Es ist zwar schon wieder Donnerstag, aber dieses Wochenende war ein langes und wir waren viel unterwegs. Das beste Mittel gegen dieses übermäßige Nachdenken ist eben doch, einfach etwas zu unternehmen.
So fuhren wir am Samstag Vormittag nach Nihonbashi um beim Obstspezialitätenhändler Sembikiya (千疋屋) Parfaits zu essen. Die sind zwar nicht ganz günstig, aber immer unglaublich gut.
In meinem war neben den Früchten, die ihr seht, Mango-, Bananen und Vanilleeis. Als Kind habe ich in den Sommerferien immer sehr viel Bananeneis gegessen, danach aber kaum noch – vor allem nicht in Japan. Der Geschmack hat mich direkt in den Berliner Sommer zurückversetzt. Schnell ein Eis (zwei Kugeln: Banane und Kokosnuss) kaufen, bevor es zum See geht. Wenn alles klappt, werden wir es dieses Jahr endlich mal wieder im Sommer nach Deutschland schaffen. Ich hoffe, dass wir dort auch die richtigen Temperaturen für einen Eisessmarathon haben werden. Es ist schon eigenartig, wie sehr sich der Geschmack oder Geruch von etwas mit den Erinnerungen verbunden ist.
Wir waren aber nicht nur für Parfaits in Nihonbashi, in den unterirdischen Passagen fand auch ein kleiner Kimono-Markt statt.
Leider ist bei Kimonos meine Größe ein echtes Problem: Die schönen sind entweder zu klein oder zu teuer. Dementsprechend habe ich nur kleine Accessoires gekauft, zumal ich einen Aufpasser (meinen Mann) dabei hatte. Ich neige dazu, mich in ein Thema zu verlieben und dann viel zu viel Geld dafür auszugeben. 😀
Viel zu viel Geld ausgegeben haben wir dann abends bei Costco. Wir waren schon einige Moante nicht mehr dort gewesen, und deckten uns mit Bagels, Fertig-Misosuppe, Bier und Ravioli ein. Bei frischen Sachen sind uns die Portionsgrößen bei Costco immer etwas zu viel, schließlich beherbergen wir keine siebenköpfigen Raupen, bei Dingen, die man lang lagern kann, ist es aber unschlagbar günstig.
Für den Sonntag hatten wir uns vorgenommen, nach Yokohama zu fahren, um leckeres chinesisches Essen zu verspachteln. Leider war in der China Town zur Mittagszeit alles dermaßen voll, dass wir erst einmal eine Runde durch die Gegend gelaufen sind. Dabei kamen wir nicht nur bei einem Amway-Café vorbei, sondern entdeckten auch einen recht neuen Kimono-Laden.
Die teureren Kimonos werden auf Maß geschneidert, im Laden liegt nur der Stoff. Es ist aber möglich, den Stoff so zu drapieren, dass es einem richtigen Kimono sehr nahekommt. Genau das ist hier geschehen. Der Stoff war viel schöner, als er auf dem Foto erscheint, aber auch unglaublich teuer. Für Obi, Kimono und Kleinkrams hätte ich etwa 7750€ bezahlen müssen. Für ein Kleidungsstück. Mir ist klar, dass die Handarbeit, die dahintersteckt, absolut beeindruckend ist, aber wer hat bitte genug Geld um sich so etwas zu leisten? Wir auf jeden Fall nicht.
In naher Zukunft können wir uns das wahrscheinlich auch nicht leisten, denn das chinesische Restaurant, in das wir immer gehen, hat nicht nur den Innenraum sondern auch die Speisekarte “renoviert” – Die Preise sind stark gestiegen. 🙁 Es war natürlich trotzdem unglaublich lecker, aber 60€ für zwei Personen finde ich ziemlich heftig.
Den Montag, ein japanischer Feiertag, verbrachten wir zuhause. Alles ganz entspannt. 🙂
Der Sumpf, von dem ich letzten Sprach, wird langsam flacher. Wenn ich es dann endlich geschafft habe, lasse ich es euch natürlich wissen, aber allein, dass es langsam besser wird, steigert meine Laune und Motivation gewaltig. 🙂
Das sind ja wieder ma sehr, sehr schöne Fotos.
Diesmal großteils aus dem Handy, aber so ist das dann halt. 🙂
Toll! Ich lese Deine Alltags- und Unternehmungsberichte immer sehr gerne, hier am anderen Ende der 8900 km. 😉 Und schön, dass der Sumpf langsam flacher wird. 頑張って。^_^
Ich habe immer das Gefühl, dass das die langweiligsten Beiträge sind, deswegen freut es mich zu hören, dass zumindest du sie gerne liest. 🙂 Der Sumpf wird immer flacher, hoffentlich schaffe ich es nächste Woche raus.
Wenn du magst kannst du ein paar Kimono und Haori und eventuell Obi von mir haben. Natürlich passen die nicht perfekt, aber das tun die alten auch bei heutigen Japanerinnen selten.
Komon kann man auch ruhig mal ohne Ohashori tragen, oder man trickst indem man auf der Hüfte bindet und bei den Ärmeln ist es halt Pech…
Ach, schön. Gönne dir die Freuden wirklich, das trocknet den Sumpf auch ein wenig.
Gruß aus Potsdam – und Berlin hatte heute sogar Sonne
Ilka
Die Parfaits sehen super lecker und du mega gut in dem Kimono aus. 😉
Sehr schöner Beitrag, danke fürs Teilen. 🙂