Zehn Feiertage, die Japan möglicherweise in den Untergang stürzen werden.

Nächstes Jahr wird etwas historisches passieren: Der derzeitige japanische Kaiser dankt ab, sein Sohn wird den Thron besteigen. Eine solche Thronübergabe ist allein deswegen schon etwas Besonderes, weil die japanischen Kaiser bisher nicht abdanken konnten, sie mussten das Amt bis zu ihrem Tod ausführen. Offenbar hat der derzeitige Kaiser, Akihito (Mitglieder der kaiserlichen Familie haben keine Nachnamen), keine Lust darauf, auf dem Thron zu sterben, und die japanische Regierung hat sich dazu durchgerungen, das Gesetz zu ändern – für genau einen Tag. Nicht, dass der nächste Kaiser auch gleich abdankt!

Der neue Kaiser wird am 1. Mai 2019 den Thron besteigen, und eine neue Zeitrechnung wird beginnen. Noch ist nicht klar, wie diese heißen wird, aber da das im Alltag eh kaum eine Rolle spielt… Mehr über die japanische Zeitrechnung findet ihr hier:

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Was tatsächlich eine Auswirkung auf den Alltag haben könnte, ist der Feiertag, den wir dank der Thronbesteigung möglicherweise bekommen. Natürlich nur für 2019, wir wollen es ja nicht übertreiben. Da wir von Ende April bis Anfang Mai sowieso relativ viele Feiertage haben, würde dank diesem zusätzlichen Feiertag am 1. Mai, der Brückentagsregelung (ein Arbeitstag zwischen zwei Feiertagen ist auch ein Feiertag) und zwei Wochenenden ein monströses Feiertagskonstrukt entstehen.

Ganze zehn Tage durchgehend frei. Ich feure natürlich die Regierung an, das durchzuziehen,  und würde dafür dafür auch mal den neuen Kaiser preisen.

Diese möglichen Feiertage bereiten aber verschiedenen Leute verschiedene Sorgen. Was, wenn die Großmärkte alle geschlossen sind und niemand mehr frischen Fisch bekommt? Lehrer machen sich Sorgen, dass die Schüler so eine lange Pause kurz nach Beginn des Schuljahres (das Schuljahr beginnt in Japan im April) nicht gut verkraften und nicht konzentriert bei der Sache sein werden könnten. In manchen Firmen kann man sich gar nicht vorstellen, wie der Himmel einem nicht auf den Kopf fallen kann, wenn mal zehn Tage niemand im Büro ist.

Es wäre tatsächlich seit Einführung der Golden Week, der Aneinanderreihung von Feiertagen die wir Anfang April sowieso jedes Jahr haben, die längste zusammenhängende Golden Week. Normalerweise muss man sich etwa zwei Tage freinehmen, um lange zuhause bleiben zu dürfen.

Dennoch glaube ich nicht, dass es große Probleme geben würde. Die Leute, auf die es bei langen Feiertagen wirklich ankommt, arbeiten auch für gewöhnlich nicht nur unter der Woche. In einigen Firmen mag es Engpässe geben, aber notfalls muss dann eben eine Person doch zur Arbeit kommen und für den verlorenen Feiertag entschädigt werden.

Wir müssen uns noch überlegen, was wir mit den unverhofften Feiertagen machen würden, leider werden Auslandsreisen wahrscheinlich sehr teuer sein, weil Hinz und Kunz die Chance nutzen werden um einmal über den japanischen Tellerrand herauszuschauen.

Was würdet ihr mit zehn Feiertagen am Stück anstellen?

7 Gedanken zu „Zehn Feiertage, die Japan möglicherweise in den Untergang stürzen werden.

  1. Anika sagt:

    Ich glaube ja, dass das Berechnung der Regierung ist. Sie haben ja schon einiges versucht um die Arbeiter zu weniger Arbeit zu bewegen..
    Wenn alle gemerkt haben, dass die Welt sich auch mit 10 Tagen Urlaub weitergedreht hat, schaffen es ja vielleicht doch mal ein paar Leute mehr ihren Hintern danach puenktlich aus dem Buero zu verfrachten. Selbstverstaendlich nachdem die liegengebliebene Arbeit aus der GW abgearbeitet ist xD

    Ich frage mich ja immer, warum Japaner nicht mal ins Gruebeln kommen wenn sie mitbekommen, dass Auslaender einfach mal drei Wochen Urlaub in Japan machen. Diese Laender scheinen es ja trotz Urlaubsregelungen trotzdem zu ueberleben. Warum bekommt Japan das immer noch nicht auf die Reihe?

  2. nephi88 sagt:

    “Ganze zehn Tage durchgehend frei. Ich feure natürlich die Regierung an, das durchzuziehen, und würde dafür dafür auch mal den neuen Kaiser preisen.” 😀 Damit sammelt der neue Kaiser definitiv gleich Pluspunkte!

    • Midori sagt:

      Der Kaiser stirbt bestimmt nicht auf dem Thron -;).

      Die interessantere Frage für in Japan lebende Ausländer bzw. Japaner mit ausländischen Partner ist, ob der 23.Dezember als Feiertag erhalten bleibt, um entspannter nach Hause zu fliegen.

      Bzw, wenn an zehn Feiertagen mal nicht gefischt werden würde, würde kein Japaner eingehen und dem Meer würde es sicher auch nicht schaden.

      • Claudia sagt:

        Ich meinte das auch nicht wortwörtlich. Normalerweise sterben sie halt “im Amt” also “auf dem Thron”.
        Ich fände es auch sehr schön, wenn der 23. erhalten bliebe, aber ich zweifle irgendwie daran.

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