Ich arbeite bei einer internationalen Firma. In der Natur ebendieser liegt, dass immer mal Besucher aus dem Ausland kommen, mit denen dann auch essen gegangen wird. Netterweise darf ich auch fast immer mitkommen. 🙂 Wenn jemand schon den weiten Weg nach Japan antritt, soll er hier natürlich eigentlich keine Pizza essen, sondern nach Möglichkeit Japanisch.
Wir haben natürlich auch ein Standardrestaurant, aber das ist erstens sehr fischlastig* und zweitens darf man dort rauchen. Außerdem waren wir dort nun schon öfters, auch mit dem Gast, den es dieses Mal nach Tokyo verschlagen hatte. Eine Alternative musste her.
* Ich breche bei Fisch noch immer nicht in überbordende Begeisterung aus.
Die war schnell gefunden, und zwar ging es in das Restaurant aus dem Film “Kill Bill”. Oder zumindest zu dem, von dem das Restaurant in “Kill Bill” inspiriert wurde.
Neben Quentin Tarantino haben auch Lady Gaga und der ehemalige U.S.-Präsident George W. Bush das Gonpachi Nishi-Azabu (権八 西麻布) besucht. Und nun auch ich, obwohl mysteriöserweise niemand ein Foto von mir wollte. 😉
Das Restaurant ist komplett auf die vielen ausländischen Besucher eingestellt. Viele der Köche und Bedienungen sind nicht japanisch, und es gibt das Menü nicht nur auch auf Englisch sondern auch auf Koreanisch und Chinesisch. Statt Massen von Sushi gibt es hier Kushi (串*), Dinge auf Spießen, das heißt hauptsächlich Hühnchen, Gemüse und Pilze. Aber auch wenn man darauf nicht steht, findet sich sicher etwas für jeden. Die Spezialität des Hauses sind übrigens Soba, japanische Buchweizennudeln. Vom Geschmack her war es ganz gut, wenn auch nicht unglaublich gut – aber wir sind da eh verwöhnt.
** Mal ein Kanji, das genau danach aussieht, was es bedeutet. 😉
Wir bestellten unglaublich viel, und es wurde auch recht viel getrunken, trotzdem kostete der Spaß pro Person nur etwa 8,000Yen (70€). Im Vergleich zu den Restaurants, in die wir auf Arbeit sonst gehen, war das gar nicht schlecht. Vor allem: Ein Nichtraucherrestaurant! In Tokyo! Als ich nach Hause kam, fiel meinem Mann direkt auf, dass ich mal nicht nach Rauch stank.
Für einen Abend ist das Gonpachi ist sicher nett, aber privat würde ich nicht noch einmal hingehen. Dafür ist es nicht außergewöhnlich genug. Außerdem: Gar keine Uma Thurman?! Wo gibt’s denn sowas?!
東京都港区西麻布1−13−11
Tokyo, Minato-ku, Nishi-Azabu 1-13-11
Im Gonpachi war ich auch einmal, aber ist jetzt nichts wohin ich nochmal unbedingt gehen will.
War ja insgesamt schon eine Ausnahme, dass ich ueberhaupt in Roppongi unterwegs war.
Fuer Kill Bill Fans kann es allerdings schon ein kleines Highlight sein.
Mein Arbeitsplatz befindet sich in Roppongi, da ist das ganz praktisch. 🙂
Oh ja, im Gonpachi war ich auch schon das ein oder andere Mal. Ich habe ein halbes Jahr lang ein Praktikum unter der Deutschen Botschaft in Tokyo gemacht, da hatten wir bei Veranstaltungen etc. auch immer recht viele ausländische Besucher. Die haben es dort ziemlich cool gefunden, was es erstmal sicherlich auch ist, aber ich würde privat auch nicht unbedingt nochmal dort hin gehen 🙂
Aber die Atmosphäre hat schon irgendwie was, oder? 😀
Es ist schon chic und das Essen ist echt nicht schlecht, aber wenn man selbst in Tokyo lebt geht man wahrscheinlich woanders essen. 😉