Ihr Kindlelein kommet, o kommet doch all!

Von meinen Eltern bekam ich zu Weihnachten einen Kindle Paperwhite geschenkt. In Japan ist es ja bekanntlich nicht ganz so schlimm Geschenke schon vorm eigentlichen Datum zu öffnen und so ziehe ich schon seit einer Woche mit meinem neuen Kindle durch die Gegend. Gestern kam dann auch meine Hülle an, und deswegen schreibe ich mal drüber.

20131220_095001Ich wollte einen deutschen Kindle haben, weil ich auch den deutschen Amazon Store verwenden wollte. Nach allem, was ich im Internet gefunden habe, geht das mit einem japanischen Kindle nicht. Mein Schwiegervater will sich aber auch einen zulegen, wenn er den hat, können wir mal versuchen, ob es wirklich nicht funktioniert. Wenn man mit einem japanischen Kindle auch auf den deutschen Store zugreifen könnte wäre das natürlich phänomenal, denn der japanische Kindle ist um einiges günstiger. Derzeit wird er auch recht aggressiv beworben, wahrscheinlich, weil in Japan auch andere Systeme auf dem Markt sind (mir fallen direkt Kobo und der Sony Reader ein). Amazon ist hier, zumindest vom Gefühl her, nicht so groß wie in Deutschland.

Im japanischen Kindle Store gibt es natürlich viele japanische Bücher, aber die interessieren mich nicht. Ich lese zwar japanische Bücher, aber die bekomme ich im Buchladen recht günstig*, während ich fremdsprachige Bücher entweder für viel Geld im Maruzen kaufen oder bei Amazon bestellen kann. Ich bestelle aber nicht gern bei Amazon, weil alle Dinge mit einer sicher sehr günstigen aber nicht besonders vertrauenseinflößenden Firma (Katolec) versendet werden. Im japanischen Kindle Store gibt es auch englische Bücher, aber die Auswahl ist anders**

* Softcover (文庫本; Bunkobon) kosten zwischen 500 und 1000yen (3,50€ – 7€), und haben meist A6 als Einheitsgröße, sind also total gut zu transportieren.

** Keine Top Gear-Bücher, was für meinen Mann natürlich eine Katastrophe darstellt. Wir abonnieren das Top Gear Magazine. Aus England. Der Versand kostet doppelt so viel wie das Heft. Dafür freut er sich jeden Monat einmal riesig, wenn das Magazin im Briefkasten liegt. 🙂

Also Kindle mit deutschem Account. Funktioniert soweit ganz gut, auch wenn ich im Internet berichte gelesen habe, dass einem das Gerät gesperrt werden kann, wenn man zu viele Bücher von einer nicht-deutschen IP aus kauft. Stand nach sieben gekauften und vielen kostenlosen Büchern: Noch funktioniert alles.

Ansonsten finde ich das Gerät total gut, das Display eignet sich absolut zum Lesen, auch über lange Zeit. Außerdem hält die Batterie quasi ewig, ich habe es letzten Mittwoch, also vor zehn Tagen, aufgeladen und sie ist noch nicht einmal zur Hälfte leer.

IMGP9704Weil ich sehr ungeschickt mit Displays bin, habe ich mir natürlich auch eine Schutzhülle zugelegt. Doch nicht nur irgendeine, sondern eine, die River Songs Notizbuch nachempfunden ist. 😀 Doctor Who für meinen Kindle!

Gefunden habe ich sie auf Etsy, nicht ganz günstig, aber schön. 🙂

Meine ersten beiden Bücher, die ich heruntergeladen habe, waren übrigens Terry Pratchetts “Raising Steam” und “Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand” von Jonas Jonasson. Ersteres sehr zu empfehlen, letzteres… naja. So lala. Warum das auf den Bestsellerlisten ist weiß ich nicht ganz so genau. Es ist nicht schlecht, aber der Hauptcharakter ist sehr dröge*.

* Ich habe “dröge” gegooglet, weil ich nicht wusste, ob es ein allgemein bekanntes Wort ist. Es ist wohl norddeutsch und bedeutet “trocken” oder “langweilig”. Falls hier jemand mitlesen sollte, dem das Wort sonst nichts sagt.

Auf jeden Fall ist der Kindle das beste Geschenk, dass man sich denken könnte, vielen Dank! Ich lese dann mal weiter…

19 Gedanken zu „Ihr Kindlelein kommet, o kommet doch all!

  1. Anika sagt:

    Oh, gut dass du das mit dem deutschen Store – jap. Store erwähnt hast!!
    Ich habe echt zwischendurch überlegt mir hier einen zu kaufen..
    Das wäre dann ja ziemlich blöd gewesen, wenn es wirklich nicht funktioniert. Warte also auf euren Test 🙂
    Hach ja.. Weihnachten… Ich habe auch schon ein kleines Geschenk vorab erhalten 🙂

  2. nagarazoku sagt:

    Jaaaaa, Doctor Who-Merchandise, klasse!!! 😀

    Aber sag mal, bei dir verschickt amazon mit katolec? O_o Bei mir kommt nämlich immer alles mit kuroneko und die sind ja sehr zuverlässig, daher bestelle ich immer sehr gerne bei amazon.jp.

  3. Thuruk sagt:

    Den Kindle muss ich wohl auslassen, mir kommt nichts ins Haus das dem Hersteller ermöglicht mich einfach so aus meiner Bibliothek auszusperren, sei es weil mein Amazon-Account gesperrt wurde oder Amazon pleite geht.

    E-Book-Reader im Allgemeinen? Sehr praktisch, hatte mal einen von Sony. Eben mit selbst erworbenen .pdf gefüllt. 😉

  4. Sidonie sagt:

    Eigentlich können die das ja nicht einfach sperren, wenn wir aus dem Ausland kaufen. Wir sind ja immerhin Deutsche ;D. Außerdem wird der 3G kindle, den ich gekauft hab, gerade damit beworben, dass man auch im Urlaub WELTWEIT neue Bücher kaufen kann.
    Naja, ich hab mein W-Lan aufm kindle eh immer aus (außer wenn ich gerade ein neues Buch herunterlade), dann kann Amazon zumindest nicht aufs Gerät zugreifen. Und die Batterie schont es auch 🙂
    Viel Spaß beim lesen!

    • Claudia sagt:

      Tatsächlich ist es aber wohl so, dass dieses “im Urlaub” nur einen gewissen Zeitraum umfasst. (Mal ein Link dazu) W-Lan habe ich für gewöhnlich auch aus, eben nur wenn ich Bücher herunterlade.
      Ich hatte damals extra beim Kundenservice angefragt, und die meinten, dass folgendes eigentlich funktionieren müsste: Meine Eltern in Deutschland kaufen mit meiner (japanischen) Kreditkarte mit meinem (deutschen) Account Bücher und ich sychronisiere meine Bibliothek übers Wifi. Dann sollte es keinen Grund geben, mir etwas zu sperren.

  5. misterprinz sagt:

    Uguuu, grandiose Readerhülle! Ich fände einen e-Book-Reader auch cool – schleppe derzeit im Rucksack zu viele Bücher mit mir rum und lese dann doch nichts, weil die Bücher groß und breit sind und das ist bei Zugfahrten nur eingeschränkt günstig. Apropos unverständliche Buchtoplisten: Habe in der münchener S-Bahn letzt wieder jemanden gesehen, der “Barthimäus” las. Ich wollte ihm dieses Rotzding aus der Hand schlagen.

    • Claudia sagt:

      Von Barthimäus habe ich noch nie etwas gehört. Hier haben die meisten Leute ja Extra-Umschläge um ihre Bücher (man bekommt sie im Laden beim Kauf eingeschlagen wenn man will), da weiß ich gar nicht, was sie lesen.
      Das Größenargument zieht bei fremdsprachigen (deutschen, englischen und bestimmt auch schwedischen) Büchern einfach total, manchmal habe ich das Gefühl, dass die extra groß und dick sind, damit der Käufer das Gefühl hat mehr für sein Geld zu bekommen.

  6. Papa und Schwiegerpapa sagt:

    Ich glaube, dröge ist sogar eine Kombination aus trocken, langweilig UND schwerfällig, behäbig und denkfaul. Also ein dröger Mensch hat immer die volle Sympathie seiner Mitmenschen, weil sie sich in seiner Gegenwart spritzig, intelligent, sportlich, etc. also einfach gut fühlen können!

    • Claudia sagt:

      Aber das ist auch keine Qualität des Hauptcharakters. Könnt ihr euch ja mal anschauen, man kann bis zu sechs Geräte mit einem Account verbinden, ihr könntet also per App meine Bücher lesen 😉

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