In letzter Zeit ist es hier sehr ruhig. Um das ein wenig zu erklären und mich vielleicht auch ein wenig aus dem schreibmotivationstechnischen Tief zu befreien, ein kleiner Lagebericht.
Wie alle Eltern, haben wir mal bessere und mal schlechtere Phasen. Im Moment ist es sehr anstrengend. Immer wenn wir denken, dass wir jetzt doch langsam mal alle Viren, die im Kindergarten so herumschwirren, durch haben, werden wir eines Besseren belehrt.
Dass das Arbeitsausfall bedeutet, ist klar. Unsere Arbeitsplätze sind da zum Glück sehr kulant, vor allem meiner.
Zur Erinnerung: Ich arbeite beim japanischen Ableger einer großen deutschen Firma in der IT, als Projekt-Managerin und PMO (Project Management Office; vereinfacht gesagt achte ich darauf, dass alles richtig und entsprechend der Regeln dokumentiert wird). In der Hinsicht unterscheidet sich mein Alltag von dem der meisten Japaner und ich erspare mir die meisten negativen Seiten des japanischen Arbeitslebens.
Doch auch mit einem relativ entspannten Arbeitsplatz ist es nicht einfach. Kranke Kinder sind anstrengend, und wenn man selbst auch immer wieder etwas abbekommt und irgendwie gar nicht mehr so richtig gesund wird, ist es doppelt anstrengend.
Vor einigen Wochen hatte unser Bocchan dann Drei-Tage-Fieber. Wer es nicht kennt: Das sind drei Tage sehr hohes Fieber, gefolgt von einem Hautausschlag, gefolgt von einem Kind mit der miesesten Laune, die man sich vorstellen kann. Das Kind konnte nicht mehr reden, sondern nur noch brüllen, meist so quengelnd, dass ich beim besten Willen nicht verstehen konnte, was genau das Problem war. Nicht, dass das etwas geholfen hätte: Alles war ein Problem. Etwa eine Woche lang.
Seitdem hat es sich zwar gebessert, aber gleichzeitig hat mein Mann auf Arbeit unglaublich viel zu tun (ein Kollege ist in Elternzeit) und kommt meist erst nach Hause, wenn unser Sohn bereits schläft. Ich wiederum bin mit einem Projekt beschäftigt, an dem auch Menschen aus Europa beteiligt sind. Aufgrund des Zeitunterschieds sind Meetings erst ab 15 Uhr japanischer Zeit möglich. Um 17 Uhr hole ich Bocchan vom Kindergarten ab.
Glücklicherweise kann ich noch immer zumindest halbtags von Zuhause aus arbeiten, weswegen das noch einigermaßen klappt. Theoretisch könnten wir ihn auch länger im Kindergarten lassen, aber das wäre mir zu viel.
Mir bleibt auf jeden Fall wenig Zeit für mich selbst. Nach draußen zu gehen und Dinge zu erleben erfordert Zeit und Energie. Es gibt viele Dinge, die ich mir gern ansehen würde, aber im Moment ist das einfach nicht drin.
Dabei haben wir es wirklich gut: Neben einem verständnisvollen Arbeitsplatz haben wir nämlich auch noch meine Schwiegereltern, die im selben Haus wohnen und sich wirklich viel um ihren Enkel kümmern. Einmal die Woche wird er vom Kindergarten abgeholt und am Wochenende ist er auch meist einen halben Tag bei ihnen.
Es schlaucht trotzdem extrem.
Wer weiß also, wann hier im Blog wieder Normalität einkehrt. Vielleicht Ende des Jahres, vielleicht in drei Jahren, vielleicht gar nicht mehr. Ich denke, die meisten von euch folgen mir auf Instagram, aber falls nicht, ist dies ein guter Zeitpunkt es zu tun. 🙂 In meinen Instagram-Stories erhaltet ihr einen Einblick in den Alltag in Japan. Der ist nicht jeden Tag schrecklich aufregend, aber so ist das eben.
Und wer weiß, vielleicht packt mich auch wieder der Blog-Teufel und ich haue demnächst einen Artikel nach dem anderen raus. 😉
Nimm dir alle Zeit, die du brauchst. Das Mutti-Leben ist auch in Deutschland mit Beruf ein einziges 2-teilen der eigenen Person.
Ich kann das nur zu gut nachvollziehen!!!
Als bei mir die Arbeit wieder los ging, aber vor allem als die Zeit in der Bahn wegfiel (homeoffice) begann der Verfall des Blogs..
Ich hab noch genug Themen in der Warteschleife, aber die Motivation… wurde auch nicht besser als ich mir meinen Nebenjob angelacht habe.. Aber das ist wohl meine eigene Schuld *lach*
Lass dir sagen, es bleibt anstrengend. Mit Höhen und Tiefen.
Und plane für den Schulanfang in ein paar Jahren gleich mal 3 Wochen Urlaub ein um alles ordentlich zu regeln, an allen Treffen teilnehmen zu können, Eingewöhnung, Bento.
Wäre mein Mann nicht grad zu Hause, wir wären verzweifelt..
Ich liege deshalb auch grade wieder am Wochenende mehr faul auf der Couch als nach draußen zu gehen..
Das ist ganz normal und wird mit dem Alter der Kids und der größeren Selbstständigkeit besser. Also einfach Gefuld♀️ Das wird schon.
Liebe Claudia, ich wünsche dir viel Kraft6 und Humor und nimm jede hilfe die Du bekommen kannst dankb ar an Du merkst ich übe für Dich Vieie Küsse von Deine OmaErika