Super-Erdbeeren.

Erdbeeren sind in Japan chronisch teuer. Günstig bekommt man eine Schale für 400Yen (3,80€).

Am Wochenende war ich mit den Schwiegereltern einkaufen, unter anderem in einem recht teueren Supermarkt. Dort gab es auch Erdbeeren, zum Beispiel die auf dem Bild.

Falls es noch nicht aufgefallen ist: Die Erdbeeren sind einzeln verpackt. Eine Erdbeere kostet 525Yen (fast 5€). Für eine Erdbeere. Eine!

Wir kleben dir eine.

Letzte Woche Donnerstag war bei uns Mochi Party.

Extra dafür hatten wir das unglaublich schwere Holzgerät extra angekarrt. In den Mörser (Usu) wird gekochter spezieller Reis gegeben, und unter Zugabe von Wasser mit dem Hammer (Kine) weichgeschlagen. Dabei wird der Reis eine klebrige Masse, die dann unterschiedlich weiterverarbeitet gegessen werden kann. Das alles nennt sich 餅つき (Mochitsuki).

Mochi isst man traditionell zu Neujahr. Durch die Konsistenz ist es aber nicht ganz einfach zu kauen, und in meiner Gruppe haben nur die größeren Kinder (über 3 Jahre) Mochi zu essen bekommen. Es gibt wohl auch jedes Jahr zu Neujahr ältere Menschen, die Mochi nicht mehr richtig kauen können und daran ersticken.

Der Kine ist wirklich, wirklich schwer. Deswegen konnten die Kinder natürlich nicht alleine am großen Usu hämmern, dafür hatten wir kleinere Versionen, und am großen Usu und Kine wurden nur die Erinnerungsfotos geschossen.

Normal im Supermarkt verkäufliche Mochi sind natürlich nicht mit Hand geschlagen, sondern das wird von Maschinen übernommen. Wäre sonst auch sehr anstrengend.

Topfgerichte.

In Japan gibt es viele Gerichte, bei denen verschiedene Zutaten in einen Topf mit Brühe geworfen werden, um sich dann in ein leckeres Gericht zu verwandeln.

Sukiyaki, Shabu-Shabu und Oden, wären erwähnenswert. Insgesamt sind das Gerichte, die man eher in der kalten Jahreszeit isst. Im Sommer würde man allein von der Hitze der Kochplatte anfangen zu schwitzen. Derzeit besteht die Gefahr aber nicht, und so gab es mal wieder Oden. Oden ist eins meiner liebsten japanischen Gerichte.

Was kommt also hinein?

Hanpen: Weiche Scheiben aus Fischpaste, die absolut nicht nach Fisch schmecken oder riechen.

Ganmo: Bällchen aus Tofu mit Sesam, Eiweiß und Gemüse.

Mochi-iri Kinchaku: Mochi in einem Beutelchen aus frittiertem Tofu.

Uzura-Ten: Wachtelei in in einem frittierten Teigmantel.

Chikuwabu: Ein Lebensmittel aus Mehl, Salz und Wasser.

Und natürlich ein bisschen Rindfleisch für den Mann.

Wenn wir wirklich viel machen, gibt es auch für die nächsten Tage Oden, man kann das schon ein wenig stehenlassen und immer wieder erhitzen. Schmeckt gut und rettet mich über den Winter mit der schrecklichen japanischen Gebäudeisolierung.

Wundertüten.

Am 1.1. beginnt nicht nur das neue Jahr, nein, es beginnt auch Sale-Saison und, noch viel wichtiger, die 福袋 (Fukubukuro, Wundertüten, auf Englisch Lucky Bags) werden herausgegeben.

Wundertüten kenne ich noch aus meiner Kindheit, da kaufte man eine im Supermarkt und drin waren Spielzeug und Süßigkeiten. Das ist zu klein für Japan, und nicht genug an den erwachsenen Käufer gerichtet. Deswegen gibt es hier Lucky Bags mit Donutgutscheinen, mit Kosmetik, mit Süßigkeiten und vor allem mit Kleidung.

Man weiß vorher nicht was in der Tüte ist, und bekommt aber für vergleichsweise wenig Geld Kleidung im Wert von mehr Geld. Größen sind meist auch kein Problem, da die meisten Läden eh nur Einheitsgröße herstellen. Bei Kinderkleidung ist das natürlich anders.

Für einen selbst ist das eine tolle Möglichkeit teils wirklich nette Kleidungsstücke zu erwerben, die man sich zum normalen Ladenpreis vielleicht nicht gekauft hätte, und die Läden leeren ihre Lager. Andererseits besteht natürlich auch das Risiko komplettes Pech zu haben, dann hat man Geld ausgegeben, aber nichts, was man haben wollte.

Damit ich mich nicht anstellen muss, habe ich bereits Anfang Dezember einen Lucky Bag einer mir lieben Firma reserviert, und als Weihnachtsgeschenk gab es die Reservierung für einen weiteren. In meinem Fall kostete einer 8,400Yen (82€), mit der Garantie, dass der Inhalt dreifach so viel wert ist. Das ist recht viel, für gewöhnlich ist es ungefähr doppelt so viel wie der Preis des Lucky Bags.

Am 1.1. waren wir trotzdem in einem großen Einkaufszentrum in der Nähe, und kauften einen Lucky Bag einer Teefirma mit zehn Teesorten, die wir jetzt nur noch irgendwie trinken müssen. Eigentlich wollten wir auch einen von Lush, aber leider war der mit den Badesachen (ohne Seifen) schon ausverkauft. Seifen haben wir zuhause genug, wenn nicht sogar zu viele. Für so ein paar Schaumbäder wären wir dankbar gewesen.

Wir überlegten auch kurz einen Lucky Bag eines Importladens in der Nähe zu kaufen, aber auf Nachfrage waren darin vor allem Süßigkeiten, und da wir vor Weihnachten mit Süßigkeiten quasi überschüttet wurden, haben wir in dem Bereich ausgesorgt.

Wären nicht so viele Leute in den Läden, hätte ich mir vielleicht auch mehr Lucky Bags gekauft. Jetzt ist es schon zu spät um noch einen Lucky Bag zu kaufen, alle weg. Bis zum nächsten Jahr. (Oder teilweise Sommer. Oder wann auch immer die Läden der Meinung sind, einen Lucky Bag herausgeben zu müssen.)