Japanische Zahlen sind gemein.

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Auf Japanisch zu zählen ist eigentlich super einfach. Anders als im Deutschen gibt es keine einzelnen Wörter für Zehnereinheiten und die Zahlen werden auch nicht falschherum benannt. Es jemanden beizubringen ist also auch recht schmerzlos. Probieren wir es einmal 😀

zahlen

Zahlen von zehn bis 99 bildet man wie in den folgenden Beispielen: 14 = 10+4 (Juu-yon), 25 = 2×10+5 (Ni-juu-go), 67 = 6×10+7 (Roku-juu-nana). Wenn man das einmal drin hat ist es wirklich einfach. 🙂

Der Zähler für Hunderter ist 百 (hyaku), der für Tausender 千 (sen), und das System gleich: 2743 = 2×1000+7×100+4×10+3 (ni-sen-nana-hyaku-yon-juu-san), 9826 = 9×1000+8×100+2×10+6 (Kyuu-sen-happyaku*-ni-juu-roku)

* 100, 300, 600 und 800 lassen sich in der “logischen” (aber falschen) Lesung schlecht aussprechen und werden deswegen respektive ippyaku, sanbyaku, roppyaku und happyaku gesprochen.

Und dann wird es kompliziert. Während im Deutschen nämlich bis 100,000 derselbe Zähler (Tausend) verwendet wird, sind im Japanischen 10,000 1万 (ichi-man). Demzufolge sind 32,325 = 3×10000+2×1000+3×100+2×10+5 (san-man-ni-sen-sanbyaku-ni-juu-go). “Man” wird für bis zu siebenstellige Beträge (eintausend x zehntausend, sen-man) verwendet, also bis 99,999,999 (kyuu-sen-kyuu-hyaku-kyuu-juu-kyuu-man-kyuu-sen-kyuu-hyaku-kyuu-juu-kyuu). Ab 100,000,000 ist dann 億 (oku) der neue Zähler, ab einer Trillion 兆 (chô).

Mein Kopf kann nicht so richtig mit Man, vor allem, wenn es in die höheren Beträge geht. Ich muss dann oft Nullerstellen nachzählen um zu begreifen, ob eine Zahl nun noch in den Tausendern oder schon über eine Millon ist, auch weil wir auf Arbeit oft zeitgleich mit den japanischen und englischen Begriffen hantieren.

Was ich ganz am Anfang beim Einkaufen auch nie so ganz gerafft habe waren übrigens solche Schilder:

wari

Alle Produkte im Laden 7-Dings reduziert?! Sieben Prozent Rabatt sind aber nicht so dicke…

Tatsächlich ist das Dings, 割 (wari), 10%. In dem Laden ist also also um 70% heruntergesetzt. 🙂 Wenn es um 10%-Schritte geht, nimmt man das Wörtchen gern. Ansonsten verwendet man in Japan auch Percentage (パーセンテージ Pâsentêji), gern zu パー (pâ) abgekürzt.

Andere praktische Worte fürs Sale-Shoppen:

半額 (hangaku) – halber Preis
割引 (waribiki) – Rabatt
100円引き (Hyaku-en-biki) – 100-Yen-Rabatt
税込 (zeikomi) – inklusive MwSt.
税抜 (zeinuki) – ohne MwSt. (die MwSt. ist derzeit 8%)

