Japanisch Kochen: Mit Ingwer gegen den Sommer!

Es ist noch immer unglaublich heiß, wenn ich die Haustür öffne schwallt mir schwüle Luft entgegen. Selbst wenn es windig ist, ist es weniger eine erfrischende Brise als als würde man vor einem riesigen Fön stehen.

Damit uns das nicht die Laune verdirbt, ein weiteres Sommerrezept! 🙂 Es ist das simpelste Shōga-Yaki (生姜焼き)-Rezept, das ich je gesehen habe, und schmeckt auch wirklich gut. 🙂

生姜焼き Shōga-Yaki

200g dünngeschnittenes Schweinefleisch*
Mehl
★ 1EL geriebener Ingwer
★ 1TL Zucker
★ 1EL Koch-Sake
★ 2EL Sojasauce
★ 2EL Mirin

* Eine Freundin in Deutschland erzählte mir letztens, wie sie ihr Fleisch dünn schneidet: Ein wenig einfrieren, dann schneiden.

  1. Das Schweinefleisch mehlieren (in Mehl wenden) und leicht anbraten.
  2. Alle mit ★ gekennzeichneten Zutaten vermischen und hinzugeben.
  3. Braten bis kaum noch Sauce da ist. Fertig! 😀

(photo credit: hiroohi sauted pork, ginger source via photopin (license))

Japanisch kochen: Mit Lauch gegen den Sommer!

Nach dem Taifun der zumindest in Tokyo keiner war, hat der Sommer Einzug gehalten. Es ist entweder heiß oder schwül oder beides. Mich hat’s natürlich direkt umgehauen, weil ich genau gemacht habe, was man so falsch machen kann: Kalte alkoholische Getränke und kaltes Essen, außerdem habe ich ständig versucht mich vor der Hitze in Gebäuden zu verstecken, ist schließlich Sommer-Sale. 😉

Zwei Tage der Herumrenne- und Trinkerei, und am Sonntag hing ich nur noch herum und schlief. Mein Mann, der Held in der Kochmütze, hat natürlich alles daran gesetzt mich zu retten, und weil unser Abendessen auch in Deutschland recht einfach nachzukochen ist, hier das Rezept.

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鶏もも肉のねぎ塩ダレ Hähnchenschenkel mit Lauch-Salz-Sauce

Zwei Hähnchenschenkel
★ 1EL Koch-Sake
★ 1TL Zucker
★ 1/4TL Salz
★ Ein wenig Sesam-Öl
Ein wenig Öl

Sauce

1 Lauch*
1EL Sesam-Öl
1EL Zitronensaft
1/2TL Salz
1/2TL Zucker
(ein wenig Pfeffer, wir sind ohne ausgekommen)
* Es ist 白ネギ (weißer Lauch), aber ich weiß nicht, ob es das in Deutschland gibt)

  1. Hähnchenschenkel in mundgerechte Stücke schneiden, und in einer Schüssel mit allen mit ★ gekennzeichneten Zutaten vermengen. Wenn man das für eine Weile (bei uns waren es zwei Stunden) in den Kühlschrank stellt, schmeckt’s noch besser.
  2. Den Lauch kleinschneiden und alle Saucen-Bestandteile (außer des Pfeffers) in einer Schale vermischen.
  3. Öl in einer Pfanne erhitzen und das Hähnchen in einer Pfanne von beiden Seiten braten. Immer drauf achten, dass Hänchen ordentlich durch ist, ich übernehme keine Verantwortung für Lebensmittelvergiftungen. 😉
  4. Hähnchen auf den Teller, Sauce drüber, fertig!

Schmeckt super mit Reis und Salat. 🙂

召し上がれ! Guten Appetit!

Japanisch kochen: Butadon.

Das erste Rezept für japanische Küche, dass ich auf diesem Blog veröffentlicht habe, war für Gyūdon, Rindfleisch mit Zwiebeln und Reis. Butadon ist Schweinefleisch mit Zwiebeln und Reis.

Das klingt nicht sehr kreativ, schmeckt aber anders und wirklich gut. 🙂

豚丼 (Butadon) für 3 bis 4 Personen

300g dünn geschnittenes Schweinefleisch

1/2 Zwiebel

4 bis 5 Blätter Salat

je 2 EL Zucker und Kochsake

3 EL Sojasauce

(Reis)

① Salat in 1,5cm breite Streifen schneiden und im Kühlschrank kühlen. Zwiebeln in kleine Stückchen schneiden. Es bietet sich auch an, das Fleisch kleinzuschneiden.

