Für unseren letzten Tag in Kagawa hatte mein Schwiegervater ein Auto geliehen, um mit uns ein paar photogene Orte zu besuchen.
Erst hatten wir etwas Sorge, da es sehr diesig war und unser erster Punkt ohne Aussicht bei weitem nicht so spektakulär aussehen würde.
Das Tori’i des Takaya-Schreins (Takayajinja 高屋神社) wird oft “das Tori’i im Himmel” (Tenkū no Tori’i 天空の鳥居) genannt. Wenn man es einmal gesehen hat, weiß man auch sofort warum.
Man kann das große Tor entweder über eine lange Treppe erreichen. Der Weg hinauf nimmt laut einem älteren Herren, den wir am Schrein trafen, etwa 40 Minuten in Anspruch. Nun sind wir natürlich nicht komplett verrückt, und fuhren stattdessen mit dem Auto auf den Berg hinauf. Allerdings ist es auch vom Parkplatz aus noch ein kleines Stück, das bergauf bezwungen werden will.
Die schöne Aussicht hat das aber absolut ausgeglichen. Bei besserem Wetter kann man natürlich noch viel weiter über die Seto-Inlandssee blicken.
Außerdem sehr beliebt ist der Strand Chichibugahama (父母ヶ浜). Durch seinen ungleichmäßigen Grund bilden sich bei Ebbe große Wasserflächen, in denen sich der Himmel spiegelt. So kann man schöne Spiegelfotos schießen.
Allerdings muss natürlich auch hier das Wetter mitspielen. Ohne Wolken am Himmel, dafür aber mit durch Wind gekräuseltes Wasser, sieht das einfach nach nichts aus. 😀
Nach dieser kleinen Enttäuschung mussten wir uns erst einmal stärken, und wo macht man das in Kagawa am besten? Im nächstgelegenen Udon-Restaurant.
Solche Läden sind in Kagawa recht häufig, man sagt anfangs nur, ob man gern warme oder kalte Nudeln hätte, gießt sich dann heiße oder kalte Suppe selbst ein und nimmt sich die Toppings, die man gern hätte. Am Ende wird zusammengerechnet und bezahlt. Der Grundpreis für eine Schüssel Nudeln lag in diesem Laden bei 230¥ (ca. 1,90€) pro Topping wurden zwischen 60¥ (0,50€) und 110¥ (0,90€) fällig. Insgesamt also eine sehr günstige Mahlzeit.
Neben dem kleinen Restaurant war übrigens ein Bahnhof mit einem winzigen Bahnhofshäuschen. 😀 Irgendwie putzig.
Auf tokyoter Bahnhöfen tummelt sich immer sehr viel Personal, auf solchen ländlichen Bahnhöfen wie hier gibt es oft gar keins, es lohnt sich einfach finanziell nicht. Die Fahrscheine werden in der Bahn selbst kontrolliert.
Bevor wir uns auf dem Weg zum Flughafen machten, fuhren wir noch schnell zur Burg Marugame (Marugamejō 丸亀城) in der Stadt Marugame. Diese Burg ist auf den ersten Blick zwar sehr unscheinbar, die gesamte Anlage erstreckt sich aber über 60 Höhenmeter und ist somit die höchste in ganz Japan.
Leider spürt man das auch, wenn man zur Burg läuft. Ich musste mehrmals Pause machen.
Dafür ist die Burg selbst wohl die zweitkleinste der zwölf, die vor 1868 gebaut wurden. Wenn man vor ihr steht, merkt man das auch. Aber egal, dass eine Burg nur von weitem groß aussieht um dann immer weiter in sich zusammenzuschrumpfen, je näher man ihr kommt, kennen wir ja schon von anderen Burgen. Die Burg Hirosaki in Aomori ist sogar noch 10 cm kleiner. Die größte erhaltene Burg ist übrigens die Burg Himeji.
Mehr: Die Burg Hirosaki in Aomori
Durch die hohe Lage hat man aber einen guten Ausblick über die Stadt Marugame und die umliegende Landschaft, was bei der Verteidigung einer Burg wahrscheinlich viel wichtiger ist als schnöde Größe.
Generell: Dass Größe nicht so wichtig ist, merkt man auch daran, wie gut uns Kagawa auch diesmal wieder gefallen hat. Sie ist zwar die kleinste aller Präfekturen, aber hat dennoch unglaublich viel zu bieten. Nächstes Mal würde ich dann aber wieder in einer wärmeren Jahreszeit vorbeischauen. 😉
So schön euer Ausflug. Danke, dass du uns mitgenommen hast.
Du schreibst so interessant. Ich schaue immer gern hier vorbei.
Freue mich mit dir, dass es dir gut geht und du diese Ausflüge mitmachen kannst.
Bis bald
Ich kann mich Gaby nur anschließen; ich finde es super toll, dass wir mit dir die Ausflüge machen und so schöne Bilder anschauen können. Ganz liebe Grüße aus Stuttgart