Filmzeit: Die Maiko ist eine Lady.

Den Trailer für 舞妓はレディ (Maiko ha Redi; Die Maiko ist eine Lady) sah ich vor längerer Zeit im Kino. Seitdem war klar, dass ich den Film sehen wollen würde – sobald er auf DVD erscheint. Kino in Japan ist teuer (fast 16€ pro Ticket), ich muss einen Film also entweder so bald wie möglich oder auf der großen Leinwand sehen wollen um mich dorthin zu bequemen. 😉 Letztens habe ich es dann endlich geschafft, meinen ersten japanischen Musical-Film zu sehen.

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©東宝

舞妓はレディ Maiko ha Redi (2014) (Trailer)

Regisseur: Suo Masayuki

Darsteller: Kamishiraishi Mone, Hasegawa Hiroki, Fuji Sumiko

Haruko kommt nach Kyoto, um Maiko* zu werden. Das Problem: Sie ist bilingual, in zwei schwer verständlichen Dialekten. Von ihrem Großvater hat sie Tsugaru-ben (津軽弁) gelernt, von ihrer Großmutter Kagoshima-ben (鹿児島弁) (Hier ein Eintrag über Dialekte). Die Maiko in Kyoto müssen aber Kyōkotoba (京言葉), den Dialekt Kyotos, beherrschen. Ein Sprachwissenschaftler schließt eine Wette ab, dass er Haruko den Dialekt in kurzer Zeit beibringen kann.

* Eine Maiko (舞妓) ist eine sich in der Ausbildung befindende Geiko (芸子). Geiko wird im Westen Japans anstelle von Geisha (芸者) verwendet.

Persönliche Meinung: Ich brauchte die Untertitel wirklich, ich spreche nämlich nur Standardjapanisch. 😉 Dafür mag ich Dialekte wirklich gern, und allein deswegen machte der Film schon einmal viel Spaß. Er ist kein großes Kino, man merkt, dass er in Studios gedreht wurde. Oft sind die Sets arg steril und man hat einfach nicht das Gefühl, dass irgendetwas echt ist. Hätte man das als Stilmittel genutzt, es ist schließlich ein Musical, hätte ich damit kein Problem gehabt. Aber dafür wirkt es oft als hätte man versucht es lebendiger zu machen.

Die Lieder waren putzig, auch wenn ich mich nur einige Tage später nicht an ein einiges wirklich erinnern kann.

Natürlich weiß jeder, wie die Geschichte ausgeht, aber für einen kleinen seichten Film zwischendurch ist es wirklich nett! Wenn man nicht viel über Geiko weiß, lernt man sogar noch etwas. 😉
Jetzt würde ich doch noch einmal gern nach Kyoto fahren…

Wie kommt man an Tickets fürs Ghibli-Museum?

Nachdem wir uns bei der Ghibli-Ausstellung in Roppongi geärgert haben, dass es keine Begrenzung gibt, wie viele Leute reinkommen, wollten wir unbedingt zum Ghibli-Museum in Mitaka. Dort gibt es nämlich pro Tag und Uhrzeit nur eine begrenzte Anzahl an Tickets.

Ins Museum in Mitaka kommt man nur mit reservierten Tickets, dort selbst werden keine Karten verkauft. Mal spontan hinzugehen geht nicht. Ich würde übrigens auch niemandem empfehlen, online jemandem Karten abzukaufen – vor allem von Japanern. Der Name des Käufers steht auf den Tickets und im Zweifelsfall wird nachgeprüft, ob euer Name und der auf den Eintrittskarten übereinstimmt.

Aber wie reserviert man nun Tickets?

Aus dem Ausland

Im Ausland verkauft das Reisebüro JTB die Tickets. Am ersten jeden Monats sind Tickets für die nächsten drei Monate erhältlich. Am 1. September kann man also Tickets für September, Oktober und November kaufen.

Kontaktdaten für JTB in Frankfurt

Anschrift: Weißfrauenstraße 12-16, 60311 Frankfurt
Tel.: 069-2998-7822 / 069-29-58-54
E-Mail: fra_info@jtb-europe.com

IMG_7825Das Reisebüro ist am Wochenede geschlossen. Außerdem gibt es natürlich ein Kontingent für die Tickets, die JTB für jeden Tag im Ausland verkaufen kann.

