15 Minuten täglich japanische Emanzipationsgeschichte: Tora ni Tsubasa (虎に翼).

Seit 1961 laufen beim japanischen öffentlichen Fernsehsender morgens die sogenannten Asadora (朝ドラ). Der offizielle Name lautet Fortsetzungs-TV-Roman (連続テレビ小説 Renzoku Terebi Shōsetsu), in Deutschland ist das Genre eher unter dem Namen Telenovela bekannt. Eine Folge ist nur 15 Minuten lang, dafür läuft die Serie statt der üblichen etwa zehn bis 14 Folgen ein halbes oder ganzes Jahr.

Die Serien wenden sich vor allem an Frauen und ältere Menschen, und behandeln vor allem typische Frauen-Themen: Familie, Liebe, Karriere und soziale Probleme. Außerdem befassen sie sich immer wieder mit der japanischen Geschichte.

Bisher hatte ich mir noch keine einzige dieser Serien angesehen, aber dann kamen (mal wieder) zwei Dinge zusammen, die mich aufhorchen ließen: Gleichberechtigung und Yonezu Kenshi, mein liebster japanischer Musiker, der das Titellied beisteuerte.

Und so begann ich “Tora ni Tsubasa” (虎に翼, Flügel für den Tiger) zu gucken.

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Eine 55.000 starke Herde: King Gnu im Tokyo Dome.

Es gibt in Japan verschiedene wichtige Veranstaltungshallen. In Tokyo gibt es das z.B. der Budōkan (日本武道館 Nippon Budōkan), eine Kampfsporthalle, die für die Olympischen Spiele 1964 erbaut wurde. In ihr spielten bereits ABBA und die Beatles. In sie passen etwa 14.500 Leute.

Was aber tun, wenn man eine Band ist, deren letztes Album auf Platz 1 der Albencharts eingestiegen ist? Dann muss eine größere Halle her. Die größte Halle in Tokyo ist der Tokyo Dome, Heimat der Tokyo Giants. Sie fasst 55.000 Menschen.

Trotz dieser unglaublichen Menge an Sitzplätzen, brauchte ich trotzdem riesiges Glück, um überhaupt an Tickets für die Band zu King Gnu zu kommen. Die Ticketlotterie hatte diesmal für Normalos wie mich nur noch zweitklassige Tickets übrig, alles andere war bereits über den Fanclub herausgegeben worden. Im Internet wurden die Tickets zu astronomischen Preisen gehandelt.

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Filmzeit: Die beste Werbung für Tokyos öffentliche Toiletten: Perfect Days.

Es gibt Filme mit viel Action, unzähligen Darstellern und großer Geräuschkullise. Geschichten von Superhelden, die das Universum mal wieder retten; Filme über bekannte Persönlichkeiten und Geschehnisse.

Und dann gibt es Filme wie “Perfect Days” von Wim Wenders: Dort geht es um jemanden, der im Alltag oft übersehen wird und dessen Leben es dennoch wert ist, auf Film gebannt zu werden. Filme, die uns zeigen, dass nicht nur das Außergewöhnliche schön oder bemerkenswert ist.

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