Nach einem guten Frühstück im Hotel und einer Anmeldung zum Schnorcheln am Nachmittag, stiegen wir ins Auto und ließen uns von meinem Mann zum Hafen von Ishigaki fahren.
Ishigaki ist die zweitgrößte der 八重山諸島 (Yaeyama-Shotô; Yaeyama-Inseln), einer Gruppe von zehn bewohnten und vielen mehr unbewohnten Inseln.
Vom Hafen aus kann man auf einige der anderen Inseln übersetzen, wir entschieden uns für die nächste: 竹富島 (Taketomi-jima; Insel Taketomi). Mit dem Boot dauert die Überfahrt etwa 15 Minuten.
Taketomi ist ein etwa 5,5km² großes erhobenes Korallenatoll und besonders wegen seinen traditionellen Häusern und Straßen bei Touristen beliebt.
Vom Hafen läuft man entweder eine ganze Weile ins Dorf, oder wird von Fahrradverleihern und Wasserbüffelkutschfirmen mit dem Bus gefahren. Es war zwar dank des sonnigen Wetters ziemlich heiß, wir machten uns trotzdem zu Fuß auf den Weg. Wir trafen gelegentlich auch auf die Wasserbüffelkutschen, die gemächlich durch die Straßen fuhren.
Charakteristisch für Taketomi sind die flachen Häuser mit roten Ziegeln und シーサー (Shîsâ; Shisa), Hund-Löwen-Hybriden, die Häuser beschützen, auf den Dächern. Außerdem sind die Mauern um den Wind abzuhalten nicht etwa fest gemauert, sondern bestehen aus lose aufeinanderliegenden Steinen. Die Straßen im Dorf sind auch nicht asphaltiert, der helle Sand ist auch für Autos fest genug.
Nachdem wir von einem Ausguck mit einer unglaublich steilen Treppe, なごみの塔 (Nagomi no Tô), einen Blick über die ganze Insel geworfen und uns in einem der zahlreichen Cafés mit Erfrischungen versorgt hatten, liefen wir zur 西桟橋 (Nishisan-bashi; Nishisan-Brücke, eigentlich nur eine Art Steg). Dort hat mir mein Mann vor über vier Jahren den Heiratsantrag gemacht. Nachdem wir schon alle Dokumente hatten und der Tag der Heirat feststand. 😉 Aber der Form halber war es ihm wichtig.
Ein weiterer Höhepunkt auf Taketomi ist eigentlich 星砂 (Hoshisuna; Sternensand) den man an einem der Strände finden kann – leider war er zu weit weg. Die Fähre zurück nach Ishigaki mussten wir nämlich bekommen, sonst hätten wir nicht schnorcheln gehen können.
Vom Hotel aus ging es dann mit Bus und Boot wieder aufs Meer. Unser erster Halt war die 幻の島 (Maboroshi no Shima; Phantominsel), doch schon auf dem Weg dorthin waren wir vom absolut klaren blauen Wasser begeistert! Im Oktober kann man beim Tauchen übrigens sogar Mantarochen antreffen. 😀 Das wäre noch einmal was.
Die Phantominsel heißt so, weil sie nur bei Ebbe zu sehen ist. Bei Flut verschwindet sie komplett im Meer. Durch diesen ständigen Wechsel kann man natürlich schöne Muscheln und Korallen finden oder einfach durchs flache, warme Wasser waten. Gar nicht so einfach im Tauchanzug und mit Flipflops.
Unser zweiter Punkt war dann auch die Hauptattraktion: Schnorcheln! Für mich war es tatsächlich das erste Mal seit sehr langem, wahrscheinlich meiner Grundschulzeit. In den Berliner Seen gab es auch nicht so viel zu sehen. 😉 Ganz anders in Okinawa: Bunte Fische soweit das Auge reicht! Nach der Stunde Schnorcheln war mir zwar super kalt, aber ich hätte dem Treiben sonst ewig zusehen können. 🙂
Um den Tag abzurunden fuhren wir abends, nachdem wir uns aus den Tauchanzügen geschält und geduscht hatten, zu einem 石垣牛 (Ishigaki-gyû; Ishigaki-Rind)-Restaurant. Dieses Restaurant besuchen meine Schwiegereltern und mein Mann seit zehn Jahren, wir sind also bekannt. 😉 Die Besitzerin des Ladens hat sich riesig gefreut, dass wir vorbeigekommen sind. 🙂
Ishigaki-Rind ist von der Qualität her gleichzusetzen mit Kobe-Rind. Das Fett ist im Fleisch fein verteilt, was das Fleisch unglaublich weich macht. Es zerschmilzt förmlich auf der Zunge. 🙂
Zurück im Hotel konnten wir noch die letzten Phasen einer Mondfinsternis bestaunen, bevor wir erschöpft und mit vollem Magen in einen tiefen Schlaf fielen.
Scheint ja ein toller Okinawa-Urlaub gewesen zu sein 😀 Ich plane auch gerade meinen ersten Ishigaki-Besuch, und hoffe, dass das Wetter genauso toll werden wird 😉
Das wünsche ich dir auch! Obwohl Ishigaki auch mit schlechterem Wetter noch total toll ist. 🙂
Straßen werden nicht geteert, sondern asphaltiert. Teer wird bei Hitze auch flüssig, wäre für Straßen eher so meh. Das mal so nebenher. 😉
Aber ihr habt ja für den Besuch deiner Eltern echt aufgefahren. Sogar noch ne partielle Mondfinsternis anberaumt… Toll! 😉 Nee, ehrlich mal. Klingt wie ein toller Urlaub. 🙂
Ups. 😉 Ändere ich gleich mal um.
Jaaa, die Mondfinsternis (die war glaube ich hier sogar voll, haben wir nur nicht gesehen) war ziemlich teuer.