Als meine Familie in Tokyo war, hatte meine Schwester ein Ausflugsziel auf ihrer Liste, dass ich gar nicht auf dem Schirm hatte: Sie wollte in eine der teamLab-Installationen gehen.
teamLab ist eine japanische Produktionsfirma, die in verschiedenen Teilen der Welt, aber vor allem in Japan, große digitale Installationen ausstellt. Besonders bekannt sind sie für ihre Instagram-Tauglichkeit.
Im teamLab Borderless war ich vor einigen Jahren schon einmal gewesen, also entschied ich kurzerhand für uns alle, dass es ins teamLab Planets gehen würde.
Mehr: MORI Building Digital Art Museum: EPSON teamLab Borderless.
Das teamLab Planets ist kleiner und strukturierter.
Am Eingang packt man alles außer seiner Kamera und seines Handys in ein Schließfach. Falls man einen Rock trägt, bietet es sich an, vor Ort eine kurze Hose auszuleihen. Die Fußböden der meisten Räume sind verspiegelt!
Da man in einem der Räume aber knietief im Wasser steht, ist die ideale Beinbekleidung wahrscheinlich eine kurze Hose.
Durch die einzelnen Räume zu gehen ist eine Erfahrung. Wenn man absichtlich nicht zu viel recherchiert, steckt hinter jedem Durchgang zu einem neuen Raum etwas, das einen ins Staunen versetzt.
Ich tue mich um ehrlich zu sein ein wenig schwer damit, teamLab als Kunst zu begreifen. Die Kunstwerke ergreifen mich nicht. Als ich meiner Familie sagte, dass Kunst eigentlich etwas in einem auslösen sollte, wurde ich darauf hingewiesen, dass auch Staunen eine Emotion ist. Recht haben sie.
Die meisten der Installationen laden dazu ein, selbst teilzunehmen. Ob es die bunten Bälle sind, die sich durch Berührung umfärben, die aufs Wasser projizierten Karpfen, die sich in Blütenblätter verwandeln, wenn man durch sie läuft, oder die Blumen, die dort langsam nach oben gehen, wo Menschen sind.
Da die Zahl der Besucher niedrig gehalten wird, hat man auch nie das Gefühl, dass man dieses Eintauchen ins Kunstwerk nicht genießen kann.
Falls man vom ganzen Gestaune Hunger bekommen haben sollte, gibt es auf dem Gelände des Museums übrigens ein veganes Ramen-Restaurant. Günstig ist es nicht, aber dafür kann man in einem Kunstwerk essen, und wer wollte das noch nie?
Mehr: In Niigata in einem Kunstwerk übernachten.
Mehr: Kagawa im Winter: Naoshima und teamLab.
Das teamLab Planets soll es noch bis Ende 2023 geben, aber wenn ihr es bis dahin nicht nach Japan schaffen solltet, eröffnet in Hamburg 2024 ein neues teamLab Borderless!
Vielen Dank für diesen Einblick – die Bilder sehen wirklich toll aus! Besonders schön finde ich ja, dass man hier anfassen darf und so ein Teil davon wird – Kunst erleben zu können, öffnet sicher manchen den Zugang, den man durch “nur” gucken vielleicht gar nicht gefunden hätte.