Ein B-Movie-Anime: Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc

Ein alter Kumpel von mir ist der deutsche Redakteur des Manga Chainsaw Man. Als solcher hatte er mir den Manga lange empfohlen, bevor ich mich endlich dazu durchringen konnte, mir in einer Mittagspause die erste Folge des Anime anzusehen.

Schlechte Entscheidung, der Anime ist nicht dazu geeignet, nebenbei zu essen. Fernsehserien haben in meist keine Altersempfehlung, aber der Film ist in Japan ab 12 freigegeben. Zur Einordnung: Pulp Fiction hat in Japan die gleiche Altersfreigabe. Aber irgendwie packte mich der Anime und der Manga stellte sich als um noch Längen besser heraus.

Die erste Staffel des Anime umfasste nur die Handlung bis zum fünften Band des Manga. Der nächste Handlungsstrang, die Geschichte um Reze, kam nun als Film in die Kinos.

チェンソーマン レゼ篇 Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc (2025) (Trailer)

Regisseur: Yoshihara Tatsuya

Drehbuch: Seko Hiroshi

Stimmen: Toya Kikunosuke, Ueda Reina

Denji, in dessen Brust das Herz des Kettensägen-Teufels Pochita schlägt, hat sich an seine Arbeit als Teufelsjäger im Auftrag der Regierung gewöhnt. Noch immer ist er in seine undurchsichtige Chefin Makima verliebt, doch eines Tages trifft er im Regen auf eine junge Frau, die ihn an seinen eigenen Gefühlen zweifeln lässt. Reze ist offensichtlich an Denji interessiert und einfach verdammt süß. Es könnte so schön sein, wäre nicht jede Frau, die sich je für Denji interessiert hat, eigentlich hinter dem Kettensägen-Teufel her…

Viele Fans des Manga hatten am Anime bemängelt, dass dieser zu sentimental, zu wenig überdreht, zu wenig B-Movie sei. Kurz vor Veröffentlichung des Films veröffentlichte das Animationsstudio MAPPA einen Neuschnitt, der diese Probleme beseitigt und auch der Film folgt ganz dem Ton des Manga. Das bedeutet verrückte Kampfszenen, absurde Dialoge und vor allem Spaß. Dass MAPPA animieren kann, weiß inzwischen jeder (es ist auch das Studio hinter Jujutsu Kaisen), aber falls Zweifel bestehen sollte, räumt dieser Film diesen aus.

Das Geschehen auf der Leinwand lädt so lange zum Lachen ein, bis es einem zum Ende hin im Hals stecken bleibt. Einen großen Anteil daran haben natürlich die Synchonsprecher. Ueda Reina ist perfekt als Reze, ob liebenswürdig, bösartig, hart oder verletzlich. Letztendlich möchte man, dass sie ihr Glück findet. Das Ende lässt den Zuschauer aber mit einem unguten Gefühl im Bauch zurück – in Chainsaw Man gibt es kein gutes Ende für niemanden, und schon gar nicht für die, die es nach den Gesetzen normaler Dramaturgie verdienen würden.


Der Film lohnt sich nur wirklich, wenn man die erste Staffel des Anime gesehen oder den Manga bis zum Ende des fünften Bandes gelesen hat. Dann aber richtig. Für alle anderen gibt es immerhin zwei neue Lieder von Yonezu Kenshi, der auch schon das Opening des TV-Animes beigesteuert hatte.

In Deutschland läuft der Film ab 23. Oktober!

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