Endlich: Asian Kung-Fu Generation Live in Concert!

Ich höre nicht unglaublich viel japanische Musik. Eine Band, die aber schon seit meiner Jugend immer wieder läuft, ist Asian Kung-Fu Generation (kurz: Ajikan).

Die vierköpfige Rockband besteht seit 1996, als die Musiker alle in der Kanto Gakuin Daigaku in der Nähe von Tokyo eingeschrieben waren. Nach der Uni arbeiteten sie dann für ein paar Jahre ganz normal, bis ihnen ab 2001 endlich Erfolg beschert war. Seit 2003 haben sie elf Alben herausgebracht, das neuste, “Planet Folks”, dieses Jahr.

Im Ausland sind sie wahrscheinlich am bekanntesten für ihre Anime-Openings: Ihre Musik läuft u.a. vor Naruto, Bleach, My Hero Academia und Full Metal Alchemist.

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Bloß nicht auf die Texte hören.

Mein Mann hörte letztens ein Lied im Radio, das ihm gefiel.

Also machten wir uns auf dem Weg zum CD-Verleih unseres Vertrauens und liehen ein Album der Band aus, um es dann schnurstracks auf unseren PC zu überspielen. Nachdem das getan war, hörten wir uns zusammen die Lieder an. Leider mussten wir sehr schnell feststellen, dass diese Band vielleicht nicht auf Englisch singen sollte.

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Japanische Dialekte mit der Eiskönigin.

Ich mag Dialekte sehr gern, auch wenn ich deutsche kaum verstehe. Bairisch ist und bleibt eine Fremdsprache, die ich mir nicht über die mir bekannten Sprachen ableiten kann.

Auf Japanisch heißt Dialekt 方言 (Hōgen) und für spezifische Dialekte wird 弁 (ben) als Suffix an Ortsnamen gehängt, wie bei 大阪弁 (Osaka-Dialekt). Als vor einigen Jahren “Frozen” so unglaublich beliebt war, stellten YouTuber Versionen des Liedes “生まれて初めて リプライズ” (“Umarete Hajimete Reprise”/”For the First Time in Forever Reprise”) in ihrem Heimatdialekt ins Internet.

Für mich natürlich super spannend, weil man damit lokale Dialekte hervorragend vergleichen kann. 😀

Das Tokyoter Japanisch ist als Standardsprache (標準語) festgelegt, offiziell sprechen wir also keinen Dialekt. Inoffiziell ist das etwas anders, in etwa wie wenn ein Berliner … nicht berlinert. Die Betonung ist etwas anders, und ein paar besondere Worte haben wir. Letztendlich ist Tokyoter Japanisch aber super langweilig. 🙁

Ganz anders die folgenden Dialekte! Die Standard-Version des Liedes findet ihr hier.

Und als nächstes im wahrscheinlich bekanntesten Dialekt, dem oben erwähnten Osaka-Dialekt:

Den Dialekt kennen alle in Japan, er wird vor allem in Comedy viel verwendet, und manchmal benutzen Leute ihn, um cool zu wirken. Was neben offensichtlichen Unterschieden (や (ya) statt じゃ (ja) und よ (yo)) auffällt, ist, dass alle Laute gesprochen werden. Wenn Ana in Osaka-ben 残して (nokoshite; zurücklassen) singt, ist das “i” betont. In Tokyo sind wir etwas mundfauler, es würde wie “nokoshte” gesprochen werden.

Aber wir reden noch immer deutlicher als die Leute aus dem hohen Norden. 八戸弁 (Hachinohe-Dialekt) wird oft als Dialekt für Bauern und Leute vom Lande verwendet:

Aus harten Lauten werden weiche, aus 生まれて初めて (umarete hajimete) 生まれで初めで (umarede hajimede).

Aber immerhin versteht man diese Dialekte noch. Okinawa war eine Zeit lang sein eigenes Königreich und war auch sonst immer weit genug vom Rest Japans entfernt um einen absolut unverständlichen Dialekt zu entwickeln:

Über den Kanji stehen hier die Lesungen, weil man sonst überhaupt keinen Plan hätte. Im Dialekt liest man Kanji komplett anders… Allerdings weiß ich nicht, ob junge Menschen diesen Dialekt noch aktiv sprechen. Es wäre schade wenn nicht.

