Es gibt so Fernsehsendungen, die kennt einfach jeder. In Deutschland wären das vielleicht das Sandmännchen oder Wer wird Millionär.
Eine solche Sendung hat Netflix jetzt für den internationalen Markt aufbereitet: Old Enough (Hajimete no Otsukai)!
Das Prinzip ist einfach: Ein Kindergartenkind bekommt eine Aufgabe, z.B. etwas einzukaufen oder jemandem etwas zu bringen, und wird mit der Kamera dabei begleitet. Das ist nicht nur unglaublich putzig, auch für Spannung ist gesorgt. Die meisten Kinder lassen sich natürlich von irgendetwas ablenken oder machen Fehler, weswegen wir Zuschauer mitfiebern können, ob Kyōtarō es schafft, den Fisch zu Sashimi verarbeiten zu lassen.
Es fließen oft Tränen, aber letztendlich schaffen die Kleinen es eigentlich immer. Eine simple Sendung zum Wohlfühlen, die es bereits seit über 30 Jahren gibt. 🙂
Auf Netflix: Old Enough (はじめてのおつかい)
Tatsächlich wurde meine Schwiegermutter in den Anfangsjahren der Sendung gefragt, ob ihre Familie nicht mitmachen wollen würde, entschied sich aber dagegen, weil sie selbst nicht ins Fernsehen wollte. Für die Teilnahme gibt es keine Castings, die Familien werden über die Kindergärten angeworben.
Was für manche schwer vorstellbar ist, ist das oft sehr junge Alter der teilnehmenden Kinder. Teilweise sind sie noch nicht einmal drei Jahre alt und legen dennoch weite Strecken zurück und erledigen komplexe Aufgaben.
In Japan wird zwar viel Wert auf die Selbstständigkeit der Kinder gelegt, aber Dreijährige laufen hier für gewöhnlich nicht autonom durch die Gegend. Die Sendung zeigt nichts Gewöhnliches. Ohne die Kameras und die damit einhergehende Sicherheit würden die wenigsten Eltern einer solchen Aktion zustimmen. Falls es für die Kinder zu viel wird, ist es den Kameramännern und -frauen nämlich erlaubt, unterstützend einzugreifen.
Netflix hat übrigens gnädigerweise die eigentlich mehrstündige Sendung auf den essentiellen Teil, die Kinder, reduziert. Eigentlich gibt es noch ein Studiopublikum mit Gästen, die vor lauter Gefühlsduseligkeit in Tränen ausbrechen – Und das können wir ja wohl schon alleine. 😉
Oh, sehr interessant ein paar Hintergründe dieser Sendung zu erfahren. 🙂 Mir ist die Sendung nämlich schon hier bei Netflix Deutschland aufgefallen und ich liebe sie auch wegen dem Einblick in die japanische Kultur (was wird gegessen, wo kann man es kaufen, etc.).
Oh vielen Dank für den Hinweis. Ich hab es gestern angefangen und bei Folge 8, wo der Kleine die Fische bringen muss und Äpfel kauft, hat mir das Herz zerbrochen. Der Gurt reißt, die Äpfel rollen ständig weg und er muss so einen langen Berg hochlaufen. Der Arme! Aber er hat es geschafft und man fiebert richtig mit!