Wie macht man eigentlich Purikura?

(Aus unserer Reihe “Alle, die schon mal in Japan waren, wissen’s schon.”)

Am Donnerstag sind Freunde von mir in Japan angekommen, zwei sind zum ersten Mal hier. Was muss also gemacht werden? Karaoke und Purikura!

プリクラ (Purikura) ist eine Abkürzung für “Print Club” und bezeichnet einen Fotoautomaten. Einen speziellen Fotoautomaten!

In einer Fotokabine zahlt man meist 400yen, um dann auf einem Touchscreen Augengröße, Hauthelligkeit und Hintergrund zu bestimmen, bevor man sich vor einem Greenscreen fotografieren lässt. Das Auswählen muss schnell gehen, denn es zählt immer ein Counter mit, und wenn man nicht schnell genug ist, wird einfach irgendetwas festgelegt. Dann werden in rabiater Geschwindigkeit sechs Fotos geschossen. Mit vier Leuten vor der Kamera ist das gar nicht so einfach zu koordinieren, wer sich in diesen wenigen Sekunden wohin bewegen soll.

IMGP5916Weiter geht es an eine angeschlossene Ecke, in der man die Fotos mit Stempeln und verschiedenen Effekten bearbeiten kann. Je nach Purikura-Maschine gibt es verschiedene Stempel und Funktionen. Auch beim Dekorieren muss man sich beeilen, denn es gibt wieder einen Countdown – der aber aufhört zu zählen, wenn nach einem keine andere Gruppe die Maschine verwendet. Wenn man dann fertig ist, kann man sich noch für ein Layout entscheiden, und wartet an der Seite der Maschine darauf, dass die Fotos ausgedruckt werden.

Auch an der Seite gibt es wieder einen Touchscreen, über den man sich zwei Fotos an eine Handy-Mail-Adresse schicken lassen kann*. Wenn man alle Fotos haben möchte, muss man sich kostenpflichtig registrieren.

* Jedes Handy in Japan hat eine Mail-Adresse. Meines Wissens nach, kann man beim Purikura nur solche Adressen eingeben.

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Eure werte Autorin ist unten links.

Und so sieht ein solches Foto dann aus. Komplett weichgezeichnet, mit vergrößerten Augen (wobei das bei diesem Foto nicht so schlimm ist wie sonst immer) und viel Gebimmsel.

Ausgedruckt werden einem je nach Wunsch alle Fotos, die man geschossen hat, und dann kann man sie ausschneiden und überall hinkleben, wie Sticker.

Mit japanischen Freunden mache ich eher keine Purikura, mit meinem Mann war ich auch noch nie in einem. Aber ich musste eh in den letzten Tagen feststellen, dass Japan immer langweiliger wird, je länger man hier lebt. 😉 Wenn man etwas immer hat, ist es eben nicht mehr besonders.

Deswegen ist es für mich immer ganz spannend mit Besuch durch die Straßen zu ziehen. Tokyo ist eben doch ganz anders als Berlin.

Apropos Berlin, im August werde ich (alleine) für eine Woche oder 10 Tage nach Berlin fliegen. 50. bzw. 25. Hochzeitstag der Großeltern und Eltern, die perfekte Möglichkeit um die im Ausland lebende Tochter moralisch zu verpflichten nach Deutschland zu fliegen.

Gute Dinge kommen zu dem, der wartet.

Letzten Freitag, also am Freitag vor meinem Geburtstag, trafen mein Mann und ich mich mit meiner Schwiegermutter, auf dass sie mir mein Geburtstagsgeschenk kaufen “durfte”. Danach ging es in ein kleines italienisches Restaurant, das offensichtlich mehr Aufmerksamkeit auf die Getränke- denn auf die Speisekarte gerichtet hatte. Und so tranken wir. Ich nicht so viel, mein Mann etwas mehr, aber der verträgt so einiges.

61a1drk2DaL._SL1280_Am Morgen hatte er bei einem Elektronikladen gesehen, dass man das Samsung Galaxy S3 derzeit sehr günstig bekommen könnte, und im halbbenebelten Zustand wurde aus der Überlegung, das Handy früher zu wechseln als eigentlich geplant, der Entschluss gleich noch am selben Tag ein neues Gerät in den Händen zu halten.

Am selben Tag nahm unser Handy-Anbieter (Docomo) auch das neue Samsung Galaxy Note 2 und ein neues Sony Xperia in seine Programm auf, was wir leider erst zu spät erfuhren – nachdem wir schon mehrere Stunden gewartet hatten.

