Von zuhause aus.

Seit einigen Wochen arbeite ich jeden Donnerstag von zuhause aus. Das ist durch eine Initiative meiner Firma, die sich “Choose your Working Place” nennt, bis zu drei Tage die Woche möglich. Für mich ist erst einmal ein Tag die Woche ausreichend. 🙂

Ich liebe die Tage, an denen ich nicht ins Büro fahren muss. Arbeiten muss ich natürlich trotzdem, aber ich verrate mich hoffentlich nicht, wenn ich sage, dass ich an diesen Tagen weniger zu tun habe. Einerseits versuche ich am Mittwoch nichts liegen zu lassen, so dass ich am Donnerstag keine riesigen Aufgaben mehr stemmen muss. Andererseits habe ich im Büro oft zu tun, weil Leute zu meinem Platz im Büro kommen, und mich Dinge fragen, Dinge organisiert bekommen wollen, usw. usf. Zwar habe ich ein Arbeitshandy und bin somit erreichbar, aber da ruft nur im Notfall jemand an.

Außerdem muss ich an diesen Donnerstagen natürlich nicht mit der Bahn fahren. Die lange Fahrt zur Arbeit ist tatsächlich der anstrengendste Teil meines Arbeitstages und ich verzichte gern darauf.

[irp posts=”4781″ name=”Tokyoter Berufsverkehr und das Märchen von der sich nie verspätenden Bahn.”]

Wenn ich an einem Tag nicht fast zwei Stunden in der Bahn festhänge, sind das natürlich auch zwei Stunden mehr Freizeit. An Donnerstagen fange ich an zu arbeiten, wenn ich an anderen Tagen erst aus dem Haus gehen würde, um kurz nach acht. Durch Super Flex Time (oder halt auch “Gleitzeit”) bin ich dafür früher mit der Arbeit fertig, oder horte Überstunden, die ich woanders abbauen kann.

Donnerstage sind also meine liebsten Tage. Wenn es, wie heute, sonnig ist, wasche ich zwei Ladungen Wäsche, reiße die Fenster auf und lasse mir die Sonne auf die Nasenspitze scheinen und mich vom leichten Wind umwehen. Das funktioniert im Hochhaus nicht so gut, vor allem, weil unsere Fenster dort sich gar nicht öffnen lassen. 😉 Den Donnerstag habe ich mir übrigens ausgesucht, weil ich an dem Tag am seltensten Meetings habe, und ich einen Tag mit etwas Entspannung nach drei Tagen im Büro perfekt finde.

Was für Möglichkeiten eure Arbeit einzuteilen habt ihr?

Ich denke, in Europa seid ihr da schon ein wenig weiter als bei uns. 😀 Von zuhause aus arbeiten zu dürfen, ist in Japan noch etwas Besonderes.

11 Gedanken zu „Von zuhause aus.

  1. Nicole sagt:

    Ich habe hier ziemlich viel Glück mit meiner Arbeit.
    Fast den ganzen April ist bei mir schon Home Office angesagt, ansonsten kann ich ziemlich beliebig und auch halbwegs spontan sagen, ob ich mal einen Tag frei bekommen kann oder früher gehen…oder länger arbeiten. War bisher alles kein Problem, was während dem Working Holiday natürlich sehr praktisch ist
    So kann man die Zeit hier in Japan bestens ausnutzen 🙂 Hab’ was das angeht also anscheinend auch einen kleinen Glückstreffer gelandet

      • Nicole sagt:

        Das ist eine kleine Gaming-Firma hier in Japan 🙂 Das man das ganze dann doch so leicht handhaben kann ist wirklich super, damit hat man nicht unbedingt gerechnet als man hergekommen ist. Von daher: Top, kann mich was das angeht nicht beschweren 🙂
        Wobei ich auch in Deutschland wirklich Glück habe. Home Office geht da zwar nicht (in meinem Job eher unmöglich), aber immerhin wurde ich völlig problemlos für ein Jahr beurlaubt um mein Working Holiday zu machen.

