Das neue Japan-Visum für Digital Nomads.

Es gibt die verschiedensten Wege nach Japan zu kommen, aber für alle Aufenthalte jenseits der drei Monate, die ein Tourist im Land bleiben darf, benötigt man ein Visum.

Mein erstes Visum war das Working Holiday Visum, dass es jungen Deutschen erlaubt 12 Monate in Japan zu leben und zu arbeiten. Dafür müssen nur einige wenige Bedingungen erfüllt werden.

2011 kam ich dann mit einem Ehepartner-Visum erneut ins Land, bevor ich nach drei Jahren Permanent Resident wurde. Mein jetziger Aufenthaltsstatus ist zeitlich unbegrenzt und nicht an meinen Mann gebunden.

Anders als viele andere Länder hatte Japan aber bisher kein Visum für Menschen, die weder mit einem Japaner verwandt sind, noch in einer japanischen Firma arbeiten, noch in Japan studieren. Digitale Nomaden, die von überall arbeiten können, konnten dies bisher nicht legal in Japan. Das ändert sich ab März.

Die Voraussetzungen

Dieses neue Visum richtet sich an Digital Nomads, also Leute die nur von ihrem PC aus selbstständig arbeiten können, aus 49 Ländern. Darunter sind auch alle EU-Staaten und die Schweiz.

Sie müssen über 10 Mio. Yen, das sind derzeit knapp 63,000 €, pro Jahr verdienen und eine private Krankenversicherung vorweisen.

Ehepartner und Kinder von Digital Nomads dürfen diese nach Japan begleiten, sofern auch sie privat versichert sind.

Die Vorteile

Es ist illegal als Tourist von Japan aus zu arbeiten (Dienstreisen sind eine Ausnahme). Natürlich wurde das nicht immer ganz so streng gesehen, aber das Digital Nomad Visa bietet Rechtssicherheit.

Außerdem darf man statt der 90 Tage, die man als Tourist hat, 180 Tage im Land bleiben. Danach muss man 180 Tage außerhalb Japans verbringen, bis man wieder rein darf.

Was es nicht ist

Das Visum wird nicht in einen Aufenthaltsstatus umgewandelt. Was bedeutet das?

Man bekommt weder eine Residence Card, noch kann sich im Einwohnerregister melden, noch wird man von der japanischen Kranken- und Rentenversicherung erfasst. Die Zeit kann man sich auch nicht auf die zehn Jahre, die man für Permanent Residency benötigt, anrechnen lassen.

Mit dem Digital Nomad Visum ist man ein Tourist, der auch arbeiten darf.


Es war überfällig, dass Japan so ein Visum schafft. Aber ich bin mir nicht sicher, ob das Ergebnis das ist, was sich viele Leute erhofft haben. Korea z.B. hat ähnliche Voraussetzungen wie Japan, erlaubt aber einen Aufenthalt von bis zu zwei Jahren.

Mir wären sechs Monate zu kurz – Aber vielleicht sehen digitale Nomaden das ja ganz anders und sie wollen gar nicht länger an einem Ort bleiben. 🙂

Ein Gedanke zu „Das neue Japan-Visum für Digital Nomads.

  1. Franja sagt:

    Wow, danke. Das ist grundsätzlich eine tolle Info. 😀
    Wobei die Grenze von 63 k (und das bei aktuellem Wechselkurs) schon happig ist. Die Nomaden und Solo-Selbstständigen, die ich kenne, machen nicht so viel Umsatz. Vielleicht wenn man in der IT-Branche unterwegs ist.
    Mal gucken, ob es sich bewährt und ich vielleicht später mal damit nach Japan komme und gleichzeitig weiterarbeiten kann. Wäre toll.

    Schöne Grüße

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