Wer heutzutage Japanisch lernt, weiß, dass das Monatssystem in Japan furchtbar einfach ist: Statt Namen zu haben, sind die Monate einfach durchnummeriert. Doch das war nicht immer so, weswegen ich euch dieses Jahr an jedem ersten eines Monats den alten Monatsnamen und die traditionellen Feste, die in diesem Monat anstehen, vorstellen möchte.
August: 葉月 (Hazuki)
Der japanische Name des Augusts setzt sich aus Blatt (葉) und Monat (月) zusammen. Wieder gibt es verschiedene Theorien, was dieser Name bedeuten könnte. Hazuki ist zwar der achte Monat des japanischen Kalenders, begann aber nach dem Mondkalender Anfang September. Vielleicht beziehen sich die Blätter also auf fallendes Laub. Oder aber es geht um die Gänse, die in Japan überwintern: Hatsukutsuki (初来月), der Monat des ersten Kommens, wird zu Hazuki.
Im August nach dem gregorianischen Kalender findet einer der wichtigsten Feiertage des japanischen Jahres Statt: Obon. Zu Obon wird den Geistern der Toten gedacht. Diese kehren Mitte des Monats in ihre Häuser zurück und müssen entsprechend empfangen werden.
Dazu wird der buddhistische Altar, der Butsudan, der sowieso in vielen Häusern steht, mit Blumen versehen und die Verstorbenen erhalten jeden Tag Wasser (oder ein anderes Getränk) und Essen. Außerdem wird für sie Weihrauch verbrannt.
Obon fällt in die Sommerferien und auch viele Arbeitnehmer haben in der Zeit einige Tage oder die ganze Woche frei. Seit einigen Jahren gibt es mit dem Bergtag (Yama no Hi) auch einen Feiertag, der je nach Jahr in diese Zeit fällt. Genau wie auch zu Neujahr fahren viele Leute über Obon in ihre Heimat, um die Zeit mit ihrer Familie zu verbringen.
Außerdem finden im August die Bon-Tänze statt, am bekanntesten ist dabei der Awaodori aus Tokushima.
An den normalen Bon-Tänzen kann jeder teilnehmen und der Tanz ist auch schnell gelernt. Ich hoffe, es dieses Jahr endlich mal wieder zu einem zu schaffen.
Insgesamt ist der japanische Sommer voller Feste, ob nun Sommerfeste oder Feuerwerke. Viel findet dabei abends statt, denn tagsüber ist es einfach zu heiß.