Bento.

Seit ein paar Wochen essen mein Mann und ich auf Arbeit selbstgemachte Obentō (お弁当) oder Lunchboxen. Das hat zwei Gründe: Erstens ist es teuer, auswärts Essen kostet in der Umgebung meines Büros mindestens 1000¥ (ca. 8,60€). Zweitens ist die günstigere Alternative, fertige Bento vom Conbini, nicht wirklich gesund.

Wir beschlossen also kurzerhand, unser Mittagessen selbst zu kochen. Nun ist natürlich auch das nicht ohne Probleme. Wer will schon jeden Abend zweimal kochen? Oder am Morgen? Um das zu umgehen, kochen wir einmal die Woche viel, und frieren dann ein.

Jeden Morgen packen wir dann Reis und drei kleine Speisen in unsere Boxen, erwärmen es in der Mikrowelle* und haben günstiges, leckeres Mittagessen. Außerdem gibt es bewundernde Worte der Mitarbeiter. Ihr macht Bento? 偉いね。 (Wie bewundernswert.)

* Auf Japanisch nennt sich das übrigens チンする (chin suru), chin machen. “Chin” ist das Geräusch des Alarms der Mikrowelle.

Die Idee hatte übrigens mein Mann, und mein Mann ist auch der, der Spaß am Kochen hat. Ich koche zwar auch, aber so richtig Spaß daran habe ich selten. Kochen ist für mich etwas, was man halt macht. Der Spaß kommt mit dem Essen. 😉 Dummerweise ist mein Mann derzeit aber wegen Prüfungsvorbereitungen am Sonntag kaum zuhause und auch an dem Wochentagen am Lernen. Wer kocht also? Ich. Wer macht den Abwasch? Ich. Wer packt das alles in kleine Portionen, damit es eingefroren werden kann? Ich.

frozenfood

Da bin ich dann oft recht versucht, einfach schon fertiges Bento-Zeugs zu kaufen. Das würde allerdings die ganze Sache ad absurdum führen. 🙁 Ich werde trotzdem mal mit ihm reden, wir können sicher unser Bento-Pensum etwas runterschrauben, bis er wieder Zeit dafür hat. Um ehrlich zu sein hat er da auch gar keinen Spielraum für Widerspruch. 😉 Wenn ich nichts mache, gibt es halt nichts.

Was esst ihr auf Arbeit zu Mittag?

14 Gedanken zu „Bento.

  1. Daniela sagt:

    Super, dass ihr euch das wieder angewöhnt habt. “Bemerkenswert!” – Erai ne… Kommt mir bekannt vor. Kann mich noch gut wn die Zeit erinnern, als ich sieben Tage die Woche morgens die Bento für meinen Mann gemacht habe.

    Ich habe abends immer etwas mehr gekocht und die gab es dann einfach am nächsten Tag für die Bento. So Sachen wie Gobo kinpira oder Tsukemono standen immer auf dem Tisch. Und um etwas Überraschung in die Box zu bringen auch von dem tiefgefrorenen Zeug, ein einziges.

    Ich habe immer das Problem, dass mir mein eigenes Essen nur halb so gut schmeckt, wie das, was der andere für mich zubereitet hat. Kennst du das? Da finde ich die gemeinsame Zubereitung eine gute Lösung.

    • Claudia sagt:

      Leider eignet sich viel, was ich abends mache, nicht so für Bento. Pasta z.B. muss man kleinschneiden, sonst ist sie kaum essbar. 🙁
      Tsukemono usw. essen wir eigentlich kaum, deswegen ist das manchmal etwas schwer. Dabei wäre das natürlich auch super gesund.

  2. Viola sagt:

    Sich selbst ein Bento zu machen ist bestimmt eine vernünftige Alternative zum fertig gekauften Mittagessen was die Geldersparnis angeht und man so auch genau weiß, was alles drin ist. Wenn da nur der lästige Zeitaufwand bzw. die nötige Vorplanung nicht wäre…
    Da es ja einige schöne Bento-Blogs mit leckeren Rezepten, Bücher und (zumindest in Japan) viele schöne und günstige Boxen nebst Zubehör gibt, die es schon verlockend machen es mal auszuprobieren, habe ich mir von meinen letzten Urlauben auch so einiges an Boxen, Förmchen, Ausstechern etc. mitgebracht, aber gefühlt nur 10% wirklich schon mal benutzt.

    Mag auch daran liegen, dass ich ein ziemlicher Langschläfer bin und mir morgens für aufwendigere Aktionen meistens die Zeit “wegbröckelt”. 😉
    Wenn ich so lese, das manche japanischen Mütter extra eine Stunde früher aufstehen und das Kinderbento auch noch aufwendig zu verzieren (stimmt das überhaupt?), bin ich schon ein wenig beeindruckt!

    So gibt es für das Büro-Mittag meistens Schnittchen, Minitomaten oder Ei und ich esse erst abends warm, wenn ich wieder zu Hause bin.

