Reise zum Fuji, Tag 2.

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In der Nacht von Montag auf Dienstag konnten wir kaum schlafen. Selbst das japanisch Nachtfernsehprogramm hat uns nicht einschläfern können, wir dösten also irgendwo zwischen wach und schlafend bis zum Morgen.

Nach dem Frühstück waren wir zwar etwas unmotiviert, wollten aber trotzdem den Fuji-san Hongū Sengen Taisha-Schrein (富士山本宮浅間大社) sehen. Der ist der Hauptschrein der im ganzen Land verteilten 1300 Sengen-Schreine, und gehört in Verbindung mit dem Fuji zum UNESCO Weltkulturerbe. Tatsächlich gehört auch der gesamte Berg von der achten Station bis zur Spitze zum Schrein.

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Aber was hat der Schrein mit dem Berg zu tun? Ganz einfach, in ihm wird die Göttin Konohanasakuyahime (木花咲耶姫) verehrt. Ihr Name besteht aus 木 (Baum), 花 (Blume), 咲 (blühen) und 姫 (Prinzessin). Hüpft sie also wie eine Disneyprinzessin durch die Wälder und lässt Blumen blühen? Meist. Aber sie ist gleichzeitig auch die Vulkangöttin und Schutzgöttin des Fuji*. Der Schrein verehrt sie in der Hoffnung, Vulkanausbrüche zu verhindern. Das hat in der Vergangenheit zwar nicht immer geklappt, aber man muss nur am Ball bleiben. 😉

* Sie bringt auch das richtige Temperament mit: Der Legende nach hat sie einen Berg in kleinere Berge zerschmettert, weil er größer war als ihr Fuji. Und sie hat sich hochschwanger in einer brennenden Hütte eingesperrt, weil ihr Mann sie verdächtigte fremdgegangen zu sein. Japanische Götter sind super.

Die Anlage ist wirklich groß und wunderschön! In den Teichen sammelt sich Schmelzwasser vom Fuji, weswegen sie unglaublich klar sind.

Eigentlich wollten wir auch noch einen Tempel sehen, der Taiseki-Tempel (大石寺) präsentierte sich uns aber leider so:

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Auch Tempel müssen eben manchmal renoviert werden. Vor allem im Frühling, wenn die Kirschbäume blühen, bietet er aber sicher ein sehr schönes Fotomotiv. 🙂

Wie durch Zauberhand wieder mit etwas Energie aufgeladen, beschlossen wir uns noch einmal auf den Weg in die benachbarte Präfektur Yamanashi zu machen. Onsen, heiße Quellen, erwarteten uns.

Vom Onsen Yurari (ゆらり) aus sieht man nicht nur den Fuji, die Anlage ist auch sonst recht neu und hervorragend ausgestattet. Wochentags kostet der Eintritt inklusive Leihhandtücher 1,300Yen (ca. 9,60€) pro Person. Von allen Onsen, die ich bisher besucht habe, war das hier der wahrscheinlich schönste. Am Wochenende und an Feiertagen ist es aber wahrscheinlich ziemlich voll.

So entspannt fuhren wir wieder zurück zum Bahnhof Shinfuji, gaben das Auto ab, kauften Souvenirs für die Arbeit und setzten uns in die Bahn nach Hause.

Ich verstehe jetzt auf jeden Fall, warum den Japanern ihr Fuji so wichtig ist und warum er in unzählige historischen Bildern auftaucht. Ist eben doch nicht nur ein Berg. 🙂

0 Gedanken zu „Reise zum Fuji, Tag 2.

  1. Sabrina sagt:

    Ich finde den Eintrag super und corallem das Foto von der heißen Quelle. Stimmt es eigentlich, dass man wenn man tätowiert ist nicht die heißen Quellen bzw manche heiße Quellen betreten darf?

  2. zoomingjapan sagt:

    Den Onsen merke ich mir mal vor. 🙂
    Hatte schon so oft geplant einen Onsen mit Blick auf den Fuji zu besuchen. Hatte auch schon mehrmals was gebucht, aber dank Wetter ist das dann ins Wasser gefallen. Kenns ja mein Glück damit. ^^; …

    • Claudia sagt:

      Es gibt sicher auch andere schöne Onsen, die man mit Tattoos besuchen kann. Leider wecken Tattoos hier noch immer Assoziationen mit organisierter Kriminalität. 🙁

      • Sabrina sagt:

        Ich hoffe doch das mein Engelstattoo keine Assoziationen mit organisierTerrasse Kriminalität weckt 😉
        Aber kann man das vorab in Erfahrung bringen ob man mit einem Tattoo rein darf oder müsste man jedes mal nachfragen?

        • Claudia sagt:

          Manche Onsen schreiben es auf ihre Website, aber um sicher zu gehen würde ich nachfragen. Und für Japaner würde wahrscheinlich auch ein Hello Kitty Tattoo nicht gehen. 😉

  3. Kommentierer sagt:

    Es bestätigt, dass was über Japan geschrieben und dokumentiert wurde und wird auf den Bildern auch zu sehen ist.
    Für mich kommt das Besondere und Interessante dabei hervor.

    Wenn ich mir vorstelle, was ich noch alles über Japan wissen möchte, dann hab ich noch sehr viel damit zu tun. Die Bilder sind schön geworden.

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