The year of – what?!

In den Wochen und Tagen vor Neujahr findet man in den Läden hier viele Produkte zum Tierkreiszeichen des Folgejahres. Mit diesen kann man dann sein Haus zu Neujahr dekorieren.


2017 wird das Jahr des Hahns. Oder des Huhns oder überhaupt eines Vogels: Es wird 酉年 (Toridoshi). Nicht nur sind die Kanji für die Tierkreiszeichen anders als die für die Tiere an sich, Vogel ist sonst 鳥 und Huhn 鶏 (beides “Tori”), man braucht natürlich eine englische Übersetzung.

Meist ist das ganz entspannt, aber dieses Jahr kann ich das neue Jahr vor Obszönität schon gar nicht mehr sehen. Statt das unverfängliche amerikanische Wort “Rooster” zu verwenden, hat sich irgendwie die gesamte japanische Neujahrsindustrie verschworen, und nennt den Hahn geschlossen “Cock” – Was auch sehr gebräuchlicher Slang für Penis ist.

Natürlich ist das durchaus lustig, vor allem, weil es wahrscheinlich nicht mit Absicht verwendet wird. Andererseits würde man es den Japanern schon gern stecken.

Es heißt auch, dass wir auf Arbeit Kalender bekommen, die sich sehr danach anhören, als seien sie weniger für den Arbeitsplatz und mehr für Pornosets geeignet.

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Aber passt schon. Solange sie nicht aus 2018, dem Jahr des Hundes, “Year of Bitch” machen…

Endlich Weihnachten.

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Eigentlich feiern wir Weihnachten nicht am 24., sondern schon einen Tag vorher. Das hat keinen großen Grund abseits von der Bequemlichkeit: Der 23. Dezember ist der Geburtstag unseres Kaisers, und ein Feiertag. Der 24. ist in Japan gar nichts Besonderes, würden wir am richtigen Tag feiern, wäre das super stressig.

Doch dieses Jahr fällt der 24. auf einen Samstag, also haben wir heute gefeiert.

Ursprünglich war der Plan, heute ganz entspannt zuhause zu verbringen. Leider hatten wir die Rechnung ohne den Zeitplan des Abrissunternehmens, welches derzeit ein Haus direkt hinter unserem in seine Kleinteile zerlegt, gemacht. Von morgens um acht an. Wir sahen uns gezwungen zu fliehen. An Weihnachten!

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Nach einem Besuch beim deutschen Weihnachtsmarkt, wie jedes Jahr ziemlich teuer, und beim Importladen, um Rotkohl zu kaufen, war es zwar noch lange nicht um fünf, wenn auf der Baustelle eigentlich immer Schluss ist, aber wir hatten trotzdem Hoffnung, dem Schlimmsten entgangen zu sein.

Denkste! Tatsächlich wurde bis fünf Uhr Krawall gemacht, wir haben uns aber fachmännisch mit Filmen abgelenkt und Kuchen gebastelt. Der ist dieses Jahr nicht ganz so schön geworden wie in den letzten, aber immerhin ist er selbstgemacht. 😉 Wir hatten einfach beide nicht die Energie etwas Großes auf die Beine zu stellen. Glücklicherweise ist der Zuckerweihnachtsmann auch dieses Jahr wieder sehr putzig, das macht einiges wett.

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Auch unser alljährliches Weihnachtsessen ist nichts Großes, sondern besteht aus aufgewärmten Rotkohl, Fertigknödeln und Hähnchen aus dem Supermarkt. Immerhin schmeckt es gut. 😀 In der neuen Küche werden wir mehr Arbeitsfläche haben, vielleicht schaffe ich es dann auch mal, etwas anspruchsvolleres zu kochen.

Euch allen wünsche ich natürlich ein schönes Weihnachtsfest, mit all euren Liebsten, Geschenken und so viel Essen, dass ihr nicht mehr aufstehen könnt! 😀

Aus der Ferne.

Eine Berlinerin in Tokyo zu sein, ist meist nicht allzu schwer. Berlin ist ja sowieso dreckiger, lauter, unhöflicher und nahverkehrstechnisch schlechter aufgestellt als meine Wahlheimat. Wenn ich Heimweh nach etwas haben würde, wäre es sowieso nicht die Stadt an sich, sondern meine Familie und Freunde, die in ihr wohnen.

Vor fast vier Jahren schrieb ich folgendes:

Heimweh habe ich auch nicht, denn ich weiß ja, dass in Deutschland alles gut läuft.

Hinter dieser Aussage stehe ich noch immer, nur leider läuft derzeit nicht alles gut. Erst am Sonntag hörte ich von Problemen, die meine Familie derzeit belasten. Was am Montag in Berlin passierte, muss ich wahrscheinlich niemandem erzählen.

Wenn man so weit von der Familie und dem Ort, an dem man aufgewachsen ist, entfernt lebt, kann man oft nur zusehen. Aus der Ferne muss man sich auf das verlassen, was auf den Onlineportalen von Zeitungen zu lesen ist. Und ja, das bereitet durchaus mehr Sorgen und Angst, als wenn man vor Ort wäre. Ich wäre im Moment lieber in Berlin.

Zum Glück ist niemandem, den ich kenne, etwas passiert. Ich hoffe natürlich, dass auch keiner meiner Leser betroffen ist. Feiert trotz allem ein besinnliches Weihnachtsfest mit all euren liebsten Menschen! Esst so viel ihr könnt! Lasst euch nicht unterkriegen! 🙂 Ich feuere euch aus 8900km Entfernung an und versuche nicht auf Arbeit zu weinen.

Weihnachtsstress.

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Mein Mann und ich, wir gehen in den letzten Wochen ziemlich auf dem Zahnfleisch. Zwischen Terminen wegen des Hauses, Dingen, die jetzt dringend noch erledigt werden müssen, Einkaufsmarathons und dem verflucht kalten Wetter, sind wir für gewöhnlich nicht allzu gut drauf.

Wir haben einfach kaum Energie über, um irgendetwas zu unternehmen. Um es kurz zu machen: Wir brauchen ganz dringend Urlaub. Mit Tagen, an denen uns nicht von außen plötzlich irgendwelche Termine reingeschoben werden. Vielleicht sogar mit mehreren am Stück. Dann fühlen wir uns vielleicht auch mal etwas weniger gehetzt.

Natürlich heißt Dezember auch, dass man langsam aber sicher Weihnachtsgeschenke kaufen sollte. Da bei mir immer noch der Versand nach Deutschland hinzukommt, muss ich mich extra beeilen. Eigentlich. In Wirklichkeit fällt es mir nämlich immer schwer, gute Geschenke zu finden. Letztendlich falle ich dann auf altbewährte Dinge zurück, weswegen es auch dieses Jahr wieder Tee geben wird. Wie jedes Jahr. Aber der Tee ist gut! 😀

Wenn die Weihnachtspakete endlich verschickt werden, kann ich mir auch einreden, dass ich nächstes Jahr viel früher mit den Weihnachtseinkäufen anfangen werde. Klappt bestimmt. 😉

Nächste Woche heißt es vier Tage arbeiten, der Freitag ist Feiertag, und in der Woche darauf sogar nur zwei. Und dann habe ich endlich Neujahrsurlaub. Ich kann es kaum erwarten!

Ab wann habt ihr Urlaub? Und stresst nur mich die Weihnachtszeit so sehr?