Ich will der allerbeste sein!

Kinder können über die trivialsten Dinge wetteifern. Wir schauen im Unterricht ein Bilderbuch an, auf der Seite mit den Lebensmitteln angekommen erkennt der Klassenmops als erstes den Hamburger.

Klassenmops: Hamburger! Ich mag Hamburger!

Ich: Wie viele kannst du denn essen?

Klassenmops: Zwei!

Ich: Wow!

Plötzlich kommen alle ganz nah an mich heran und zeigen mit ihren Fingern an und schreien durcheinander, wie viele Hamburger sie essen können.

Ganz kleines Mädchen: Ich kann fünf Hamburger essen!

Lächelkind: Ich kann ganz viele essen! Schau!

Und reckt alle Finger in die Höhe.

Irgendwie muss ich sie einfach liebhaben.

Das Faultier.

Ich habe einen Jungen in meiner Gruppe, in dessen Kopf das Licht zwar an, aber keiner zuhause ist. Ich nenne ihn das Faultier.

(Auf Japanisch)

Anderer Junge: Wie heißt du?

(Stille)

Anderer Junge: Wie heißt du?

(Stille)

Das Faultier: Zwei Jahre.

🙂

Kindermund.

Wir haben einen Jungen in der Gruppe, der seit über einem Monat bei uns ist, aber noch immer nach Mama ruft. Inzwischen hat sich das etwas gebessert, aber manchmal fängt er noch damit an: “Mama ist nicht hier!”, immer und immer wieder. Am besten beim Mittagessen. Zu seiner Verteidigung muss man sagen, dass er noch recht jung ist.

Junge: Mama ist nicht hier! Mama ist nicht hier!

Ich: Ja, ich weiß. Mama kommt, wenn du gegessen hast.

Junge: Mama ist nicht hier! Mama ist nicht hier! (Endlosschleife)

Mitarbeiterin: Ich habe deine Mama gegessen. Nomnomnom.

Der Junge verstummt.

Anderer Junge: Meine Mama ist viel zu groß, die passt gar nicht in deinen Bauch!

Recht hat er.

Kurz eingeschoben: Japanische Kinder.

Wir waren gestern mit unseren Kindern im Park. Dort hielten sich auch Vorschulkinder eines anderen Kindergartens auf. Nach einiger Zeit kam eines der Mädchen des anderen Kindergartens, von ihren Freunden beobachtet, auf meinen Mitarbeiter und mich zu.

Mädchen: Warum sprecht ihr Englisch?

Ich (lachend): Weil wir Ausländer sind. Nein, wir sind von einem internationalen Kindergarten.

Mädchen: Ach so.

Sprach’s und rannte zurück.

Wir waren schwer beeindruckt, normalerweise sprechen uns nicht einmal die japanischen Erzieherinnen anderer Einrichtungen an, wahrscheinlich, weil sie angst haben, dass sie Englisch sprechen müssten. Ein mutiges kleines Mädchen also. Mich hat es auf jeden Fall sehr gefreut, dass sie sich getraut hat uns anzusprechen und ehrliches Interesse hatte. =)