Ich werde nie nie wieder am Montag zur Immigrationsbehörde gehen. Nie wieder! Als ich um drei Uhr ankam, war man gerade bei Nummer 56 angelangt – ich bekam die Nummer 121 und war erst um halb neun dran. Halb neun! Ich habe über fünf Stunden gewartet…
Leider weiß man das immer nicht vorher, sonst hätte nämlich einfach umgedreht und wäre nach Hause gegangen. Um genau zu sein hätte ich nach Hause fahren, einkaufen, essen und meinen Laptop schnappen und wieder zur Behörde zurückfahren können und ich wäre noch immer nicht an der Reihe gewesen.
Als ich dann endlich zum Schalter gehen durfte, wurde festgestellt, dass ein Dokument fehlt* und außerdem muss ich noch zwei weitere Papiere ausfüllen. Dumme, dumme Papiere. Erst einmal will man scheinbar wissen, ob ich wirklich dort wohne, wo ich sage, dass ich wohne und ich muss alles mögliche über das Haus ankreuzen und eine Karte des Weges vom Bahnhof nach Hause zeichnen. Ziemlich lächerlich, vor allem wenn man bedenkt, dass es inzwischen Google Maps gibt…
* Ich habe es beantragt, aber bekam es nicht – selbst schuld, hätte ich überprüfen sollen. In Gedanken habe ich natürlich trotzdem die Trulla vom 市役所 (Shiyakusho; Bürgeramt) verflucht.
Außerdem muss ich eine 親族の概要 (Shinzoku no Gaiyô; Übersicht der Familie) schreiben. Warum genau die wissen müssen, wieviel meine Eltern in Deutschland verdienen, weiß ich nicht, und mir ist auch nicht ganz klar, wie weit “Familie” bedeutet: Muss ich meine Schwiegereltern aufschreiben? Generell finde ich es ziemlich lächerlich, muss aber nächstes Mal immerhin nicht mehr anstehen. Man hat mir einen Briefumschlag gegeben, mit dem ich es einfach einsenden kann.
Da wir aber am 23. in den Urlaub fahren und am 21. ein Feiertag ist, muss ich noch vorher zum Bürgeramt – aber nicht heute. Ganz sicher nicht.