Meine Eltern waren 2019 das letzte Mal in Japan. Eigentlich ein wenig verfrüht, eigentlich waren sie alle zwei Jahre im Frühjahr hier, aber ein absoluter Glücksfall: Im Frühjahr 2020 waren die Grenzen zu.
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Eigentlich wollten meine Eltern im September 2020 herkommen, um ihren Enkelsohn zu besuchen. Das funktionierte wegen Corona nicht, dafür flogen mein Sohn und ich im Herbst nach Berlin. Mit einem fünf Monate alten Baby war der Flug gar nicht so schrecklich, die meiste Zeit hat er geschlafen. Inzwischen ist Bocchan fast zwei Jahre alt und hat, selbst von seinen Erzieherinnen bescheinigt, sehr viel Energie. Mindestens 14 Stunden in einem Flugzeug mit einem energiegelandenen Kleinkind, das leider nicht mehr überall pennen kann? Nein, danke.
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Aber: Rettung naht!
Seit Anfang des Monats können Angehörige von Japanern nämlich auch ein Visum beantragen! Und, wer ist mit gleich zwei Japanern (meinem Sohn und meinem Mann) verwandt? Meine Eltern!
Aus Japan brauchten wir nur ein Dokument, einen Auszug aus dem Familienregister (戸籍謄本 Koseki Tōhon). Das beweist, dass ich mit meinem Mann verwandt bin, und die Verwandtschaft meiner Eltern zu mir ist mit der Geburtsurkunde aus Deutschland nachweisbar. Das Allerbeste: Weil man das Visum bei der japanischen Botschaft in Deutschland beantragt, braucht man keine Übersetzungen.
Laut Mitarbeitern der Botschaft haben sie jetzt ziemlich viel zu tun – Wahrscheinlich weil auch beruflich Reisende unter bestimmten Bedingungen wieder nach Japan einreisen dürfen. Die Visa sollten aber bis nächste Woche fertig sein.
Wenn jetzt alles klappt, kommen meine Eltern Ende April zu uns! Natürlich doppelt auf Corona getestet, einmal in Deutschland und einmal in Japan. Da alle dreifach geimpft sind und aus einem Gebiet kommen, in dem Omikron vorherrscht, müssen sie nicht einmal in Quarantäne.
Ich freue mich schon riesig, denn für Bocchan macht es schon einen riesigen Unterschied, ob er jemanden nur vom Skypen oder aus dem echten Leben kennt. Vielleicht lernt er dann ja auch ein paar neue deutsche Worte? Bisher kann er nämlich nur “Kran” und “Ball” sagen. 😀
Diese neue Regelung ist für uns natürlich fantastisch – Leider gilt sie aber nicht für unverheiratete Paare oder Paare, deren Ehe in Japan nicht anerkannt wird. Deswegen hoffe ich, dass die Regeln bald weiter gelockert werden. Der Flughafen Narita, im Titelbild zu sehen, hatte schon ein wenig Geisterbahn-Feeling, als wir letztes Mal dort waren.
Wir freuen und auch riesig!
Das freut mich für euch und die Großeltern natürlich. Ich weiß, was es bedeutet, wenn die Kinder weit weg wohnen. Unsere Tochter wohnte bis Aug. 2020 an der franz. Atlantikküste. Kein Vergleich zu Tokio natürlich, aber auch eine weite Anfahrt. Nun wohnen sie 210 km von uns, im krummen Elsass. 2,5 std mit dem Auto. Ein Klacks.
Ich wünsche dir viel Spaß und eine entspannte Zeit. Geniesst diese gemeinsame Zeit. LG Gaby
Das ist ja schön, freut mich sehr für euch.