Man kann Tickets auch über Lawson bestellen. Hier findet ihr die englische Seite dafür. Bei Lawson beginnt am zehnten jeden Monats um zehn Uhr morgens der Vorverkauf für die Tickets für den folgenden Monat. Am 10. September kann man also die Tickets für Oktober kaufen. Nach eurem Kauf druckt ihr eure MyPage (Profilseite) mit den Informationen zu eurer Reservierung aus und geht damit zum Museum. Der Nachteil: Die Tickets sind oft sehr schnell weg und zehn Uhr morgens japanischer Zeit ist in Deutschland zwei bis drei Uhr nachts.*

Es lohnt sich also weit im Voraus bei JTB zu bestellen.

* In Japan gibt es weder Sommer- noch Winterzeit, deswegen ist der Zeitunterschied unterschiedlich. Im Sommer sind es sieben, im Winter acht Stunden.

Von Japan aus

Von Japan aus kann man nur über Lawson bestellen. Am zehnten jeden Monats um zehn Uhr morgens beginnt der Vorverkauf für den folgenden Monat. Wenn ihr in Japan seid, aber kein Japanisch könnt, bietet es sich an, die oben verlinkte englische Seite zu nutzen.

loppiWenn ihr Japanisch sprecht, könnt ihr online bestellen, und dann die vorläufigen Tickets beim Conbini Lawson abholen. In jedem Lawson steht ein Ticketautomat namens Loppi. Nach eurer Reservierung bekommt ihr eine E-Mail mit einem QR-Code. Einfach Loppi den QR-Code einlesen lassen, bestätigen was das Zeug hält und dann mit dem “Kassenbon” an der Kasse zahlen. Die vorläufigen Tickets werden euch direkt dort ausgestellt. Das hat den Vorteil, dass ihr keine Kreditkarte braucht.

Man kann die Tickets auch per Telefon reservieren, die Telefonnummern stehen bei dem japanischen Link oben. Auch dort bekommt man eine Reservierungsnummer, und muss zum Lawson gehen.

Ihr könnt natürlich auch einfach zum Vorverkaufsstart zu Lawson gehen und die Tickets dort über Loppi direkt reservieren. Für mich ist es übers Internet einfacher, weil ich um zehn Uhr morgens arbeite. 😉

Die japanische und die englische Seite scheinen auch verschiedene Kontingente zu haben. Während es auf der englischen Seite 20 Stunden nach Vorverkaufsbeginn so aussieht (zum Vergrößern klicken):

キャプチャ

Sind auf der japanischen Seite auch 28 Stunde nach Vorverkaufsbeginn noch Tickets zu haben:

japanischEs lohnt sich also sich durch die japanische Seite zu quälen. 😉

Man kann übrigens für jeden Monat für nur ein Datum höchstens sechs Tickets kaufen.

Ich hoffe ich konnte jemandem helfen. 🙂

Filmzeit: Der Katzen-Samurai.

Mit Katzen bekommt man mich immer. Nun sind in Filmen aus offensichtlichen Gründen viel öfter Hunde zu sehen – Katzen spielen oft einfach nicht so mit wie sie sollen. Wenn man also etwas sieht, was “Katze” schon im Titel hat… 😉

©「猫侍」製作委員会

©「猫侍」製作委員会

猫侍 Nekozamurai (2014) (Trailer)

Regisseur: Yamaguchi Yoshitaka

Darsteller: Kitamura Kazuki, Renbutsu Misako, Asari Yôsuke

Der herrenlose Samurai Madarame Kyûtarô sucht nach Arbeit um seine Familie zu ernähren. Eines Tages wird er beauftragt, die Katze eines Clans zu töten – Es gibt nämlich eine große Rivalität zwischen Katzen- und Hundeliebhabern. 😉 Als er Tamanojô, der Katze, begegnet, klappt das natürlich nicht ganz so gut, er spielt also vor die Katze getötet zu haben und sackt das Geld ein. Natürlich bleibt das aber nicht lange unentdeckt…

Persönliche Meinung: Der Film ist sehr klamaukig und seicht. Dafür ist er aber wirklich leicht zu verstehen, selbst wenn man wie ich nur drei Samurai-Vokabeln kann. 😉 Die Katze ist natürlich super putzig. Ein guter Film wenn man keine Erwartungen hat. 🙂 Für’s Kino hätte es aber lange nicht gereicht.

