Schon wieder ein neues Küchengerät.

Wie am Montag angekündigt haben wir einen Waffelautomaten gekauft. Von Vitantonio, einer nur vorgeblich italienischen, in Wirklichkeit aber japanischen Firma. Jedes Jahr bringen die eine limitierte Farbe heraus, dieses Jahr ist es Café au Lait, die ganz gut in unsere Wohnung passt.

Es ist sicher einer der teureren Waffelautomaten (was ist das eigentlich für ein Wort?), aber er ist nicht nur schön, sondern auch gut, sofern ich das einschätzen kann. Innerhalb von drei Minuten ist das Gerät vorgeheizt, Waffeln zu backen dauert nochmal die gleiche Zeit. Bewertungen bei Amazon zufolge sind die Waffeln besser als bei günstigeren Geräten, aber da habe ich keine eigenen Erfahrungen.

Mit den mitgelieferten austauschbaren Platten kann ich auch nicht nur Waffeln, sondern auch heiße Sandwiches und Madeleines machen. Zusätzlich zu kaufen gibt es noch viele mehr, z.B. für Taiyaki, Pfannkuchen oder Donuts. Wäre eigentlich auch eine Überlegung wert.

Während wir bisher eigentlich jeden Sonntag Frühstücken gegangen sind, werden wir jetzt hoffentlich öfter zuhause essen. Geht ja auch ins Geld. Diesen Samstag haben wir morgens Sandwiches gegessen, am Sonntag gab es zum Mittagessen Waffeln. Ein bisschen Übung brauchen wir bei den Waffeln noch, aber an sich sind sie schon ganz ansehnlich geworden. Jetzt hoffen wir nur, dass wir das Gerät oft genug benutzen um den Anschaffungspreis zu rechtfertigen… 😉

Geräte mit austauschbaren Platten gibt es übrigens auch für weniger Geld, aber während bei uns nicht immer Aussehen über Funktion geht, würden wir uns meist für die hübschere Version entscheiden, auch wenn sie etwas mehr kostet.

Für die japanische Wirtschaft!

Handy-Drama.

Ich habe ein Smartphone. Ein schönes Smartphone, das Samsung Galaxy S. Fast hätte ich das S II gekauft, aber das war für meine Winzhände zu groß. Ich mag mein Samsung, es macht was ich will und zickt nicht. Tolle Apps gibt es für Android auch, alles paletti.

Und dann ging letzten Sonntag plötzlich mein Bluetooth nicht mehr. Wenn ich unterwegs Fotos mache, mache ich die meist mit dem Handy, und schicke sie dann per Bluetooth an meinen Laptop. Das ist superpraktisch und geht schnell. Außerdem nutze ich es wirklich oft, weil es anstrengend ist meine große, tolle Kamera herauszuholen um nur ein Foto zu schießen. Mitnehmen kann ich sie auch nicht jeden Tag, denn sie ist schwer. Das Bluetooth war also kaputt.

Am Montag oder Dienstag Abend ging ich also zum Handy-Laden, auf dass man Abhilfe schaffe. Kontakte wurden abgesichert, das Handy ge-reset-ed (?) und das Problem gab es noch immer. Lag also an der Hardware, und nicht daran, dass ich viele Apps installiert habe. Das Gerät musste an den Hersteller gesendet werden. Ohne Wasserschaden und mit relativ neuem Gerät ging das alles kostenlos.

Als Überbrückungsgerät bekam ich das gleiche Gerät in die Hand gedrückt, und Vorgestern kam der Anruf, dass ich mein Handy abholen kommen könnte. Zehn Minuten vor Ladenschluss. Und so machte ich mich am Sonntag auf in den Laden.

Nach dreißig Minuten warten sah ich mein Handy endlich wieder – und mir wurde mitgeteilt, dass es nicht repariert wurde, weil offensichtlich Gewalteinwirkung auf es stattgefunden habe – ich habe wohl mal zu ruppig am Ladegerät gezupft.

Spannenderweise funktioniert das Bluetooth aber wieder. Es dauert etwas länger, aber die kleine Auszeit scheint ihm gut getan zu haben. Mysteriös.

Alles redet mit mir.

Als ich 2008 das erste Mal nach Japan kam, gab es nur eine Sache, die mir ernsthaft Sorgen bereitete: Alles machte Geräusche. Alles erzählte mir irgendetwas. In einer Sprache, die ich nur ansatzweise sprechen konnte. Selbst heute wundert es mich noch ein wenig, wie man ständig zugelabert wird.

In der Bahn:

Es kann sein, dass wir um einem Unfall vorzubeugen plötzlich stoppen müssen, also halten Sie sich fest. In dieser Bahn gibt es Priority Seats für ältere Menschen, Menschen mit Bewegungseinschränkungen, Schwangere, die kleine Kinder dabei haben. Wir bitten Sie, in der Nähe der Priority Seats das Handy auszuschalten. Sehen Sie bitte im Rest der Bahn von Telefongesprächen ab.