    LG,
    Viola

    • Claudia sagt:

      Es gibt Mütter, die jeden Tag süße Bento machen. Es gibt aber auch Kindergärten (und wahrscheinlich auch Schulen), die das verbieten, damit sich niemand benachteiligt fühlen muss.
      Ich finde die Formen usw. auch immer total süß. Letztens sah ich recht große Pressformen für Reis in Tierformen (ich erinnere mich an einen Eisbär), die man dann ins Curry setzen kann. 🙂
      Schnittchen fände ich auch fantastisch! Das ist so einfach morgens zu machen.

      • Viola sagt:

        Ja, diese Formen sind toll! 🙂
        Es gibt auch Formen für Eier. Da setzt man das gekochte Ei (noch warm) hinein und hat dann nachher ein Häschen, Herz oder Stern. Auch sehr hübsch!

        Das manche Schulen die dekorierten Bento verbieten, finde ich gar nicht so verkehrt. Nicht alle Mütter haben ja für so etwas Zeit (oder Geduld/ Talent) und sind bestimmt ganz froh ihre Kinder nicht mit einem unverzierten Bento enttäuschen zu müssen, während der Sitznachbar ein schön verziertes futtern kann.

        Auch Schnittchen kann man schön aufpeppen mit Salatblättern, Gurken- oder Tomatenscheiben o.ä.. Vielleicht wäre das ja wenigstens für einige Tag in der Woche eine zeitsparende Alternative! 😉

        LG,
        Viola

  3. Fräulein_ich sagt:

    Coole sache:-). Was ich zu mittag esse…Ist meist unterschiedlich. Manchmal was gekochtes oder auch nichts. Am liebsten essen ich gerade eigen kreierte kombies mit Bulgur oder cuscus

  4. Michelle sagt:

    Ich bin bei uns auf Arbeit auch die einzige, die jeden Tag ein mitgebrachtes Mittagsessen isst. Die Kollegen sind dann alle neugierig, was ich denn heute mit habe. Ich bereite jeden Abend (ja, zweimal kochen, aber halt parallel zum Abendesen kochen) mein “Bento” zu. Es gibt viele nette Rezepte für Nudelsalate, Reissalate und dergleichen. Auf lauter verschiedene Förmchen und so hätte ich allerdings keinen Bock. ^^

  5. Anika sagt:

    In meiner Praktikanten Zeit gab es zwecks Geldmangel immer Bento…
    Eine Lage der Box mit Reis, in die andere kamen entweder Reste vom Vorabend oder Fertig-Kartoffel oder Nudelsalat aus dem Supermarkt +diese kleinen Würstchen.
    Dazu dann Gurke, Tomate, Karotte, Minimais oder normaler Maiskolben in Scheiben.
    Sonderlich kreativ war ich nicht.
    Inzwischen genieße ich es nicht mehr jeden Morgen ein Bento machen zu müssen und begnüge mich mich 500¥ Lunch Angeboten.
    Ich bin übrigens sehr einfach zufrieden zu stellen..
    In meiner Schulzeit gab es 4 Scheiben Weißbrot mit Philadelphia und als mir das zu anstrengend wurde zu schmieren, gabs halt 4 Scheiben Weißbrot ohne alles.. Und das von der 5. Klasse bis zum Abschluss (13.)… XD

    • Claudia sagt:

      Oh man, 8 Jahre lang Weißbrotscheiben ist aber auch heftig. 😉 Bei uns gibt es leider keine 500Yen Lunch Angebote, außer man will das Zeug vom Conbini essen… 🙁

  6. GemüseBiest sagt:

    Da ich der Abends-Warmesser bin, nehme ich mir für den Mittag eigentlich immer Obst mit Joghurt und Müsli mit. Es braucht keine Mikrowelle und kann immer wieder zwischendrin gegessen werden. Da ich im Rettungsdienst arbeite, ist das mit der Pause generell immer so eine Sache. Wir haben 12 h Schichten und wenn man Pech hat (was relativ oft vorkommt), kommt die Pause erst weit nach der Mittagszeit oder wird unterbrochen, weil ein dringender Einsatz rein kommt. In Krankenhaus gibt es zwar Mitarbeiterrabatt, aber den Fraß (leider leider) muss ich mir wirklich nicht antun.
    Bei den Nachtschichten ist das bisschen anders. Da variiere ich auch mal und die Chance, dass man in Ruhe essen kann, ist definitiv höher als tagsüber.

  7. Kiichigo sagt:

    Ich nehme auch wenn es geht immer Reste vom Vortag mit. Seit neuestem gibt es bei uns in der Mensa auch eine Mikrowelle, sodass ich mein Essen nicht immer kalt essen muss. Mir schmeckt mein eigenes Essen besser als das meiste, was es bei uns in der Mensa gibt. Leide komme ich zurzeit nicht dazu mir wirklich Bento zu machen. Meistens packe ich einfach die Reste in eine Box und nehme sie so mit. Aber ich würde gerne häufiger Bento machen.

    Liebe Grüße

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