Weil im Moment nicht wirklich viel los ist, dachte ich mir, dass ich euch mal auf den neusten Stand in Sachen Arbeit und Zukunft bringe.
Ihr erinnert euch vielleicht, ich bin Assistentin in der IT-Abteilung in einem Büro mit einer wunderbaren Aussicht über die Stadt. 🙂 Letzte Woche bekam ich meinen dritten Vertrag. Es sind leider alles Kurzzeitverträge über zwei Monate, aber ich glaube meinem direkten Chef, wenn er sagt, dass sie einfach so lange verlängern werden, bis ich die Schnauze voll habe. Genau so lange habe ich vor, dort zu bleiben.
Meine Schwiegermutter war auch einige Zeit bei einer Zeitarbeitsfirma und hat absichtlich immer wieder die Firma gewechselt um neue Erfahrungen zu sammeln, ich bleibe ganz gern dort, wo ich bin. Nicht nur, weil ich Vorstellungsgespräche hasse, auch, weil es mir derzeit ganz gut in den Kram passt.
Es wird langsam aber sicher etwas weniger langweilig, das Team merkt, dass ich da bin um ihnen nervige Arbeiten abzunehmen: Bestellungen aufgeben, Erstattung von Beträgen beantragen, Reisen buchen, über SAP-Produkte aufregen… Selbst wenn der Tag mir manchmal sehr lang vorkommt, zurück in den Kindergarten möchte ich nicht.
Dafür haben wir (schon vor einiger Zeit) unseren Kinderplan konkretisiert, und mein Mann arbeitet mit Vollkraft daran in den öffentlichen Dienst zu wechseln um vielleicht sogar ein klitzekleines Bisschen Vaterschaftsurlaub abzubekommen. Um das zu erreichen ist er ziemlich am Büffeln: Nächste Woche ist der erste Teil des 2級建築士 (Ni-kyû Kenchiku-shi; eine Qualifikation für Architekten und Bauingenieure) dran, im September folgt der zweite Teil und die Prüfung für den öffentlichen Dienst.
Natürlich weiß ich, dass er das alles für unsere Familie tut und unterstütze ihn wo ich kann, aber manchmal wird es ziemlich einsam. 🙁 Deswegen werde ich versuchen wieder mehr zu Meetups zu gehen. Falls einer von euch Tokyotern irgendwelche Empfehlungen hat – gern her damit.
Projekt Haus ist liegt leider auf Eis. Nach erneutem Durchrechnen können wir es uns nicht leisten das jetzige Haus der Schwiegereltern abzureißen und ein neues draufzusetzen, auch weil es sich bei dem Grundstück um Pachtland handelt. Sobald mein Mann mit seinen ganzen Prüfungen durch ist, werden wir uns also verschiedene Umbau-Firmen anschauen, die uns dann zeigen dürfen, was man aus dem Haus der Schwiegereltern noch herausbekommt. Wenn das Kind dann in zwei Jahren da ist, wollen wir eigentlich nicht mehr zur Miete wohnen.
Und so schaut’s aus.
Finde ich erstaunlich und bemerkenswert wie ihr eure Zukunft plant. Ich hoffe, es klappt alles so, wie ihr euch das erhofft! 🙂
Wie hast du denn die Assistentenstelle bekommen? Hast du da ne Ausbildung gemacht bzw. in Deutschland bereits Berufserfahrung?
Ich versuche ja teilweise auch in diese Branche zu kommen, aber trotz Uniabschluss, Publikationen, meiner Sprachversiertheit, 7 Jahre Auslandserfahrung und überdurchschnittlichen Computer- und EDV-Kenntnissen will mich keiner! ^^;
Naja, könnte auch am Alter liegen. Mit Mitte 30 ohne Kinder denken wohl alle, dass ich demnächst ein Kind bekommen werde und wollen mich evtl. deshalb nicht einstellen. *seufz*
Bei mir sieht die Planung leider nicht so konkret aus.
Wenn ich in Deutschland bis Dezember keinen Job gefunden habe, muss ich wohl oder übel wieder nach Japan zurück.
Kinderwunsch wäre da, aber weit und breit kein Partner in Sicht. Und momentan ohne Geld und Job brauch ich über Kinder sowieso nicht nachdenken. 🙁
Nur tickt bei mir die biologische Uhr mittlerweile halt SEHR laut. T_T …..
Euch jedenfalls ganz viel Glück! :3
Über eine 派遣会社 🙂 Habe ja Erfahrung mit Planung und Englisch-Japanischem Krams. Schwer war das nicht unbedingt den Job zu bekommen, war nur zur richtigen Zeit verfügbar. Falls du wieder nach Japan ziehst, gehst du wieder in dieselbe Stadt?
Ich würde schon gerne in der Kansai-Region bleiben und auf jeden Fall auf dem Land und da bleibt ja fast nur der Lehrerberuf. Aber das hat mir ja auch viel Spaß gemacht.
Hätte auch nichts dagegen mal was anderes auszuprobieren, aber fast alle Berufe, die ich mir angesehen habe, waren nur in Hauptstädten zu haben. :/