Neuseeland, Tag 5: Waitomo.

Bis zu unserem fünften Tag hatten wir ein ziemliches Tempo vorgelegt, wie es bei uns zum Beispiel auch bei Inlandsreisen recht üblich ist. Im Inland sind wir aber meist höchstens vier Tage unterwegs, nach denen wir uns vom Urlaub ausruhen können. Wir mussten feststellen, dass so ein volles Programm einfach nicht über eine Woche machbar ist.

Also entschieden wir uns, die Dinge etwas langsamer angehen zu lassen und fuhren nur vormittags weg und zwar nach Waitomo um Glühwürmer zu sehen.

Ach Matamata, wie ich mich in deine Hügel verliebt habe…

Waitomo ist eine Stadt mit etwa 50 Einwohnern, die jedes Jahr eine halbe Million Touristen empfängt. So gut wie alle dieser Touristen kommen mit nur einem Ziel: Sie wollen die Höhlen und Glühwürmer sehen. Genau das wollten wir auch, buchten am Vorabend eine Tour bei Caveworld (64$ oder ca. 38€ p.P.) und waren um neun Uhr morgens die Einzigen dort. Unser Guide Kyle sagte uns, dass sie im Gegensatz zu anderen Anbietern in der Gegend versuchen die Touren mit möglichst kleinen Gruppen zu unternehmen.

Damals hat man die Höhlen so beleuchtet, mit einer Magnesium-Fackel

Für uns ging es mit dem Auto zu einer etwas abgelegenen Höhle, der Anaroa oder Footwhistle Cave. Tatsächlich sind die Maori wohl gar nicht so die großen Fans von Höhlen gewesen, weil sie in ihnen eine Verbindung zwischen der Welt der Menschen und der Geisterwelt sahen. Den Westlern war all das natürlich egal, sie wollten die Höhlen erforschen.

Allein die Höhle an sich ist schon sehr schön, doch wenn man das Licht ausmacht erstreckt sich über einem ein kleiner Sternenhimmel.

Dabei handelt es sich um Glühwürmer, die aber gar keine richtigen Würmer sind. Tatsächlich sind es Larven, die an der Felsdecke leben und mit den leuchtenden Fäden Insekten fangen. Nachdem sie sich vollgefressen haben verpuppen sie sich. In ihrer Mottenform haben sie keine Münder, können nichts essen und sterben innerhalb von drei Tagen. Hach, das Wunder der Natur. 🙂

Alle Höhlen in dieser Gegend sind aus Kalkstein, weswegen man in ihnen auch Fossilien findet. Schon eigenartig, wenn man in einer Höhle nicht allzu nah am Meer plötzlich eine versteinerte Muschel sieht, aber so hat sich das Land in Neuseeland eben entwickelt

Nach ungefähr einer Stunde, in der ich von Kyle auch gute Unterstützung in Sachen Fotografieren bekam, kamen wir wieder an die Oberfläche, tranken Tee mit der Heilpflanze Kawakawa und fuhren zurück nach Rotorua. Dort angekommen gab uns unser Guide noch Tipps für schöne Orte in der Nähe.

Leider war die Straße zum Marokopa-Wasserfall dermaßen gewunden, dass mir auf dem Weg dorthin schlecht wurde und wir mehrmals Pause machen mussten. Glücklicherweise befindet sich auf dem Weg aber auch die Mangapohue Natural Bridge, wo man in zehn Minuten eine Kalksteinschlucht entlanglaufen und den Magen etwas beruhigen kann.

Nach den Strapazen der Fahrt war der Wasserfall aber auch wirklich schön. Sowohl Mangapohue als auch Marokopa sind hervorragend ausgeschildert und haben Parkplätze in der Nähe. Generell hatten wir in Neuseeland nie Probleme einen Ort zu finden oder unser Auto abzustellen.

Nach diesem kleinen Ausflug fuhren wir direkt zurück nach Matamata und ruhten uns den Rest des Tages einfach nur aus und spielten Uno. Nur als die Sonne irgendwann unterging lief ich noch einmal nach draußen um diese Fotos zu machen.

So ein echter Sternenhimmel ist noch einmal schöner als die Glühwürmer.

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