasser, also Wasser aus einer heißen Quelle. 🙂

Apropos “heiß”, am Freitag knallte die Sonne ziemlich auf uns herunter, weswegen wir uns kurzerhand in ein kleines Café auf der anderen Seite des Flusses setzten.

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Dort gab es für uns die kühlen Leckereien, die ihr oben sehen könnt, und kalten Matcha. 🙂

Der große Vorteil an einem kleinen Städtchen ist natürlich, dass alles recht nahe beieinander ist. So liefen wir vom Café aus höchstens fünf Minuten bis zum kleinen Bambuswäldchen.

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Zwar merkt man der Stadt an einigen Stellen an, dass sie schon einmal bessere Tage gesehen hat, aber trotzdem gibt es wirklich viel, was für Shuzenji spricht: Die Stadt ist in einem wirklich guten Zustand, und hat tatsächlich Wi-Fi an den touristischen Orten. Man merkt, dass die Leute sich wirklich um Touristen bemühen, und wenn man mal wirklich raus aus dem Stress der Großstadt will, bietet sich hier die perfekte Gelegenheit. 🙂

Nachdem wir uns die Stadt angesehen hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hotel. Für eine Nacht hatten wir uns im Laforet Shuzenji (ラフォーレ修善寺) ein Zimmer genommen. Das Laforet ist eine riesige Anlage aus Zeiten des ungebremsten Wirtschaftswachstums. Auch hier ist aber alles wirklich sehr schön renoviert worden.

Zwischen den einzelnen Gebäuden kann man laufen, aber da die Wege recht weit sind, gibt es auch einen Shuttle Service. Ohne Auto oder Shuttle Service zurück in das Städtchen Shūzenji zu kommen, ist aber eher unmöglich.

Nachdem wir unser Gepäck im Zimmer abgelegt, und es angemessen bestaunt hatten, bestand unsere erste Amtshandlung darin, Tennis spielen zu gehen.

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Nachdem ich letztes Jahr recht viel gespielt hatte, war ich dieses nur ein- oder zweimal beim Training gewesen, was natürlich viel zu wenig ist. Aber zumindest ein wenig habe ich behalten, weswegen wir zwar nicht wirklich Tennis spielen, aber immerhin den Ball hin- und herspielen konnten. (Letztens erfuhr ich übrigens, dass mein Mann seit wer-weiß-wie-lange mit meinem Schläger spielt! Der Verräter! Tatsächlich ist mein Schläger natürlich viel neuer und leichter zu spielen als seiner. Dennoch: Verräter!)

Beim Tennis spielen sahen wir tatsächlich Rehe auf dem angrenzenden Golfplatz! 😀 Ganz entspannt liefen die durch die Gegend, denn am Freitag Nachmittag spielte niemand Golf. Später am Abend erwischten wir noch einmal eines.

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Doch der eigentliche Höhepunkt war natürlich das Zimmer. So groß wie unsere vorherige Wohnung, mit Ausblick auf den Fuji und auf Wälder, und natürlich mit einem Bad auf dem Balkon.

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Wir hatten ohne Abendessen gebucht, und so aßen wir auf dem Zimmer Reisbällchen, die wir viel früher im Conbini gekauft hatten, und tranken allerlei süßen Alkohol.

Baden waren wir natürlich auch. Nach dem Bad überlegten wir gemeinsam, wie man so etwas bei uns zuhause realiseren könnte (gar nicht), schwelgten ein bisschen in der schönen Atmosphäre und gingen irgendwann schlafen.

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Bad mit Bier aus Izu 🙂

Am Samstag Morgen aßen wir Frühstück und ließen uns zum Bahnhof Shūzenji fahren. Dort nisten übrigens Schwalben unter dem Dach der Bahnhofshalle und fliegen durch die Gegend. Schwalben bringen in Japan nicht nur den Sommer, sondern auch das Glück. 🙂 Ich hoffe, dass Shuzenji genau so erfolgreich ist, dass man auch weiterhin hinfahren und die Ruhe genießen kann.

Und nächstes Mal fahren wir länger hin. Jawohl!

schwalben

Kanazawa, Teil 4: Strand und Süßigkeiten.

P nagisadriveway

© Mein Vater

Am Tag vor unserer Abreise hatte mein Vater erwähnt, dass er gern das Wasser sehen würde. Gesagt, getan: Ab ans japanische Meer!

Etwa eine Stunde von der Innenstadt Kanazawas entfernt befindet sich die einzige offizielle Strandstraße Japans, der Chirihama Nagisa Driveway (千里浜なぎさドライブウェイ). Der Sand ist irgendwie ganz speziell, und bildet eine harte Oberfläche, so dass Autos nicht versinken. Die Straße ist lediglich 8km lang, es macht aber großen Spaß, sie zu befahren. 🙂 Mit einem Mietwagen kann man da schonmal gefährlich nah am Wasser vorbeifahren…

ganmon

Ein wenig weiter gibt es keinen Sandstrand mehr, dafür aber beeindruckende Felsen. Am Ganmon (巌門; wörtl. Steintor) haben sich die Wellen einen Weg durch das Gestein gefressen. Landschaftstechnisch ist die Gegend dort wirklich spannend, und wenn man seetauglich ist, kann man mit einem Boot aus Meer schippern und es sich aus einem anderen Blickwinkel ansehen. Wir haben diesmal darauf verzichtet.

Tatsächlich hatten wir einen Termin in Kanazawa, den wir nicht verpassen wollten: Süßigkeiten selber machen. 🙂

wagashi machen

Wagashi (和菓子) bestehen meist zu 100% aus Bohnenpaste in verschiedenen Farben, die in die unterschiedlichsten Formen gezwungen wird. Ich finde es eigentlich immer ganz schön, im Urlaub auch etwas mit den Händen zu machen, und Süßzeug mag ich auch, also setzten wir uns zwischen vielen Japanern in den Wagashi-Produktionsraum des Kanazawa-Tourismus-Produkt-Gebäudes (金沢観光物産館). Dort gibt es neben vielen Mitbringseln auch verschiedene Aktivitäten, die man mitmachen kann. Das Süßigkeitenmachen kostet 1,230Yen (ca. 9,80€) und man bekommt einen Gutschein über 500Yen (4€) für den Laden dazu.

Einem wird dann wirklich über eine halbe Stunde lang von einem Süßigkeitenmacher erklärt, was man genau machen soll – natürlich nur auf Japanisch, weswegen ich die ganze Zeit übersetzen musste. 😀 Aber das macht ja nichts. Letztendlich sahen unsere Süßigkeiten nicht genauso aus, wie die Beispiele, aber auch absolut nicht schlecht.

Nachdem wir Mitbringsel eingekauft hatten, ging es auch schon wieder mit dem Zug zurück nach Tokyo. 🙂