In die Welt der besten Animationsfilme aller Zeiten* eintauchen im Ghibli Park in Aichi.

* subjektive Meinung, aber ich habe natürlich recht.

Falls ihr es noch nicht mitbekommen habt: Ich bin Ghibli-Fan. Das wohl bekannteste japanische Animationsstudio produziert einfach Klassiker, die vor allem in Japan omnipräsent sind. Jedes kleine Kind kann das Lied “Sanpo” von “Mein Nachbar Totoro” singen.

Es gab lange Anfragen, ob das Studio nicht einen Vergnügungspark bauen wolle. Vor einigen Jahren war es dann soweit, und die Bauarbeiten begannen. Letzten Herbst wurden die ersten drei Areale des Parks eröffnet, diesen Herbst dann das vierte und im Frühjahr wird der Ghibli Park mit dem fünften Areal komplett sein.

Wir hatten bereits im September Tickets für alle vier eröffneten Bereiche reserviert, und fuhren vorletzte Woche los. Eigentlich war geplant, zwei Tage im Ghibli Park und einen woanders in Nagoya zu verbringen, aber das war letztendlich gesundheitlich schwierig. Wir haben also wirklich nur den Ghibli Park gesehen. Hat sich aber trotzdem gelohnt. 😀

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Im Kunstmuseum von Hyogo die Bühnenoutfits einer der größten J-Pop-Gruppen bestaunen.

Der japanische Musikmarkt ist sehr auf Japan fokussiert. Einerseits sind die japanischen Charts voller japanischer Musik, andererseits haben nicht viele japanische Musiker auch große Erfolge im Ausland zu verbuchen.

Die J-Pop-Band Perfume war 2019 die erste, die auf dem amerikanischen Festival Coachella auftreten (YouTube) durfte. Dieses Frühjahr sangen und tanzten sie auf dem Primavera Sound in Barcelona (YouTube). Mit elektronischen Beats, stark mit Autotune, Vocodern und anders bearbeiteten Stimmen, Melodien, die im Kopf bleiben und einer futuristischen Bühnenshow geht es immer weiter nach oben. Seit 2008 landen alle ihrer Singles in Japan mindestens in den Top 10.

Warum ich euch das alles erzähle? Weil war an meinem zweiten Tag in Kobe im Kunstmuseum waren, um uns die Bühnenkleidung der dreiköpfigen Gruppe aus nächster Nähe anzusehen. Glücklicherweise ist die Freundin, die ich in Kobe besuchte, ein großer Perfume-Fan und konnte mich mit Hintergrundwissen füttern.

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Das Schweigen hat ein Ende: Der Skandal um Johnny & Associates.

Am 10. Juli 2019 erschütterte eine Nachricht die japanische Entertainment-Industrie: Johnny Kitagawa (ジャニー喜多川) war am Vortag verstorben. Johnny Kitagawa war der Gründer der Künstleragentur Johnny & Associates und hat die Idolkultur in über 60 Jahren so sehr geformt, wie sonst wohl kein anderer.

Vor allem in den Neunzigern waren seine Boybands, alle unter dem Namen “Johnny’s” zusammengefasst, überall. Johnny’s tanzen und singen nicht nur, sie moderieren Fernsehsendungen und treten in Filmen und Serien auf, in der Werbung sind sie auch ständig präsent.

Es bestand eine strenge Kontrolle über den Zugang zu den Künstlern und den Rechten an ihnen. Wenn einer der Johnny’s auf einem Magazin erschien, durfte das Foto nicht z.B. auf Amazon gezeigt werden. Johnny’s erschienen dort immer nur als Silhouetten. Auf ihrer eigenen Website gab es erst seit 2011 Fotos! Bis kurz vor seinem Tod fanden Johnny’s auf YouTube schlicht nicht statt.

Wer ein Stück vom Johnny’s-Kuchen abhaben wollte, musste nach Johnny Kitagawas Pfeife tanzen.

Im Guiness Buch der Rekorde wurde er als Produzent der meisten Nummer 1 Hits weltweit geführt. Seit Anfang September diesen Jahres wird dieser Rekord online nicht mehr angezeigt. Es wurde endlich flächendeckend darüber berichtet, was viele schon wussten: Johnny Kitagawa verging sich seit den Anfangsjahren der Johnny’s bis zu seinem Tod an den jungen Künstlern.

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