Der Teil des Landes, aus dem mein Lieblingsdialekt stammt, war auch lange sehr abgeschnitten vom Rest des Landes, auf einer Seite das Meer, auf der anderen Berge: 津軽弁 (Tsugaru-Dialekt) aus dem hohen Norden! Wenn ich jemals einen Dialekt aktiv lernen sollte, dann diesen. Leider gibt es nur “Let it Go” (ありのままで ari no mama de) auf Tsugaru-ben, die normale Version findet ihr hier. Hier die… andere:

Glaubt mir, auch die meisten Japaner verstehen höchstens 10% von dem, was er da singt. 😉

Ich finde es um ehrlich zu sein etwas schade, dass wir hier keinen wirklichen Dialekt haben. Klar, es gibt Edo-Kotoba (江戸言葉), aber wer spricht das schon noch? Auf der Wikipedia-Liste von 首都圏方言 (Shutoken-Hōgen; Dialektwörtern aus Tokyo, Chiba, Saitama und Kanagawa), habe ich nur vier gefunden, die wir zuhause tatsächlich verwenden. Und die ersten drei davon kommen aus Hokkaido…

かったるい  kattarui → körperlich erschöpft sein
くっちゃべる kucchaberu → quatschen, höchstwahrscheinlich laut und nervig
青たん Aotan → blauer Fleck (sagen echt alle anderen 青あざ Aoaza?!)
かたす katasu → aufräumen (Standarsprache: 片づける katadsukeru)

Der bei Männern am beliebteste Dialekt ist übrigens wohl 京都弁 (Kyoto-Dialekt), dicht gefolgt von 博多弁 (Hakata-Dialekt). Welche Dialekte Frauen toll finden interessiert leider scheinbar niemanden, falls jemand eine Liste hat, immer her damit.

Habt ihr einen Lieblingsdialekt, im Deutschen oder einer anderen Sprache? Sprecht ihr mit Dialekt? Und was ist ein Wort, dass “Außenseiter” nicht verstehen?

(Ich weiß, ihr wolltet diese Lieder alle vergessen. Man kann halt nicht alles haben. ;))

Die Nacht des ewigen Arigatô.

Einige wenige erinnern sich vielleicht noch an mein kleines Abenteuer bei dem Versuch Karten für die Band Franz Ferdinand zu ergattern. Die Karten hatte ich letztendlich bekommen, und gestern war dann das Konzert.

Ohne zu übertreiben: Warum war ich so lange nicht bei einem Konzert? Was hat mich abgehalten? Wie konnte ich je vergessen wie unglaublich toll ich Konzerte finde? Vor allem in Japan!

20131120_192952Das Konzert fand im Tokyo Zepp statt, und war wirklich gut besucht. Trotzdem hat, zumindest bis alle versuchten aus dem Saal herauszukommen, keiner geschubst und so konnten wir uns das Konzert ganz entspannt anhören. Leider baute sich ab der Mitte eine Dreiergruppe großer Japaner vor mir auf, so dass ich die Bühne nur eingeschränkt sehen konnte, aber trotzdem habe ich insgesamt von der Bühne mehr gesehen als es in Deutschland bei einer vergleichbaren Menschenmasse der Fall gewesen wäre. Zwei-Meter-Schränke sind hier eben selten. 😉

Franz Ferdinand ist eine dieser Bands, die ich viel gehört habe als ich aufgehört habe Visual Kei zu hören, weswegen es mich unglaublich gefreut hat, dass sie auch alte Lieder gespielt haben. Abgesehen davon hatte ich es noch nicht geschafft, mir das neue Album anzuhören…

Bevor die Band angefangen hat einfach etwas Englisch zu sprechen, kam nach jedem Lied ein “Arigatô”. Sicher lieb gemeint, aber nach dem zehnten Mal dann doch eher eigenartig. 😉 Ansonsten haben sie es wirklich geschafft zum Mitmachen und Mitsingen zu animieren und so zumindest für die Zeit des Konzerts ein Gefühl des Verbundenseins herzustellen – schön war’s.

20131121_073614Nach einer Zugabe und insgesamt knapp zwei Stunden Spielzeit ging dann das Saallicht wieder an und wir quetschten uns an den Massen vorbei nach draußen, wo ich dann noch ein T-Shirt gekauft habe. Etwas zu groß, aber kann ja keiner wissen, wie groß so eine Männer-S wirklich ist.

Auf jeden Fall habe ich schon einmal einen guten Vorsatz für’s neue Jahr: Zu mehr Konzerten gehen! Auch wenn der Mann Konzerte gar nicht mag, sie sind ihm zu laut, dann suche ich mir eben wieder jemanden zum Hingehen. 😉