Letztes Jahr kam 君の名は。 (Kimi no Na wa.) in die Kinos und warf direkt sämtliche Erwartungen über den Haufen. Es galt eigentlich immer, dass keinem Animationsfilm aus einem anderen Studio als Ghibli jemals ein ähnlicher finanzieller Erfolg beschert sein würde. Tatsächlich hat “Kimi no Na wa.” mehr Geld als “Das Wandelnde Schloss” eingespielt, und ist nach “Chihiros Reise ins Zauberland” der zweiterfolgreichste japanische Film in Japan.
Der Hype in Japan war ziemlich extrem, und dennoch haben wir den Film erst jetzt, als er auf DVD herauskam, gesehen, nachdem wir das Titellied wahrscheinlich schon etwa 5000 Mal gehört hatten. Ich kann es nicht mehr hören…
© Universum Film
君の名は。 Kimi no Na wa. (2016) (En. Your Name) (Trailer)
Regisseur: Shinkai Makoto
Animationsstudio: CoMix Wave Films
Stimmen: Kamiki Ryunosuke, Kamishiraishi Mone
Die Oberschüler Taki und Mitsuha tauschen mehrmals die Woche ihre Körper. Erst denken sie, das Leben des jeweils anderen sei lediglich ein Traum, doch dann müssen sie feststellen, dass es gar nicht super ist, wenn etwa dreimal die Woche jemand anders die Zügel in die Hand nimmt. Sie beginnen also, einander Nachrichten zu schreiben. Doch plötzlich bricht die Verbindung ab, und Taki macht sich auf den Weg zu Mitsuha.
Persönliche Meinung: “Kimi no Na wa.” ist ein schöner Film. Er ist wunderbar animiert, und vor allem die Landschaften (Tokyo und ein Dorf in Gifu) haben es mir angetan. Die Geschichte ist mitreißend, hatte uns auf der Couch-Kante sitzen, und es ist vom Inhalt her ganz anders, als ich es mir anhand des Trailers vorgestellt hatte. Vor allem in der zweiten Hälfte des Films wird es ziemlich düster. Was ich außerdem ganz gut gemacht fand, war der Dialekt von Mitsuha. Ich frage mich, wie man das in den Untertiteln oder der Synchronisation umsetzen wird. 🙂
Und jetzt müsst ihr ganz stark sein: Es hat mir tatsächlich nicht alles an “Kimi no Na wa.” gefallen. Teilweise hatte ich das Gefühl weniger einen Film als in einen TV-Anime zu sehen. Das fängt an mit dem Opening, das sehr an Serien erinnert, geht weiter über die Musikeinlagen, die mich etwas gestört haben, und endet dabei, dass der Film irgendwie keine Message hatte. Nein, der Regisseur Shinkai Makoto ist noch kein zweiter Miyazaki Hayao, aber vielleicht befindet er sich auf dem Weg dorthin.
Trotz dieser Kritikpunkte ist “Kimi no Na wa.” sicher einer der besten Animationsfilme, die Japan in letzter Zeit hervorgebracht hat. 🙂 Falls ihr also sowieso Anime mögt, und die Chance haben solltet, den Film zu sehen, tut es.