Tokyos kulinarische Geheimnisse erkunden.

Manchmal erreichen mich Anfragen, ob ich nicht Touren durch Tokyo anbieten könnte. Leider arbeite ich Vollzeit und bin außerhalb der Arbeit zu geschafft, um so etwas anzubieten. Dafür habe ich aber eine liebe Freundin, die Touren mit dem Schwerpunkt Essen anbietet und mir letztens die Chance gab, an einer solchen Tour teilzunehmen, um euch darüber zu berichten. 🙂

Für diesen Artikel durfte ich kostenlos bei einer Tour von Foodie Aventure Japan mitmachen.

Bei Foodie Aventure Japan gibt es verschiedene Touren. Ob man nach ganz besonders photogenem Essen sucht (#Instalicious Food Tour) oder, wie ich, mal veganes Essen ausprobieren möchte, es sollte für jeden Geschmack etwas dabei sein – Und wenn nicht kann man sich eine Tour maßschneidern lassen.

Warum ich bei der veganen Tour mitmachen wollte hat einen einfachen Grund: Meine Schwester ist zumindest Teilzeitveganerin (das “wie sehr” ändert sich von Jahr zu Jahr) und bei ihren Besuchen in Japan fand ich es immer unglaublich kompliziert, sie zu versorgen ohne dass ihr zum Ende ihres Besuchs hin die Edamame zu den Ohren herauskommen.

Vegane Karaage. Wirklich, wirklich gut!

Gizem, die Gründerin von Foodie Aventure Japan und Mit-Deutsche, kennt sich zum Glück hervorragend aus und konnte schon einiges an Wissen (“Wie, japanische Sojamilch ist nicht immer vegan?!”) vermitteln, bevor wir überhaupt das erste Restaurant betraten.

Ein Ziel der Tour ist es nämlich, den veganen Japanbesuchern dabei zu helfen auch nach der Tour etwas anderes essbares als Gurkensushi finden zu können.

Das erste Restaurant befand sich sehr versteckt auf der Seite des Bahnhofs Shibuya, die wahrscheinlich die wenigsten Touristen besuchen. Dort gab es vegane Karaage, was eigentlich frittiertes Hühnchen ist. Für die vegane Version wird natürlich Tofu genommen, aber von der Textur her war es so nah an echtem Hühnchen dran, wie ich es bei Tofu vorher noch nie erlebt hatte.

So gestärkt liefen wir durch das Untergeschoss eines Kaufhauses, wo Gizem Tourteilnehmern teures japanisches Obst und vegane Mitbringsel für Freunde zuhause zeigt. Zum Glück hat Japan da traditionell so einiges zu bieten, man muss nur aufpassen, dass sich nicht irgendwo eine Garnele eingeschlichen hat.

Die Tour ist keine reine “wir laufen von einem Essen zum nächsten”-Angelegenheit, es gibt auch viele Möglichkeiten für schöne Fotos von Shibuya. Während bis vor kurzem der einzig gute Blick auf die weltberühtem Kreuzung vom Starbucks aus war, gibt es jetzt eine kleine kostenpflichtige Aussichtsplattform auf einem Einkaufszentrum.

Ein Wuselbild in echt!

Ganz besonders schön ist es, YouTuber oder Möchtegern-YouTuber beim Überqueren dieser Kreuzung zu beobachten. 😀 Generell finden sich in Shibuya immer mal schräge Gestalten.

Auf dem Weg zurück nach unten befindet sich eine kleine Streetart-Gallerie, die auch hervorragende Fotohintergründe abgibt.

Gizem und ich, fotografiert von Hanna (DayDreamTokyo)

Der letzte Stopp auf unserer Tour war ein kleines Café in Harajuku, übrigens nur einen kleinen Fußweg von Shibuya entfernt, das vegane Doughnuts anbietet. Auf dem Weg dorthin zeigte Gizem uns weitere schöne Orte für Fotos und erzählte uns über die Entwicklung Harajukus in den letzten Jahren. Generell hat sie unglaublich viele Anekdoten und viel Wissen über die Orte, durch die sie Leute führt.

Der Doughnutladen war in einer Hinterstraße, an der ich schon oft vorbeigelaufen war, ohne sie überhaupt zu bemerken. Es gibt hier auch nichtvegane Doughnuts, aber wenn wir schon mal bei einer veganen Tour sind… 🙂

Insgesamt hatte ich einen wunderschönen Nachmittag mit gutem Essen, das ich sonst wahrscheinlich nicht entdeckt hätte, und der besten Begleitung, die mir vor allem in Sachen Veganismus in Japan noch so einiges erklären konnte. Für Tokyobesucher ist es sicher auch schön, die Stadt allein zu entdecken, aber für echten Tiefgang und versteckte Kleinode lohnt es sich auf jeden Fall, sich von einer Sachkundigen die Stadt zeigen zu lassen.

Foodie Adventure Japan (Webseite) bietet verschiedene Touren durch Tokyo an, buchen könnt ihr online entweder über ihre Webseite, ihre Facebook-Seite oder TripAdvisor.

2 Gedanken zu „Tokyos kulinarische Geheimnisse erkunden.

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