Die letzten Wochenenden war immer irgendetwas. Ob das nun der Umzug war, wir auf Möbel warteten, ich oder mein Mann krank waren, so richtig durchatmen war nicht drin. Das kalte Wetter tat sein Übriges. 🙁
Am Samstag haben wir es der Wintermüdigkeit endlich heimgezahlt! Alles fing damit an, dass wir in die Stadt fuhren. Ich finde Tokyo meist nicht besonders angenehm, aber es hat seine hübschen Ecken. Ganz besonders gern mag ich alles zwischen den Bahnhöfen Tokyo, Yurakucho, Ginza und Nihonbashi. Die Strecken kann man meist laufen, und auch wenn es voll ist, ist es immerhin nicht so eng wie in anderen Stadtteilen.
Wir liefen also im schönsten Sonnenschein von Tokyo erst nach Yurakucho und dann nach Ginza, um nach Schuhen für mich zu gucken. Bevor wir umgezogen sind, haben wir kräftig ausgemistet. Leider mussten auch die meisten meiner flachen Schuhe daran glauben, weil sie eigentlich nicht mehr tragbar waren. Aber ich will ja auch nicht jedes Mal, wenn ich einen Rock trage, Absatzschuhe tragen müssen. Glücklicherweise fanden wir nach viel Suchen ein paar hübsche Schuhe, die mir am nächsten Tag direkt die Fußhacken aufrissen…
Zurück in der Nähe des Bahnhofs Tokyo suchten wir nach einem Ort für eine Pause – nur doof, wenn sämtliche Cafés in der Nähe einen mit langen Schlangen abschrecken. Wir hätten sogar teures Parfait von Sembikiya gegessen, aber nein. Letztendlich wurden es Churros in einem kleinen, spanisch-angehauchten Restaurant in einer der unterirdischen Einkaufsstraßen Tokyos.
Später stiegen wir in einen kostenlosen Bus, der uns vom Bahnhof Tokyo nach Nihonbashi brachte. Wir hatten einen Plan und Kinokarten. 😉 Das Kaufhaus Coredo Muromachi ist recht neu und beherbergt neben Läden mit traditionell japanischen Dingen wie Lackwaren und Bonsai-Bäumen und einem Kino auch viele gute Restaurants.
Wir entschlossen uns spontan in einem kleinen Restaurant mit Essen aus Shikoku, der kleinsten der vier japanischen Hauptinseln, zu essen. Unsere Sorge, dass das Essen ewig nicht kommen und wir hetzen müssen würden, war absolut unbegründet. 🙂 Mit Kroketten und Fisch im Magen machten wir uns langsam auf den Weg in den Kinosaal.
La La Land, oder auf Japanisch Ra Ra Rando*, hat es, wahrscheinlich nich zuletzt durch die unglaublich vielen Auszeichnungen, die es im Ausland eingeheimst hat, vergleichsweise früh ins japanische Kino geschafft. Auch hier ist es sehr beliebt, was sich nicht zuletzt daran zeigt, dass wir Geld für die teuren Sitze lockermachen mussten, weil wir sonst irgendwo ganz am Rand gesessen hätten. Die teuren Sitze bieten mehr Platz für Gepäck und einen Sitzschutz zum Menschen im Nachbarsitz. Ist irgendwie doof, weil ich doch beim Filmgucken öfter mal meinen Mann ansehe und seine Hand ergreife. Vor allem bei so einem schönen romantischen Film.
* Es gibt im Japanischen kein L. Aber das japanische R ist auch kein richtiges R, sondern liegt irgendwo zwischen L und R. Ja, das geht. 🙂
Ich verstehe die Aufregung um den Film nämlich durchaus gut. Oft habe ich vor lauter Glücksgefühlen wie ein Honigkuchenpferd gelächelt, um dann zu weinen. Seit Samstag läuft bei uns zuhause auch der Soundtrack hoch und runter, was meinen Mann inzwischen ein wenig nervt. 😀
Da es zwischen den kalten Tagen an zweien ziemlich warm war, blühen die Kirschbäume am Fluss dieses Jahr mehr als zwei Wochen früher als normalerweise. Wir machten uns am Sonntag Morgen also auf den Weg dorthin, um sie noch sehen zu können. Die Kirschblüte bleibt leider nur sehr kurz bestehen, deswegen muss man sich immer etwas beeilen.
Auf Instagram haben sich schon einige Leute Sorgen gemacht, ob sie dieses Jahr trotzdem die Kirschblüte bestaunen können werden, deswegen hier noch einmal: Es gibt unglaublich viele verschiedene Sorten Kirschbäume, irgendwo wird die Kirsche schon blühen, während ihr hier seid. 🙂 Keine Sorge, schließlich kann man sogar im Herbst Kirschblüten sehen!
Nach so einem tollen Wochenende voller Licht, Blumen und Fröhlichkeit, bin ich nicht einmal besonders traurig, wieder arbeiten zu müssen. 😉
Wie war euer Wochenende? 😀
Und wie ist es für euch ganz ohne japanische Schriftzeichen? Die stören den Lesefluss leider, sind aber auch hilfreich, wenn jemand nach etwas googlen will oder Japanisch lernt.
Ich bekenne mich als Kanji-Fan. Bitte nicht in zukünftigen Texten auf die Zeichen verzichten!
Was das letzte WE betrifft, so habe ich es abgeschrieben. Es werden bessere Zeiten kommen.
Kanji dann für alles, also auch Ortsnamen, oder nur für so Spezialbegriffe? Oder ganz besonders für Ortsnamen? Kompliziert, das. 😉
Auch ganz besonders für Ortsnamen. Der hier ist übrigens ein guter Freund:https://www.amazon.de/Japan-Atlas-Bilingual-Atsushi-Umeda/dp/1568364806/ref=sr_1_1?s=books-intl-de&ie=UTF8&qid=1488270828&sr=1-1&keywords=Japan+atlas+bilingual
Sieht nach einem schönen Wochenende aus! 🙂
Hat dir La La Land gut gefallen, ja? Ich bin schon die ganze Zeit am Überlegen, ihn mir demnächst mal anzuschauen, obwohl ich eigentlich kein so großer Fan von Musical Filmen bin. Aber alle sind bisher total begeistert! 😀
Er war wirklich schön! 🙂 Würde ich jedem empfehlen.