  2. Eli sagt:

    Bei mir in der Firma wurde jetzt auch Homeoffice eingeführt, aber nur für bestimmte Berufsgruppen. (Ich bin nicht betroffen) Die müssen dann aber auch die ganze Woche zu Hause arbeiten. Das fänd ich dann auch wieder blöd, weil die ganze Zeit nur zu Hause ist auch nicht ideal und meine Wohnung ist auch zu klein, um ein Arbeitszimmer einzurichten. Wenn man an manchen zu Hause bleiben kann, ist aber bestimmt praktisch. ^^

    • Claudia sagt:

      Die ganze Woche zuhause fände ich auch doof, und ein Arbeitszimmer habe ich auch nicht. Ein Tag die Woche reicht auf jeden Fall. 🙂

  3. Anika sagt:

    Bevor ich fest angestellt wurde, durfte ich auch von zu Hause arbeiten (wobei ich dann ins Cafe gegangen bin, weil ich zu Hause zu sehr abgelenkt wurde..).
    Jetzt darf ich das leider nicht mehr einfach so.. Mein Chef sucht wohl einen Grund die Räumlichkeiten zu behalten. Eigentlich sind die nämlich ziemlich überflüssig, bis auf dass sie glaube ich sein Rückzugsort sind wenn er keine Lust auf zu Hause hat oder bis spät in die Nacht arbeitet…

  4. zoomingjapan sagt:

    In Japan hatte ich fixe Arbeitszeiten und auch Urlaub (Ferien), aber das ist als Lehrer ganz normal. Ist in Deutschland ja auch nicht anders. 😉

    Bei meinem jetzigen Job in Deutschland hab ich Gleitzeit, ist aber trotzdem nur bedingt flexibel, weil es Kernzeiten von 9 – 16 Uhr gibt, wo jeder da sein muss.
    Home Office gibt es schon, aber niemand ist ständig im Home Office. Das ist eher die Ausnahme und geht auch nur bei ein paar Berufsgruppen. Ich bin davon leider ausgeschlossen.

    Dass man mal spontan freinehmen kann oder Überstunden ausgleichen , geht bei uns aber zum Glück sehr gut. 🙂
    Und Ausgleichstage für Wochenendarbeit (z.B. während Messen) gibt es auch.

    Ich hätte auch nichts gegen Home Office ab und zu, aber immer wäre das nichts.
    Und da ich nur 5 Min. mit dem Auto zur Arbeit brauche, ist das mit dem Pendeln überhaupt kein Thema. 😉

    Was mich persönlich viel mehr interessiert als Home Office sind die alternativen Arbeitszeitmodelle, die es bereits in anderen Ländern gibt, wie z.B. die 4-Tage-Woche oder dass man nur 6h am Tag arbeitet usw.
    Es gibt ein paar Firmen, die das experimentell momentan machen, aber leider ist das noch in den Babyschuhen …. 🙁

    • Claudia sagt:

      Stimmt, so eine kurze Arbeitswoche wäre auch toll. Letztendlich ist die Frage ja nur, ob man die Arbeit schafft oder nicht. Gleitzeit von 9 bis 4 ist aber eher “mal früher kommen oder gehen” als wirklich Gleitzeit oder? 😉 Wir hatten bis vor Kurzem die Kernzeit 11 bis 2, aber das fällt jetzt auch weg.

  5. Ilka sagt:

    Juhu, bei mir ist auch Donnerstag der Homeofficetag. den nutze ich für Sachen, wo diese “Hastdumaldenschlüssel” “Derkopiererbrummtseltsam” “Hastduschongehört”Störungen echt blöd sind. Und auch hier dann immer mit Waschmaschine, nur heute wegen heftigst April ohne Sonne.
    Viele Grüße
    Ilka

  6. Dany sagt:

    Tatsächlich möchte man meinen wir sind schon weiter was das Thema angeht. In meiner Firma wird zwar die Möglichkeit als Vorteil überall angebracht, Aber letztlich ist es bei mir gescheitert da einige Kollegen nicht genug vertrauen hatten und mein Chef nicht auf den Tisch gehauen hat. Ansonsten waren es zwei tolle Tage in denen ich so viel mehr geschafft habe als im Büro. Wie du schon sagst dort will jeder ständig irgendwas. Nun heißt es bald erstmal Babyjahr und dann schau ich mal weiter. LG und danke für den Einblick. Dany

    https://www.danyalacarte.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert