Kobes Ausgehviertel Sannomiya bei Nacht.

Auf dem Weg zu Kobes Hafen liefen wir durch Nankinmachi (南京町), die größte China Town Westjapans.

Die größte Chinatown Japans befindet sich übrigens in Yokohama.

Am Hafen wollte ich mir den Gedenkpark für das große Erdbeben von Kobe ansehen. Am 17. Januar 1995 bebte um 5:46 Uhr morgens die Erde mit Stärke M7,3. Die Zerstörung war massiv und 6434 Menschen verstarben.

Der Gedenkpark widmet sich vor allem den Bestrebungen zum Wiederaufbau. Weil die Landverbindung zwischen Kobe und Osaka gekappt war, wurden damals bereits innerhalb weniger Tage Fährstrecken organisiert, die die Menschen zur Arbeit oder Schule brachten. Heute ist von dem Beben so gut wie nichts mehr zu sehen, aber es hat tiefe Spuren im Kollektivgedächtnis der Japaner hinterlassen.

Auch direkt am Hafen befinden sich der Kobe Port Tower und das Meeresmuseum Kobe (神戸海洋博物館 Kōbe Kaiyō Hakubutsukan), sowie auch ein großer “Be Kobe”-Schriftzug, den ich mir natürlich nicht entgehen lassen konnte. Ist sicher ganz praktisch, wenn man unter plötzlichem Gedächtnisverlust leidet und ersteinmal herausfinden muss, wo man eigentlich ist.

Da wir noch Herrinnen unserer Sinne waren, führte unser nächster Weg zu einem Izakaya, einer japanischen Kneipe. Das schöne an japanischen Kneipen ist der große Fokus aufs Essen. In dieser gab es neben Oden, einer Art Eintopf, vor allem viel Frittiertes am Stiel. Ein Glück, dass die japanische Küche so gesund ist. 😉

Als meine Freundin mir im angeheiterten Zustand einen Instagram-Post von einem Eisladen, der bis 24 Uhr geöffnet hat, zeigte, war unser nächstes Ziel klar. Bei genauer Betrachtung stellten wir fest, dass es im Bahnhof Sannomiya nicht nur einen sondern zwei Eisläden gibt, die sich auf abendliche Kundschaft spezialisiert haben. Einer von ihnen hat Eis, das auch nicht aus der Eiswaffel fällt, wenn man diese auf den Kopf dreht. Wobei sich die Frage stellt: Ist das bei normalem Eis anders? Ich weiß es nicht, denn ich bin noch nie auf die Idee gekommen, mein Softeis umzudrehen.

Das schöne an Sannomiya ist, das alles nah beieinander ist. Egal wonach einem ist, auf einem recht kleinen Flecken findet man alles. Dabei ist es aber übersichtlich genug, dass man nicht verloren geht.

Nachdem ich meine Freundin zur Bahn gebracht und eingecheckt hatte, lief ich noch ein wenig durch die Straßen und fotografierte. Abendliches Fotografieren ist mit einem Kleinkind nicht einfach, also nutzte ich die Gunst der Stunde.

Kurz nach Mitternacht fiel ich dann endlich ins Bett. Dummerweise ohne die Jalousien herunterzuziehen.

Ein Gedanke zu „Kobes Ausgehviertel Sannomiya bei Nacht.

  1. Sigga sagt:

    Hallo Claudia, so wie ich es kenne, fällt ein anständig eingefülltes Eis nie aus der Waffel, wenn man diese umdreht. Es soll darauf geachtet werden, dass das Eis so in die Waffel kommt, dass es rundum an der Waffel anliegt. Macht man das, bleibt angeblich jedes Eis in der Waffel. Bei der geizigen Version, wo nur wenig Eis in die Waffel kommt, schaut es anders aus.

    Dein Eis ist ja perfekt gedreht, das schaut super aus. Wenn es in der Waffel auch so ist, dann ist es klar, dass da nichts rausfällt.

    Ich habe mein Wissen von einem isländischen Freund, der früher in Dänemark und sei Jahren jetzt in Island Softeis verkauft.

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