Auf der Rolltreppe:

Bitte treten Sie nicht auf den gelb markierten Bereich. Bitte halten Sie sich fest. Bitte seien Sie vorsichtig.

Von einem Krankenwagen:

Bitte machen Sie den Weg frei, dies ist ein Krankenwagen.

Am Geldautomaten:

Bitte stecken Sie ihre Karte rein. Bitte geben Sie ihre PIN ein. Bitte geben Sie den abzuhebenden Geldbetrag ein.

Und all das erwartet Aufmerksamkeit von einem. Richtig ruhig ist es nicht einmal zuhause, denn jeden Tag um halb fünf gibt es folgende Ansage aus den großen Lautsprechern, die überall draußen installiert sind:

Dies ist eine Ansage. Es ist halb fünf und wird langsam dunkel, also spielt nicht mehr draußen.

Und um fünf gibt es natürlich ein Glockengebimmel um den Feierabend einzuläuten.

Zum Glück lebe ich nicht in Shinjuku oder an ähnlichen Orten, wo sich zu all dem auch noch der Krach der Geschäfte gesellt. Marktschreien ist hier nämlich noch in Mode.

Neue Liebe: Pentax K-r.

Ich entwickle ja durchaus immer wieder ungesund enge Beziehungen mit meinen elektronischen Geräten. Jetzt habe ich eine neue große Liebe. Aber erstmal ein wenig Vorgeschichte.

Als ich 2008 zum ersten Mal nach Japan kam, und der Yen-Kurs noch niedrig war (100 Yen = 60 Cent im Vergleich zu 100 Yen = 95 Cent jetzt), war meine erste Handlung im Gastland, mir eine Digitalkamera zu kaufen. Meine Wahl fiel auf eine Nikon Coolpix, die mir dann auch zwei Jahre gute Dienste geleistet hat. Leider ist die Nikon Coolpix-Serie scheinbar mit einem Baufehler behaftet, der einen Lens-Error auslöst. Das Objektiv verkantet und kann weder ein- noch ausgefahren werden, eine neue Kamera musste her.

Daraufhin kaufte ich mir die schönste Kompaktkamera, die es überhaupt gibt: Pentax Optio i-10. Die liefert ordentliche Bilder, hat nette Optionen und sieht auch noch phänomenal aus. Damals war sie recht teuer, über 200€. Ich überlegte kurz, mir doch vielleicht gleich eine Spiegel-Reflex-Kamera oder ein Zwischengerät anzuschaffen, in Hinblick auf den Geldbeutel, ohnehin geschunden durch diverse Japanaufenthalte, ließ ich es aber bleiben.

Nun war meine Familie hier, und wir schlenderten im Yodobashi Kamera (einem der vielen) an der Kameraabteilung vorbei, als mein Vater mich fragte, ob ich so eine Kamera haben wollen würde. Um es kurz zu machen: Wir (der Göttergatte und ich) haben eine Spiegel-Reflex-Kamera gekauft bekommen. (Fast) einfach so. So ganz kann ich es noch nicht glauben, aber ich habe sie ganz doll lieb. Es ist eine weiß-schwarze Pentax K-r mit Double Lens Kit (DA L 18-55mm und DA L 50-200mm).

Mein Mann meinte erst, er hätte für Kameras nicht so viel übrig, aber nachdem er auch mal mit ihr fotografiert hat, ist er ziemlich begeistert. Ich habe mich natürlich nicht vom Amateurfotografen zum Profi verwandelt, ich bin noch immer so la-la, aber mit viel mehr Spaß daran Fotos zu machen und das muss auch für irgendetwas zählen.

Letztes Wochenende waren wir bei uns in der Umgebung unterwegs, waren bei einem buddhistischen Tempel, vor dem Kinder Fußball gespielt haben, und in einem alten shintoistischen Schrein voller Katzen. Der Tempel ist leider renoviert worden, was, wie ich finde, immer einiges vom Charme der Anlagen nimmt, aber dafür war der Schrein umso älter. Außerdem: Katzen.

Bei meinem Mann auf Arbeit ist derzeit sehr viel los, weswegen er jetzt auch am Samstag immer arbeiten müssen wird. Das wird etwas langweilig, aber jetzt kann ich einfach mit der Kamera losziehen und in die Gegend fotografieren.

Auf jeden Fall noch einmal vielen Dank für das unglaublich tolle Geschenk an meine Eltern!

(TL;DR: Yay, Kamera!)

(Bilder von Kameras sind alle von der Pentax-Seite, Katzenbild ist von mir)