② Etwas Öl in eine Pfanne geben und das Fleisch auf mittlerer Hitze braten. Von der Flamme nehmen und das Fleisch auf einem Teller zwischenlagern. Die Pfanne nicht waschen!

③ Die Zwiebelstücken in die Pfanne geben und braten, bis sie etwas braun werden.

④ Die Kochplatte ausmachen und Zucker, Kochsake und Sojasauce hinzugeben. Das Fleisch wieder in die Pfanne geben und alles vermischen.

⑤ Reis in eine Schale geben, die Salatstreifen darüber auslegen und dann das Gemisch aus der Pfanne obendrauf. Dazu passt Majonaise. 🙂

Das geht insgesamt recht schnell und schmeckt sehr gut. 😀 Nur sieht das bei mir in der Präsentation nie so ansprechend aus wie im Internet…

(photo credit: HAMACHI! buta don pork rice bowl via photopin (license))

Claudia lernt kochen.

Hab ich’s doch gewusst, da schreibe ich darüber, dass nichts passiert und dann geht’s plötzlich wieder volle Kraft nach vorn. Von einigen Dingen erzähle ich noch nichts, weil nichts sicher ist, aber es gibt auch kleinere Nachrichten.

IMGP9634Am Dienstag war ich mit meiner Freundin Kathrin Katzen streicheln, was an sich natürlich schon ziemlich gut ist, aber als wir uns danach zum Plauschen in ein echtes Café zurückgezogen hatten, erzählte sie mir von Meetup.com.

Noch immer habe ich nämlich das Problem nur wenige Freunde in Japan zu haben. Das darf man nicht nur auf die äußeren Umstände schieben, ich bin da nicht ganz unschuldig dran. 😉 Es fiel mir auch in Deutschland nicht total einfach, Freunde zu finden. Immer geholfen hat mir aber das Internet, meine besten Freundinnen in Berlin habe ich über im Netz organisierte Treffen kennengelernt.

MeetUp bietet genau das, eine Plattform um Leute zu finden, mit denen man etwas organisieren kann. Weil das eigentlich nicht sehr japanisch ist*, sind die meisten Gruppen fremdsprachig, es nehmen aber auch interessierte Japaner teil. Derzeit bin ich sieben Gruppen Mitglied: Zwei Kochgruppen, zwei Buchclubs, ein Filmtreff und zwei weitere Gruppen.

* Oder doch? Meinen Erfahrungen nach sind Japaner dem Internet gegenüber etwas ängstlich, als würden sich hier nur Massenmörder tummeln.

IMG_20131207_151753Bei einem Treffen einer Kochgruppe haben meine Mitarbeiterin Lucie und ich am Samstag teilgenommen. Gekocht wurden vier Gerichte, alle von der japanisch-chinesischen Sorte: 餃子 (Gyôza), 焼売 (Shûmai), チャーハン (Châhan), 茶碗蒸し (Chawanmushi, aber in einer chinesischen Variation). Vor allem Gyôza und Shûmai gehören zu meinen Lieblingsgerichten, aber sind in der Herstellung für meine Verhältnisse sehr aufwendig.

Die Veranstaltung fand in einem 教育会館 (Kyôikukaikan; ein bisschen wie eine Volkshochschule? Man kann dort verschiedene Räume für Clubs mieten) statt, in einer Lehrküche. Alles wurde von einer Köchin auf Japanisch erklärt und dann übersetzt. Etwa die Hälfte der Teilnehmer waren Ausländer, pro Tisch fanden sich vier Leute zusammen und dann wurde gekocht.

20131207_145743Vier Stunden lang. Ich hatte ja gedacht, dass vielleicht bis zwei Uhr gekocht wird und hatte deswegen auf ein Mittagessen verzichtet. Also wurde ich unglaublich hungrig und es gab nichts, was man einfach so hätte naschen können. Gemein! Um halb vier fingen wir dann endlich an zu essen und, ohne mich jetzt loben zu wollen, es hat wirklich gut geschmeckt. 🙂

Letztendlich konnten wir gar nicht alles essen, zu viel und zu erschöpft. Leider hat man an sich nur mit den Leute am eigenen Tisch geredet, das waren außer mir und Lucie eine Amerikanerin aus Chicago, die mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Tokyo ist, und ein Japaner, der kein Englisch sprach. Die beiden waren wirklich nett und ich hoffe sie bei einem anderen Treffen noch einmal zu sehen.

Im Januar gibt es zu zwei weiteren Treffen von anderen Gruppen, einmal ein Deutsch-Japanischer Stammtisch und dann ein Buchgruppentreffen zu Jonas Jonassons “Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand”. Ich freu mich drauf und bedanke mich ganz herzlich für den Hinweis. 🙂