Kamakura.

Am Dienstag war Feiertag und wir wollten mal wieder raus aus der Stadt. Mit der Bahn eineinhalb Stunden von unserem Zuhause entfernt liegt Kamakura.

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Kamakura könnte man als kleines Kyoto bezeichnen: Viele Tempel, viele Souvenir-Läden, viele Touristen.

Wir haben die Stadt mit dem Fahrrad erkundet, ausgeliehen gleich am Bahnhof, denn das Wetter war wunderschön und wir wollten nicht ständig in Bahnen und Bussen sitzen. Ohne Rad wären wir um einiges länger unterwegs gewesen, aber so war es ganz angenehm – auch wenn die ganze Stadt nur aus Hügeln zu bestehen scheint. Ansteigenden Hügeln, die nie absteigen.

Los ging es beim Tsurugaoka Hachimangū (鶴岡八幡宮), einem shintoistischen Schrein mit Omikuji-Automaten und vielen Tauben. Außerdem gesehen haben wir auch ein Eichhörnchen, dass ganz dreist Nüsse geklaut hat – aber dabei war es so fluffig…

Dort fand auch eine Hochzeit statt, vor all den Touristen. Uns wäre das gar nichts gewesen, da gefällt uns unser kleiner Tempel doch besser.

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Weiter ging es zum Zenibaraibenzaiten (銭洗弁財天), in dem man um monetäres Glück bitten kann, und Sasuke-Inari-Schrein (佐助稲荷神社), mit den charakteristischen roten Bögen (鳥居; Torii), zum Daibutsu (大仏), der großen Buddha-Statue.

Die ist zwar kleiner als andere und misst gerade einmal 13,35m, ist aber dennoch ein, wenn nicht das Wahrzeichen der Stadt. Demzufolge waren auch viele Touristen dort und mit dem Fahrrad gab es kaum noch Durchkommen. Die Statue hat schon mehrere Erdbeben überstanden, bei denen jeweils nur der Sockel beschädigt wurde. Inzwischen lagert sie wohl auf einem erdbebensicheren System, ist also wahrscheinlich beweglich. Am Rücken gibt es übrigens Klappen, die zur Belüftung geöffnet werden – man kann da nämlich unten rein. Das haben wir uns aber gespart, dafür war es viel zu voll.

In Kamakura waren übrigens auch recht viele Ausländer, und als wir an einer vorbeliefen gab es folgenden wunderbaren Dialog:

Mein Mann: Hast du gehört?

Ich: Was? Wer?

Mein Mann: Die Frau sprach total tolles Japanisch!

Ich: Warum sagst du das bei ihr nach drei Sekunden und bei mir werden Fehler rausgepickt?

Mein Mann: Weil du Japanerin bist.

Ich: …

Mein Mann: Nein, du bist halt ganz besonders!

Na dann.

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Bevor wir die Fahrräder wieder zurückgeben mussten, ging es noch zum Jōmyō-Tempel (浄妙寺), in dessen Garten wir uns ein wenig entspannen konnten. Dank der recht abseits gelegenen Lage ist es dort nicht allzu überfüllt – obwohl natürlich ein Feiertag an dem die Sonne scheint nicht der ideale Auslugstag ist, wenn man seine Ruhe haben möchte.

Ach, und wir haben die ersten Kirschblüten gesehen. Es ist inzwischen wieder Kirschblütenzeit, aber wir kommen einfach im täglichen Leben nicht an zu viele Orte mit vielen Kirschen. Schade eigentlich.

Uns hat der Ausflug auf jeden Fall ein wenig aufgeholfen, nachdem wir mit der Arbeit recht beschäftigt und nicht am Ende unserer Kräfte aber unserer Lust waren. Der Göttergatte ist jetzt auf einer anderen Baustelle und meine Klasse hat bald eine andere Zusammensetzung, denn das Anfang des neuen Schuljahres naht. Bis dahin!

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