Letzten Sonntag war mein Mann nicht zuhause und ich war mal wieder bei einem MeetUp-Event! 🙂 Diesmal ging es um 歌舞伎 (Kabuki), eine Form des traditionellen japanischen Theaters. Was ganz spannend ist, ist das auffällige Make-Up und dass sämtliche Rollen von Männern gespielt werden – auch die Frauen. In Berlin war ich tatsächlich auch mal bei einer Kabuki-Vorstellung, aber ich weiß nicht mehr bei wem oder um was es ging.
Uns wurde erst Kabuki erklärt, bevor sich einige Teilnehmer Kostüme anziehen lassen konnten. Die Kimono sind wunderschön und so glänzend und glitzernd wie man es im Alltag nie sehen würde.
Inzwischen gibt es wohl niemanden mehr, der diese Art der Kleidung herstellen kann. Alte Kostüme werden einfach immer weiter repariert und getragen.
Das Kostüm stellte übrigens einen 獅子 (Shishi) dar, eine chinesische Sagenfigur, die einem Löwen ähnelt und häufig einfach als ebendieser übersetzt wird. Ihr kennt ihn vielleicht vom chinesischen Löwentanz. 🙂 Dazu gehörte auch eine riesige Perücke, die wohl auch super schwer war.
Später durften wir zuschauen, wie sich ein Kabuki-Schauspieler schminkt. Normalerweise bekommt man das eher nicht zu Gesicht, weil viel Konzentration erforderlich ist. Es ist wohl so, dass man an den benutzten Farben ganz einfach die Position eines Schauspielers ablesen kann: Rot für gute Menschen, blau für böse Menschen, weil sie kaltblütig sind, und braun für Tiere. Der Shishi ist natürlich an sich ein Tier, aber Sagentiere zählen wohl eher zu den Menschen dazu.
Danach durften wir uns einen Tanz ansehen und Fotos mit dem Schauspieler und seiner Assistentin machen. 🙂
Und dann war da noch die Teezeremonie. Zu trinken gab es 抹茶 (Matcha), den bitteren grünen Pulvertee, und alles lief streng nach Protokoll ab. Der Tee wurde wohl auch erst nicht einfach als Getränk für zwischendurch angesehen, sondern zur Entspannung und für medizinische Zwecke eingesetzt.
Teezeremonien finde ich an sich ganz nett, einem tun einfach nur irgendwann die Beine weh. 😉
Leider war es an diesem Tag wirklich kalt und das Event fand in einem alten Bauernhaus statt. Letztendlich zitterte ich also wie Espenlaub… Zum Glück sind die Bahnen noch beheizt. 😀
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