Über eine der großen Brücken zwischen den Inseln fuhren wir nach Irabujima (伊良部島) und von dort aus auf die noch kleinere Insel Shimojijima (下地島). Auf der Insel Shimoji gibt es einen Trainingsflughafen. Die angehenden Piloten verschiedener Fluggesellschaften üben dort das Abheben und Landen, aber als wir am Sonntag da waren, lag das Gelände still. Natürlich kommt man als Normalsterblicher nicht auf das Flughafengelände, sondern kann nur drumherum fahren.
Als Fotomotiv ganz besonders beliebt ist dieser eigenartige Steg, weil das Rot einen schönen Kontrast zum Meer bildet. Tatsächlich handelt es sich hierbei um Landelichter, die den Flugzeugen den Weg weisen.
Inzwischen war es schon Mittagszeit, und wir fuhren zurück auf die Insel Irabu und besuchten das Café Soraniwa. Japanische Cafés bieten meist auch ein Mittagsmenu an, damit niemand verhungern muss. 😉
Ganz günstig war es nicht, aber dafür wirklich schmackhaft. 🙂 Die Gegend dort ist touristisch einfach sehr erschlossen, und es wird auch weiterhin viel gebaut, weswegen man leider nicht mit günstigen Preisen rechnen darf.
Als wir gerade wieder auf die Brücke in Richtung Miyakojima fahren wollten, fielen uns diese Schiffe im Hafen auf. Sie gehören zur japanischen Küstenwache (海上保安庁 Kaijōhoanchō), die dort eine Basis haben. Japan ist ein Inselstaat, entsprechend viel Küste gibt es. 🙂 Vor kurzem schaffte es die Küstenwache auch mal wieder in die Nachrichten, aber am nördlichen Ende Japans. Mehr könnt ihr hier bei Tabibito lesen.
Nachdem wir die Schiffe ausgiebig bestaunt hatten, fuhren wir zurück nach Miyakojima, nur um erneut auf eine der kleineren Inseln zu fahren: Kurimajima (来間島). Dort waren wir am Freitag schon eimal gewesen, und der Wind hätte uns fast ins Meer geschubst. Am Sonntag war es sehr viel angenehmer.
Auf den Inseln gibt es sehr viele Smoothie-Läden, was wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten. In Tokyo ist es mit Höchsttemperaturen um die 9°C auch langsam etwas zu kalt für soetwas. 🙂 Im Aosora Parlor gibt es nicht nur eine große Auswahl an Getränken, sondern auch Hängematten. Im Hinterhof werden, aus mir unerfindlichen Gründen, Ziegen gehalten.
Weiter ging es zu einem weiteren Aussichtsturm. Diesmal nahmen wir erst den falschen Pfad, und gelangten statt auf einen modernen Aussichtsturm auf einen historischen. Außer einer Plakette ist dort allerdings nicht mehr allzu viel zu sehen, weswegen wir uns umdrehten und nach dem richtigen Weg suchten.
Vor dieser Reise hatten wir übrigens sehr viel Geld für Sonnenbrillen ausgegeben. Damals in Vietnam hatten wir für wenig Geld Ray Ban-Sonnenbrillen erstanden, von denen der Verkäufer uns versprach, dass sie echt seien, was natürlich angesichts des Preises und des Ortes absolut unmöglich war. Dennoch wollten wir schon seit Jahren die echten Versionen kaufen, und schafften es um meinen Geburtstag herum auch endlich. Mein Mann ist ein Maulwurf und hat Gläser mit Stärke drinnen, was ihn dermaßen gefreut hat, dass er auch an den ersten beiden Tagen beim kleinsten Sonnenstrahl seine neue Sonnenbrille auspackte. 🙂 (Dass er die ersten Tage nach dem Kauf zuhause mit der Sonnenbrille herumlief, erwähne ich nur der Vollständigkeit halber…)
Nach einem kleinen Abstecher zum Don Quijote um eine Taucherbrille zu erstehen, machten wir an einem Laden halt, der mich schon im Flugzeugreisemagazin interessiert hatte: Doug’s Burger. Von einem amerikanischen Staatsbürger japanischer Abstammung gegründet, gibt es dort das, was draufsteht – Burger. Wir hatten keinen großen Hunger und teilten uns deswegen einen Burger mit Miyako-Rind und Zwiebelringe. Zugegebenermaßen ist es nicht ganz einfach, einen in zwei geteilten Burger zu essen, aber wenn man die Teile alle erst einmal richtig arrangiert hat, macht der Geschmack es wieder wett. Das ist kein typischer Burger, wie man ihn bei diversen Ketten bekommt, sondern eine wahrliche Geschmacksexplosion. Ich weiß nicht, ob ich jemals vorher einen Burger gegessen hatte, der so intensiv nach gutem Fleisch schmeckte. Nicht, dass ich jetzt der große Burger-Kenner wäre, aber der hier war wirklich gut.
Am Vortag hatte uns ein Taxifahrer erzählt, dass man auf Miyakojima fast nie die Sonne am Horizont untergehen sieht, weil Wolken im Weg sind. Auch an diesem sonnigen Tag sollte er recht behalten. Zwar hatten wir uns einen sehr schönen Ort ausgesucht, um den Sonnenuntergang zu sehen, aber letztendlich verschwand die Sonne hinter den Wolken. Dafür konnten wir auf dem Rückweg die Sterne sehen. 🙂
Anschaulicher Text und schöne Fotos! Hab Dank dafür!
Immer gerne. 🙂