©「猫侍 南の島へ行く」製作委員会

©「猫侍 南の島へ行く」製作委員会

猫侍 南の島へ行く Nekozamurai Minami no Shima e iku (2015) (Trailer)

Regisseur: Watanabe Takeshi

Darsteller: Kitamura Kazuki, Grace Nwaeme, LiLiCo

Kyûtarô ist endlich wieder mit seiner Familie vereint, als seine Schwiegermutter ihm aufträgt nach Shikoku zu reisen um dort zu dienen. Dummerweise schafft er es aber nich auf das Schiff, kapert sich ein kleines Boot und landet direkt auf einer eigenartigen Insel. Dort wirt Tamanojô entführt, weil ihn die eingeborenen für eine Gottheit halten…

Persönliche Meinung: Nach etwa der Hälfte fragte mein Mann, ob wir nicht ausmachen könnten, er wolle sich den Schund nicht antun. Unglaublich langweilig, keinerlei Spannungsbogen, super schlechter Humor (Katzensex, Schwule, notgeile Frauen und Durchfall sind sooo lustig…) – insgesamt also absolut für die Tonne. Dass man dann unbedingt Japaner mit einem schwarzen Elternteil als Besetzung für die primitiven Ureinwohner einer Südseeinsel genommen hat, ist auch noch mal ein Ding, dass mir etwas übel aufstößt. Aber lasst bloß keine Chinesin eine Japanerin spielen. Was LiLiCo, übrigens Halbschwedin, da sollte, ist mir übrigens auch unklar. Absolut lustlos gespielt. Die Katze sah auch im ersten Teil viel entspannter aus, hier hatte sie oft die Ohren angelegt… 🙁 Muss man sich nicht geben.

Filmzeit: Traubentränen.

Jedes Jahr werden über 500 japanische Filme veröffentlicht. Leider sind auch in Japan die erfolgreichsten Filme nicht originelle Werke, sondern Filmversionen von Anime und Serien. Unter den 20 erfolgreichsten Filmen des letzten Jahres ist nur einer, der auf einem Buch basiert (ビリギャル Birigyaru). Der erfolgreichste Film mit einem eigenständigen Drehbuch war 龍三と七人の子分たち (Ryûzô to Shichinin no Kobuntachi; Ryuzo und die sieben Handlanger) auf Platz 24! 🙁 (Quelle)

Wir haben uns letztens einen Film ohne Vorlage von 2014 angesehen. 🙂

©「ぶどうのなみだ」製作委員会

©「ぶどうのなみだ」製作委員会

ぶどうのなみだ Budô no Namida (2014) (Trailer)

Regisseur: Mishima Yukiko

Darsteller: Ôizumi Yô, Sometani Shôta, Andô Yûko

Zwei Brüder, Ao (Ôizumi Yô) und Roku (Sometani Shôta), bauen auf von ihrem Vater geerbten Land Weintrauben und Weizen an. Ao will Pinot Noir herstellen, doch es gelingt ihm nicht so richtig. Eines Tages fährt Campingwagen auf das benachbarte Stück Land, und die Fahrerin Erica (Andô Yûko) beginnt ein Loch zu buddeln.

Persönliche Meinung: Wie schon bei しあわせのパン (Shiawase no Pan) schafft es die Regisseurin 北海道 (Hokkaidô) wie das gelobte Land aussehen zu lassen. 😉 Der Film ist perfekt für einen ruhigen Abend, an dem man sich einfach schöne Bilder ansehen und entspannen will. Das heißt aber auch, dass es nicht unglaublich viel Handlung gibt, was in vielen Kritiken bemängelt wird. Die Charaktere sind leider auch nicht sehr lebensnah und wirken manchmal wie nach einer Anleitung für drollige Figuren gebastelt. 🙁 Die gab es bei Shiawase no Pan zwar auch, aber nicht in dieser Fülle.

Insgesamt kein schlechter Film, aber auch keiner, an den ich mich in ein paar Jahren noch erinnern werde.

(Die Filme im neuen Filmzeit-Titelbild sind übrigens: 舟を編む (Fune wo amu), しあわせのパン (Shiawase no Pan), 柘榴坂の仇討 (Zakurozaka no Adauchi) und ステキな金縛り (Suteki na Kanashibari).)