Am Freitag Morgen war es das mit dieser Errungenschaft des Homo Sapiens, dem “aufrecht gehen”. Nun bin ich wahrlich kein Neuling in Sachen Magenschmerzen und Blinddarmentzündung, meldete mich also für den Tag krank und lief zu meiner Ärztin. Eigentlich war der Plan, dass ich mir einfach Medikamente abhole und den Rest des Tages auf der Couch verbringe, doch Pustekuchen: Ich wurde ins Krankenhaus überwiesen.
Dort angekommen, musste ich feststellen, dass es auch die gesamte Ü-60-Bevölkerung unseres Städtchens an diesem schönen Tag dorthin verschlagen hatte. Entsprechend lange durfte ich warten, und dank Schlafmangels konnte ich mir nicht einmal mit einem Buch die Zeit vertreiben. Mir fielen einfach ständig die Augen zu.
Nach einem Gespräch mit der Ärztin wurde ein CT gemacht (Welch Überraschung, mein Blinddarm war entzündet.), dann ging es zurück zur Ärztin, die mich an die nächste Station überwies. Dort wurde mir gesagt, dass ich mir durchaus mal überlegen könnte, ob ich meinen Blinddarm nicht rausnehmen lassen wolle. Ganz ehrlich: Es ist in den letzten Jahren durchaus besser geworden, und scheinbar hat der Blinddarm durchaus einen Zweck, also bleibt der drin. Dann bekam ich noch einen Tropf angehangen.
Sechs Stunden nachdem ich mich auf den Weg gemacht hatte und fast 15,000 Yen (ca. 120€) ärmer, hier darf man nämlich 30% seiner Kosten selbst tragen, war ich wieder zuhause. Dieser ganze Stress war wirklich schlimmer als die Schmerzen.
Am Abend kam meine Schwiegermutter mit Bohnen vorbei. 🙂 Der 3.2. ist 節分 (Setsubun), der Frühlingsanfang des alten japanischen Kalenders. Früher war Setsubun der Beginn des neuen Jahres, deswegen ist er auch nah am chinesischen Neujahr. Was macht man an Neujahr? Dämonen vertreiben. In Deutschland und China passiert das mit Feuerwerk. Japanische Dämonen haben offensichtlich ein Problem mit Bohnen. 😉 Wir warfen also brav Bohnen und kauften, übrigens so gar nicht traditionell, Setsubun-Süßigkeiten.
Ich hoffe ihr hattet ein schönes Wochenende! 🙂