Tokyo – Helsinki – Berlin und zurück.

Bitte entschuldigt die längere Stille. Nach meinem vierwöchigen Aufenthalt in Deutschland fing ich mir auf der Rückreise direkt Corona ein und lag mit Fieber darnieder.

Ich bezweifle, dass der Mensch zum Fliegen gemacht ist. Ich zumindest versuche es weitgehend zu vermeiden, denn Flüge gehen mir auf den Magen, die Augen, die Haut und die Nerven.

Entweder ist mein Sohn da anders gebaut, oder ich hatte dieses Mal einfach Glück. Hier auf jeden Fall mein Erfahrungsbericht.

Für den Flug nach Deutschland hatte ich einen Nachtflug gewählt. Der Plan: Unser Sohn würde durch vollkommene Übermüdung einfach für ein paar Stunden außer Gefechts gesetzt werden. Damit dafür genug Platz sein würde, reservierten wir einen Gang- und einen Fenstersitz, in der Hoffnung, dass sich niemand auf den Mittelsitz setzen würde. Was kann ich sagen? Ich liebe es, wenn ein Plan funktioniert.

Auf dem Hinflug, Abflug 21:50 in Tokyo Haneda, schlief er sicher sieben Stunden, auf dem Rückflug, Abflug 18:30 in Helsinki, sicher mindestens sechs Stunden.

Zwar hatte ich ihm auf Anraten vieler auch neues Spielzeug und ein neues Buch mitgebracht, er benutzte beides kaum. Bordprogramm, aus dem Fenster gucken, und vor allem Schlafen, reichten eigentlich aus.

Nun muss man natürlich sagen, dass unser Sohn insgesamt eher entspannt ist, und an den Flugtagen natürlich auch fast jeden Wunsch erfüllt bekommen hat. Chips am Flughafen? Kein Problem! Schokolade zum Mittag? Natürlich! Am Flughafen selbst bekam er sowohl beim Hin- als auch beim Rückflug je ein Spielzeug gekauft. In Haneda ein kleines Flughafenfahrzeugspielset, in Helsinki ein Mumin-Plüschtier.

Vor unserem Flug hatten wir einen fahrbaren Koffer gekauft, der der absolute Hit war. Ich nahm keinen Kinderwagen mit, deswegen war es wirklich praktisch, unseren Sohn zumindest zwischen Parkplatz und Gepäckaufgabe auf den Koffer setzen zu können. Fürs Handgepäck ist unserer leider zu groß. Außerdem liebt unser Sohn diesen Koffer einfach über alles, und der Anblick zaubert vielen Zuschauern ein Lächeln aufs Gesicht. 😉

Das einzig nervige war, wie auch schon beim ersten Flug, die zusätzliche Sicherheitskontrolle am Flughafen Helsinki auf der Einreise in die EU. Kurz vor unserem Flug kam ein Flug aus China oder Hong Kong an, und die Leute hatten haufenweise Kosmetik im Duty Free Shop gekauft, die jetzt jeweils darauf untersucht werden musste, ob sie vielleicht Sprengstoff enthielt. Weil sie nicht verstanden, dass man das “saubere” Gepäck vom Band nehmen muss, kam es zu einem Stau, den ich mir nach über 12 Stunden Flug gern erspart hätte. Aber so ist’s halt: Mal hat man Glück und mal nicht.

Insgesamt war der Flug so entspannt, wie er mit einem Dreijährigen nur sein kann. Ich gehe davon aus, dass das neben dem Nachtflug und dem zusätzlichen Platz vor allem einfach an meinem Sohn lag. Schlafend ist er eben ein Engel.

Mehr: Mit Baby von Tokyo nach Berlin.

4 Gedanken zu „Tokyo – Helsinki – Berlin und zurück.

  1. Julia H. sagt:

    “lag mit Fieber darnieder” wurde in meinem Kopf gleich mal in die Kategorie Gedicht gesteckt und las sich dann auch mit Schwung.

    Gibt es noch diese Kinder Tüten im Flugzeug? Als meine Eltern damals mit mir geflogen sind, gab es von den Fluggesellschaften noch bespaßung für Kids. is nun aber such schon 1-2Jahre her

    Gepäckkontrolle ist immer nervig und wenns dann so läuft, ich glaub mir wäre die Hutschnur geplatzt. dass du da ruhig bleiben konntest….

    • Claudia sagt:

      Das gibt es glaube ich innerhalb Japans auch, aber leider gab’s auf dem Flug nach Deutschland auf keinem der beiden Flüge irgendwelches Spielzeug.

    • uk_berlin_tokio sagt:

      Bei JAL gab es letztes Jahr ein kleines Flugzeug für unsere 2 jährigen Zwillinge. Aber diese waren mehr am medialen Unterhaltungsprogramm an Board und auf dem Tablet interessiert. Geschlafen haben sie von Berlin 》Helsinki 》Tokio 6,5 Stunden, auf einem Luftkissen, welches wir zwischen den Sitzen platzierten und so bei ihren zwei Sitzen ein Bett auf den Luftkissen und ein Bett auf den Sitzen zauberten. Zurück war die JAL Crew bereits 4 Stunden vor der Landung in Helsinki etwas unsensibel mit dem Licht und dem verfrühten Service. Von Helsinki nach Berlin sind unsere Zwillinge, aufgrund ihres Schlafmangel, außer Kontrolle geraten. Aber die Crew von Finnair hat in dieser Situation very professionell gehandelt.
      Im Dezember geht es in diesem Jahr mit unseren 3 Jährigen mittels KLM und Vorübernachtung in Amsterdam nach Tokio und nach dem Neujahrsfest wieder zurück. Mal schauen was uns KLM anbietet …

    • Anika sagt:

      Wir hatten mal ein aufblasbares Flugzeug bekommen.
      Aber das Beste war der Ball im Flug innerhalb Deutschlands
      Die anderen Fluggäste waren so nett ihn uns zurückzuwerfen.

      Also bei ANA/Lufthansa gab‘s was. Das letzte Mal bei Turkish auch. War glaube ich ein Teddy in der Tasche. Zusammen mit dem Krams den man auch als Erwachsener bekommt.

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