Onsen, heiße Quellen, und Ryokan, traditionell japanische Hotels, nennt mir ein ikonischeres Duo. 😉
Wir sind große Fans der heißen Quellen und wollten uns einfach mal eine kleine Auszeit vom Alltag mit Baby gönnen. Der Plan war schnell gefasst, es sollte ein Hotel mit Freiluftbad im Zimmer werden, wie wir es schon in Shuzenji und Izu (beides Shizuoka) hatten. Leider sind solche Hotels meist teuer und in teuren Hotels können Kinder und vor allem Babys unerwünscht sein.
Mehr: Shuzenji, Shizuoka (Teil 1)
Mehr: Entspannen in Izu.
Natürlich verstehe ich, dass man während seines Urlaubs in einem Hotel, das pro Nacht pro Nase schnell einmal 300 € kostet, nicht unbedingt von Kindergeschrei umgeben sein möchte. Wir wollen niemandem aktiv den Urlaub versauen und suchten deswegen nach einem Ryokan, das aktiv um Schwangere und Familien mit Kindern wirbt. Zum Glück gibt es so etwas!
Nachdem wir beim Ryokusuitei (緑水亭) gebucht hatten, kam direkt eine E-Mail, um nach dem Alter von Bocchan zu fragen. 🙂 Im Hotelzimmer selbst war dann auch alles auf ihn vorbereitet: Es gab eine Sitzwippe, ein Babybad, Babyseife, einen kleinen Futon und sogar einen kleinen Mülleimer für die Windeln.
Als wir unser ausgezeichnetes zweistündiges Zwölfgängemenü zu uns nahmen, saß Bocchan in einer Babyschale direkt neben uns. Wir hatten wirklich das Gefühl, dass an alles gedacht worden war. Wir waren bei weitem nicht die einzige Familie mit Kindern im Ryokusuitei, weswegen wir uns in der Hinsicht komplett entspannen konnten.
Das Zimmer war riesig und obwohl der Ryokan selbst schon etwas älter ist, wird er wunderbar in Schuss und modern gehalten. Das Bad auf dem Balkon war dann auch so entspannend, dass wir es mehrfach genutzt haben – obwohl wir beide auch im großen Gemeinschaftsbad (natürlich nach Männern und Frauen getrennt) waren. Bocchan hatte somit auch sein Onsen-Debut. Weil wir etwas Sorge hatten, haben wir ihm Schwimmwindeln angezogen, was hervorragend funktioniert hat. Er fand es auf jeden Fall toll!
Wir haben bei dieser Mini-Reise auch etwas gelernt: Eine Reise mit nur einer Übernachtung ist mit Baby dann doch eher wenig entspannend. Man verwendet einfach so viel Zeit darauf, sich um das Kind zu kümmern, das nicht genug freie Zeit bleibt um einfach abzuschalten. Das machen wir nächstes Mal besser. 🙂
So fuhren wir nach einem sehr reichhaltigen Frühstück (an dem Tag haben wir beide kein Mittagessen mehr gegessen) und einem letzten Bad schon wieder nach Hause. Eine Übernachtung in einem guten Ryokan ist eben selbst mit Unterstützung vom Staat nicht ganz so günstig.