Ewiges Wohnrecht.

Wenn man seit mindestens drei Jahren mit einem Japaner oder einer Japanerin* verheiratet ist und davon mindestens ein Jahr in Japan gelebt hat, kann man einen Antrag auf 永住権 (Eijûken; ewiges Wohnrecht, in Deutschland nennt es sich wohl Niederlassungserlaubnis) stellen.

* Oder jemandem mit ewigem Wohnrecht.

20140305_203304Nun bin ich seit Freitag seit drei Jahren verheiratet und lebe schon fast genauso lang wieder in Japan, also werde ich am Montag zur 入国管理局 (Nyûkokukanrikyoku; Immigrationsbehörde) gehen und den Antrag stellen. Dieser Prozess dauert natürlich etwas länger als ein normales Visum zu beantragen und man muss aufpassen, dass man während der Bearbeitungszeit ein gültiges Visum hat. Wenn man also im März den Antrag stellt und das normale Visum nur bis Mai geht, sollte man noch einmal einen Antrag auf Visumsverlängerung (在留期間更新 Zairyûkikankôshin) stellen.

Was wir in unserer Situation brauchen:

① 申請書 (Shinseisho; Antragsformular)

② ein Passfoto (4cm x 3cm)

③ 戸籍謄本 (Kosekitôhon; Familienregister) des Ehepartners

④ 住民票 (Jûminhyô; Ansässigkeitsbescheinigung) aller im Haushalt lebender Familienmitglieder

⑤ 在職証明書 (Zaishokushômeisho; Arbeitsbescheinigung)

⑥ 住民税の課税証明書 (Jûminzei no Kazeishômeisho; Steuerbescheinigung für die Gemeindesteuer) und 納税証明書 (Nôzeishômeisho; Bescheinigung über gezahlte Steuern)

⑦ Reisepass

⑧ 在留カード (Zairyû Card; Residence Card)

⑨ Vom Ehepartner: Stempel, Arbeitsbescheinigung, 所得証明書 (Shotokushômeisho; Einkommensbescheinigung)

Ich hoffe, dass ich nichts vergessen habe…

Warum ich mir den Zirkus überhaupt antue ist schnell erklärt: Wenn ich das einmal durchhabe muss ich nur noch meine Residence Card regelmäßig erneuern lassen, habe sonst aber (hoffentlich) nie wieder damit zu tun. Außerdem sind wir natürlich immer geneigt alles positiv zu sehen, aber falls unsere Ehe kaputt gehen oder mein Mann sterben sollte, könnte ich noch immer in Japan leben. Derzeit ist das starr an meinen Mann und unsere Ehe gebunden.

Drückt mir die Daumen!

0 Gedanken zu „Ewiges Wohnrecht.

  1. Anika sagt:

    Oh, dann verpassen wir uns um einen Tag^^
    Wir gehen am Dienstag zur Behörde, in der Hoffnung den Antrag auf mein Spouse Visum stellen zu können.

    Ich drück dir die Daumen!!

    • Claudia sagt:

      Ich gehe eh nie in das in Tokyo. 🙂 Das in Chiba ist sowohl von Zuhause als auch von der Arbeit aus näher dran und meiner Erfahrung nach sind sie dort netter.
      Euch auch!!

  2. zoomingjapan sagt:

    Du hast es echt gut. Obwohl ich seit über 6 Jahren in Japan lebe, krieg ich keinen “permanent residence status”. 🙁
    Und wenn man nicht verheiratet ist, ist das sowieso schwieriger. ^^;

    Trotzdem natürlich viel Glück. Hoffe, dass es nicht mit einer langen Warteschlange verbunden sein wird.

    • Claudia sagt:

      Eine lange Warteschlage gibt es immer, egal wann man hingeht. 🙁

      Ich finde die Regelung auch etwas eigenartig, wenn man verheiratet ist, geht es nach einem Jahr in Japan, wenn man hier arbeitet nach 10?! Etwas unverhältnismäßig…

      • zoomingjapan sagt:

        Und ich denke, dass es deshalb vielleicht manchmal auch “Fake-Hochzeiten” gibt. Ein ehemaliger Arbeitskollege kam aus Spanien, also hatte er wie ich extreme Probleme ein Arbeitsvisum als Englischlehrer zu bekommen. Noch dazu hatte er nicht mal einen Uniabschluss. Aber er war mit einer Japanerin verheiratet.
        Als er Japan verlassen hat, hat er sich noch schnell scheiden lassen und weder er noch seine Frau schienen irgendwie traurig. Das kam mir SEEEEHR verdächtig vor …

  3. tabibito sagt:

    Ich habe das damals über die Anwaltskanzlei unserer Firma machen lassen. Kostete 70,000 Yen (wenn ich mich recht erinnere), aber das Geld war es wert (leicht gesagt natürlich, weil es die Firma bezahlt hat): Natürlich musste ich die entsprechenden Unterlagen selbst beim Rathaus beantragen, aber ich musste kein einziges Mal zur Ausländerbehörde. Dank der Kanzlei war letztendlich alles ziemlich reibungslos.

    • Claudia sagt:

      Ich hatte bisher noch nie Probleme mit der Immigrationsbehörde, von daher werde ich mir das Geld sparen – zumal meine Firma das nicht tragen würde.
      Natürlich weiß ich nicht, wie das damals war, aber inzwischen ist es nicht viel schwieriger ein 永住権 zu beantragen als ein normales Visum zu bekommen, eventuelle Services würden also eigentlich nur zwei Seiten Papier ausfüllen und sich an meiner Statt anstellen…

  4. Mascha sagt:

    Hallo Claudia, Gruß aus Indien/Delhi. Dein Blog ist echt interessant. Werde Dich mal verfolgen 🙂 Drück Dir die Daumen wegen der Visum Sache. Bin gerade dabei mein Visum für Indien zu verlängern….glaubst nicht was hier abgeht!!!

  5. naturescookbook sagt:

    Da sind die Daumen aber fest gedrückt. 🙂 Die Rosen auf den Formularen sind ja süß. Das könnte man in Deutschland ruhig auch mal einführen – da macht das Ausfüllen doch gleich mehr Spaß…

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