Sumō in Ryōgoku.

Inzwischen ist es fast zehn Jahre her, dass ich das erste Mal nach Japan gezogen bin. Dennoch hatte ich es bis vor einigen Wochen nicht geschafft, den Nationalsport Japans mal live zu sehen. Nein, nicht Baseball, sondern Sumō. Dafür ging es nach Ryōgoku (両国), was zum Glück von mir zuhause nur etwa 20 Minuten entfernt ist. Dort traf ich mich mit einer japanischen Freundin, die auch noch nie ein Sumotournier gesehen hatte.

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Die Kimonos meiner Schwiegergroßmutter.

Es gibt in meiner japanischen Familie ein Familienmitglied, dass ich noch nie getroffen habe, und das dennoch immer irgendwie anwesend ist: Die Mutter meines Schwiegervaters. Sie ist vor inzwischen fast dreißig Jahren an Krebs verstorben, aber sie kommt in den Geschichten, die zuhause erzählt werden, immer wieder vor. Zum Totenfest im Sommer ist sie noch einmal präsenter, denn jeden Tag wird für sie mitgekocht. Als wir vor vielen Jahren alte Heimvideos von Videokassetten auf eine Festplatte brachten, war sie plötzlich zu sehen, und die Stimmung im ganzen Raum änderte sich schlagartig. Wenn meine japanische Familie so etwas wie eine Schutzheilige hat, ist es diese Großmutter.

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