Wenn auf dem Blog nichts los ist, heißt das eines von zwei Dingen: Entweder ist in meinem Leben auch nichts los, oder es ist so viel los, dass ich nicht dazu komme zu schreiben.
Diesmal kann ich euch versichern, dass mein Leben derzeit aus Blogperspektive einfach unglaublich langweilig ist. Derzeit ist jeder Tag Alltag, mit einigen Komplikationen, auf die ich weiter unten zu sprechen komme. Derzeit ist es mit dem Schlafen wieder so eine Sache. Nachdem wir durch den nie endenden Regen kühlere Temperaturen hatten, scheint jetzt wieder die Sonne. Das freut mich einerseits, weil ich endlich auch Handtücher waschen kann*, andererseits heißt es aber auch, dass wir wieder mit der Klimaanlage runterkühlen müssen, um überhaupt schlafen zu können. Mit der Klimaanlage kann ich aber nicht gut schlafen, denn ein kühles Zimmer und ein kühles Zimmer, durch das Wind pustet, sind noch einmal etwas anderes. Das Wetter ist es, was mich an Japan am meisten fertig macht. Das Wetter oder der Arbeitsweg, eines von beidem wird mich wahrscheinlich irgendwann, wenn schon nicht aus dem Land, dann zumindest aus der Stadt jagen.
* Japanische Waschmaschinen waschen meist kalt, und durch die hohe Luftfeuchtigkeit trocknen die Handtücher nicht schnell genug, wodurch unangenehme Gerüche entstehen.
Erschwerend kommt hinzu, dass ich mir langsam wieder Gedanken um meine Zukunft machen muss. Ich arbeite noch immer als Zeitarbeiterin in meiner Firma, und die Gesetze besagen, dass das nur drei Jahre lang geht. Danach muss man entweder den Arbeitsplatz wechseln, oder der Arbeitgeber muss einen direkt unter Vertrag nehmen. Derzeit sieht es leider nicht so aus, als würde letzteres etwas werden, denn die Entscheidungsgewalt darüber liegt bei jemandem, der 8900 Kilometer entfernt sitzt und mich nicht kennt. Das ist natürlich schade, aber zum Glück gibt es in Japan nicht nur eine deutsche Firma, und so werde ich mit Sicherheit wieder etwas finden.
Davor heißt es aber suchen und vor allem den japanischen Lebenslauf erstellen. Es gibt Dinge, die ich gut kann. Mich zu verkaufen gehört nicht dazu, vor allem nicht auf Japanisch. Die Sprache zu sprechen ist noch einmal etwas anderes als sich in der Sprache eloquent ausdrücken zu können. Derzeit knabbere ich also daran herum, und hoffe natürlich, dass ich letztendlich an meinem derzeitigen Arbeitsplatz bleiben kann. Veränderungen sind seit jeher mein Erzfeind. Das ist auch der Grund, warum ich es erst nach fast vier Jahren geschafft hatte, mich von dem Kindergarten, bei dem ich vorher arbeitete, zu trennen.
Zurzeit heißt es also: Morgens versuchen aufzuwachen, Haushalt machen, arbeiten, Abendessen, duschen, mit meinem Mann Deutsch lernen, im Internet Stellenanzeigen durchforsten und wieder schlafen gehen. Vor allem nach Stellenanzeigen zu suchen macht mich absolut fertig. Entweder wird dort jemand gesucht, der Qualifikationen hat, mit denen er ein sehr viel höheres Gehalt erzielen könnte, es ist eine Position in einem Bereich, den ich kategorisch ausschließe, oder der Aufgabenbereich ist langweilig. Ganz selten passt etwas, und selbst dann steht in solchen Stellenausschreibungen oft nicht genug, um sich wirklich ein Bild machen zu können.
Hoffentlich schaffen wir es demnächst mal wieder, irgendwo hinzufahren. Einfach raus, was anderes erleben, an einem See oder Fluss sitzen und Energie tanken.
Addiere nochmal ein paar Sachen dazu, die täglich erledigt werden müssen, und du hast meinen Alltag. 😉 (.. was auch erklärt, warum mein Blog so alleingelassen vor sich hinvegetiert. ^^; …)
Ich wünsch dir natürlich ganz viel Glück, bin mir aber sicher, dass du was passendes finden wirst. In einer großen Stadt wie Tokio hast du zum Glück noch die größte Auswahl.
Ja, den Sommer in Japan vermisse ich definitiv nicht. Konnte meistens sogar ohne Klimaanlage schlafen, weil ich alleine war. Als meine Familie mal bei mir im Sommer war, musste die dann tatsächlich die ganze Nacht lang laufen. T___T
Hallo 🙂
hast du dir vielleicht schonmal Gedanken gemacht ein eigenes Geschäft zu eröffnen bzw. dich Selbstständig zu machen?
Ich habe mich im IT/Web Bereich selbständig gemacht 🙂
Weiß nicht wie das so in Japan ist.
Um sich selbstständig zu machen, braucht man erst einmal ein Produkt. 😉
Ich plane ja in Zukunft nach Japan zu ziehen, wenn du also zb deutsches Brot verkaufen würdest, wäre ich bei dir öfter zu Gast 😀
Als ich Irland war, habe ich das Brot zb. schon vermisst^^.
Ich kenne nicht deinen Lebenslauf, aber ich bitte an sich auch kein Produkt an, sondern mein Wissen in Umsetzung und der Technik. Du kannst ja als Freelancer digital alles machen und von überall auf der Welt arbeiten.
Das mit dem Wetter klingt wirklich anstrengend… wie auch die Lage mit deinem Job. Ich drücke dir mal die Daumen, dass du entweder bleiben kannst oder etwas wunderbares neues findest!
Ich drücke dir die Daumen, dass es mit der Jobsuche dann doch einfach wird und schnell klappt (oder du einfach deinen Job behalten kannst).
Du brauchst dich ja auch nicht auf deutsche Firmen beschränken, international geht doch sicher auch?
Ich schlafe ohne Klimaanlage. Meist geht es mit offenem Fenster und Ventilator zum Einschlafen recht gut.
Nur dass ich mein 90cm Bett teilen muss macht mir diesen Sommer einen Strich durch die Rechnung…
Entweder ich kann mich zum Einschlafen nicht so rumwälzen wie ich es bräuchte, oder der jemand kann wegen der Hitze nicht gut schlafen und weckt mich ständig >.>
Geht aber auch irgendwie xD Muss auch, hab nämlich gar keine Klimaanlage. Meist bekomme ich mein Zimmer nachts auf 29 Grad runter 🙂
Und du hast morgens Zeit für den Haushalt? Wie cool!
Da ich irgendwie immer erst gegen 11h / 12h ins Bett komme, finde ich es schon quälend, dass mein Wecker mich kurz vor 7 weckt.. Dann habe ich grade eben so Zeit uns fertig zu machen und schnell zu frühstücken.
Danke für deinen realistischen Einblick. Man denkt immer leicht, dass das Leben im Ausland irgendwie besser und aufregender ist, aber Alltag ist überall Alltag. Einerseits ist es natürlich schade, wenn du die Firma verlassen musst, in der du dich wohlfühlst. Aber ein Neubeginn ist auch immer eine Chance… was würdest du denn am liebsten arbeiten?