Weil der Vertrag für die Handys über mich läuft, musste ich auch alle Dokumente lesen, ausfüllen und unterschreiben, während der Mann, vom Alkohol sehr schläferig, neben mir auf seinem Stuhl herumlungerte. Spaß! Letztendlich wurde uns gesagt, dass wir unsere Geräte kurz vor Ladenschluss, 15 Minuten vor zehn, in Empfang nehmen dürften.

Hat natürlich nicht geklappt, um zehn nach zehn wurde unsere Nummer aufgerufen, zehn Minuten später wurde uns gesagt, dass die Registrierung für ein Handy noch nicht durch sei, weil das Registration Centre ziemlich überlastet sei. Aber nur noch zehn Minuten, ganz sicher! Um zehn Uhr 45 hatten wir unsere Handys in der Hand und waren schrecklich müde. Um uns herum schlossen die Läden, und wir schleppten uns nach Hause.

Wo wir natürlich bis nachts um eins nicht schlafen konnten, weil wir auf unseren neuen Handys herumdrücken mussten.

Es hat sich aber gelohnt, das Gerät ist (natürlich) um einiges schneller als unser altes Samsung Galaxy S(1) und hat einige neue Funktionen, die wir tatsächlich verwenden (Indicator Lights, die blinken, wenn man eine neue Nachricht bekommt – Standard bei “normalen” Handys, revolutionär bei Smartphones).

Es ist für uns vor allem deswegen finanziell so günstig gewesen, weil als Familie zwei Geräte zur gleichen Zeit gekauft haben – das gab 10,000Yen (ca. 100€) Rabatt pro Gerät, und derzeit entfällt die Grundgebühr für LTE-Geräte für’s erste Jahr. Außerdem wurde uns, wenn ich mich recht erinnere, veraten, dass ab Dezember eine höhere Gebühr fürs Gerätwechseln zu entrichten sein wird. Für uns hat’s sich gelohnt, ich hoffe nur, dass die Batterie nicht so schnell schwächer wird wie beim Vorgänger…

Keine Handy-Notfälle mehr.

Smartphones fressen Strom. Mein Samsung Galaxy S muss ich jeden Tag aufladen, weil ich damit in der Bahn quasi ständig im Internet bin. Wenn mein Tag mal etwas länger ist, gelangt die Batterie in gefährliches Gebiet. Doch! Wenn ich wirklich Saft im Handy brauche, habe ich in Japan eine Möglichkeit den Untergang der Welt das Sterben der Batterie zu verhindern.

Dies ist ein Ladegerät, wie man es in jedem Conbini (24h-Laden) findet, für verschiedene Modelle und mit austauschbaren Batterien. Das Modell im Foto kostet 998Yen (fast 10€) und ungefähr die Hälfte des Handyakkus bekommt man damit aufgeladen. Die Batterien sind austauschbar, aber ganz im Ernst: Wenn ich das Gerät brauche bin ich unterwegs, und habe nicht zufällig eins mit aufgeladenen Batterien in meiner Tasche. Also habe ich inzwischen circa fünf dieser Ladegeräte zuhause…

Praktisch sind sie trotzdem!

(Einträge über unseren Urlaub folgen, sobald ich mehr Zeit habe.)

Verzögerung.

Wegen allgemeiner Erschöpfung verschiebe ich die Einträge über Taiwan ein wenig. So viel: Es hat unglaublich viel Spaß gemacht und Taiwan ist toll!

Wir sind gestern erst spät abends nach Hause gekommen, weil der Flug Verspätung hatte, und heute hatte ich eine etwas längere To-Do-Liste, die abzuarbeiten war. Unter anderem hat meine Kamera plötzlich angefangen Probleme zu machen. Der Shutter ging ohne Provokation einfach los und ließ einen in der Zwischenzeit keine Fotos schießen (wir haben natürlich trotzdem über 1,000 Fotos gemacht), weswegen ich heute den weiten Weg nach Shinjuku zum Pentax Forum auf mich genommen habe. Mein Baby* wird erstmal zum Werk geschickt und zum Glück habe ich noch Garantie, sonst wäre da sicher mächtig teuer.

* Ich habe drei Babies (Kamera, Laptop und Handy), wovon die Kamera mit Abstand am besten behandelt wird.

Auf jeden Fall bin ich aus akuter Erschöpfung nicht in der Verfassung um durch unsere Fotos zu wühlen und einen Eintrag zu schreiben, den irgendjemand lesen wollen würde. Demnächst dann. 😉