Aber immerhin zählen wir hier nicht wie die Franzosen… 😉

0 Gedanken zu „Japanische Zahlen sind gemein.

  1. Fabian sagt:

    Hallo!
    Das Gemeine an den japanischen Zahlen sind doch die Zähleinheitswörter. Wenn ichi = 1 ist, dann ist ichi-mai “ein flacher Gegenstand”, ip-pon “ein langer runder Gegenstand”, hito-tsubu “ein winziger Gegenstand” (z.B ein Reiskorn oder eine Träne) usw.
    Dies scheint auch für Japaner manchmal ein Problem zu sein. In meiner Zeit in Japan war ich als “Playmate” beschäftigt, gab also spielerischen Englisch-Unterricht für Grundschüler. Als einmal ein kleiner Junge “two foot” sagte, korrigierte ich ihn, und der Junge fragte die japanische Lehrerin, wieso der Ausländer feet statt foot sagt. Sie wollte offenbar antworten “weil du doch zwei Füße hast”. Erst sagte sie “ni-soku”, und ich wunderte mich, weil ich dachte, das heißt doch “zwei Paar” (Schuhe, Strümpfe…), und dann korrigierte sie sich in “ni-hon”. Da wunderte ich mich wieder, weil ni-hon ja “zwei lange runde Sachen” heißt, und ich unter “ashi ni-hon” “zwei Beine” verstanden hätte. Dann korrigierte sie sich erneut und sagte “ni-ko”, aber auch damit schien sie nicht sehr zufrieden zu sein.
    An das Man habe ich mich dagegen schnell gewöhnt. Auch auf Englisch sagte ich nach einiger Zeit “two man yen”, was von den anderen Gaijin auch verstanden wurde. Insbesondere wenn man konkret zwei Zehntausend-Yen-Scheine vor Augen hat, und nicht den abstrakten Betrag, schien das passender zu sein.
    Beste Grüße aus Bonn

    • Claudia sagt:

      Zählworte finde ich hingegen ganz entspannt. 🙂 Vielleicht weil auch Japaner die nicht alle können und man immer auf -tsu zurückfallen kann.
      Klar, wenn es um kleinere Man-Beträge geht bin ich auch absolut dabei, aber wir hantieren dann auf Arbeit doch mit recht viel Geld und eben in zwei Sprachen… 🙂

  2. Moni sagt:

    Ojeeh. Das erinnert mich an meine vorsichtigen Versuche, Walisisch zu lernen… die haben auch komischste Zählweisen … vierzig zum Beispiel hat, wenn ich mich nach drölfzig Jahren richtig erinnere, zwei gleichwertige (?) Bezeichnungen :einmal vier-zig (das ist modern und wurde verständlicherweise populärer) , dann “zweimal zwanzig” oder achzig? Das kann (wenn meine Hirnzelle mich nicht narrt) zwei mal vierzig, vier mal zwanzig oder acht-zig sein.

    Aber ohne nachzusehen, kann ich das nicht sicher sagen. Ich stell mir den Matheunterricht lustig vor *gg*

    Da hab ich doch chon lieber das englische System oder den “deutschen Dreher” … aber das ist bestimmt Übun. …

    Liebe Grüße aus Berlin!

  3. zoomingjapan sagt:

    Also bei den höheren Zahlen hab ich anfangs auch sehr oft nachrechnen müssen oder gar aufschreiben müssen. *g*
    Um so länger du in Japan bist und um so öfter du mit größeren Zahlen zu tun hast, um so eher gewöhnt man sich auch daran. Die gaaaaaaanz großen Zahlen, die man im Alltag aber zum Glück nie braucht, kann ich bis heute nicht auf Anhieb. ^^;

    • Claudia sagt:

      Das Problem bei uns ist, dass wir viel mit 100man und 1000man zu tun haben und dann aber in Gesprächen auf Japanisch und Englisch darüber sprechen, teilweise zwei Sätze voneinander entfernt. 🙂

      • zoomingjapan sagt:

        Haha, ja das mit dem Vermischen der Sprachen bei solchen Sachen kommt mir auch bekannt vor, wobei ich natürlich im Job selten mit SO hohen Zahlen zu tun hatte. Zum Glück! 😉

  4. wordBUZZz sagt:

    Du hast so recht… Ich bin im franz. Unterricht gestorben. Dies führte zu folgender Sitaution. Unsere Lehrerin erklärte uns zum 23. Mal (ungelogen sie hat eine Strichliste geführt) erklärt wie die Franzosen zählen. Ich dachte wiederrrum laut und meinte: Die Spinnen die Franzosen… dumm, dass ich damals noch nicht wusste dass sie aus Frankreich kam.

  5. Weaboo sagt:

    Hi Claudia,

    du hast da oben einen Fehler drin, das kyū-sen der Tausenderstelle ist doppelt. Statt 「kyuu-sen-kyuu-hyaku-kyuu-juu-kyuu-man-kyuu-sen-kyuu-sen-kyuu-hyaku-kyuu-juu-kyuu」 heißt es 「kyū-sen kyū-hyaku kyū-jū kyū-man kyū-sen kyū-hyaku kyū-jū-kyū」.

    Gruß, Weaboo

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