Summer School.

Ich arbeite neuerdings in einem englischsprachigen Kindergarten. Davon gibt es in Japan recht viele, denn inzwischen haben viele Japaner eingesehen, dass es wichtig ist, Englisch zu lernen. Viele Japaner sprechen kein Englisch oder nur sehr schlechtes Englisch, deswegen ist es wichtig, dass die Kinder Englisch von Menschen lernen, die keinen japanischen Akzent haben – der ist nämlich, im Vergleich zum deutschen Akzent, absolut unverständlich.

2011 07 21 13 13 47

Nächsten Monat werde ich das Sommerprojekt betreuen, und bin derzeit auf der Suche nach Aktivitäten, die man mit Grundschülern machen kann. Ich habe ja auch irgendwann mal Englisch gelernt, aber ich weiß gar nicht mehr, was wir da an Aktivitäten gemacht haben.

Es ist Sommer, deswegen würde ich gern viele Dinge draußen machen, aber nur spielen, ohne dass es eine Aufgabe gibt, bringt für die Sprachentwicklung auch nichts. Zum Glück gibt es im Internet genug Ressourcen, und ich hoffe, dass ich mit den Grundschülern genau so viel Spaß haben werde, wie ich die letzten Tage mit den kleineren Kindern hatte.

Japanische Kinder sind dabei nicht weniger anstrengend als deutsche Kinder, die sind genau so frech, genau so lieb. Ein Unterschied ist jedoch, dass japanische Kinder mehr daran gewöhnt sind, zu lernen. Sich hinzusetzen und Arbeitsblätter zu bearbeiten, dabei (nach Möglichkeit) nicht herumzuschreien, was oft nicht ganz klappt, und einfach aktiv zu arbeiten. Die Kinder, die ich zwei Tage lang betreut habe, können schreiben. Natürlich noch nicht ganz flüssig, aber es funktioniert. Was konnte ich schreiben, bevor ich in die Schule gekommen bin? Dass das manchmal auch absurde Züge annimmt ist klar, mein Mann konnte wohl vor der Einschulung dreistellige Zahlen multiplizieren, was auch immer das einem sechsjährigen Kind bringt.

Bisher sind einige Sachen, die ich gern machen würde folgende:

Seifenblasen. Seifenblasen sind schön, man kann herumplantschen, und die Kinder sind schon groß genug um das Zeug nicht zu trinken.

Bedienungsanleitungen malen. Wie ich das mitbekommen habe, lieben es die meisten Kinder, irgendjemandem etwas zu sagen zu haben, was wäre das besser als “Du musst den Toast so in den Toaster stecken!”?

Sonnenuhr basteln. Das ist recht selbsterklärend, ich müsste nur klären, wo wir Sonnenuhren aufstellen können, denn der Kindergarten liegt eher schattig.

Wer bin ich? Jeder bekommt ein Schild mit einem Tier (der Einfachheit halber) auf die Stirn gepappt, und muss Fragen stellen, um herauszufinden, welches Tier er ist.

Und wenn den Kindern das nicht reicht, müssen sie halt Bilder ausmalen! So einfach ist das! Ach quatsch, ich denke, dass man mit denen eine Menge unternehmen kann, das wird bestimmt ganz witzig. Nächste Woche betreue ich noch Kindergartenkinder, und dann geht’s los!