Filmzeit: Der Schneewittchen-Mordfall.

(c) 「白ゆき姫殺人事件」製作委員会

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白ゆき姫殺人事件 Shirayukuhime Satsujinjiken (2014) (Trailer)

Regisseur: Nakamura Yoshihiro

Darsteller: Inoue Maô, Ayano Gô, Nanao

Der verkokelte Leichnam der schönen Miki Noriko wird im Wald gefunden, bei genauerer Betrachtung ist zu erkennen, dass sie mehrmals erstochen wurde. Ihre Mitarbeiter haben sofort einen Verdacht, den eine von ihnen an ihren Freund aus Kindertagen, der jetzt beim Fernsehen arbeitet, weiterleitet: Die unauffällige Shirano Miki soll es gewesen sein. Die ist nicht nur seitdem verschwunden, laut ihrer Mitarbeiter und alten Schulkameraden hätte sie ein Motiv und wäre zu der Tat fähig. Im Fernsehen wird der Fall groß behandelt, auf Twitter wird er aufgegriffen – aber hilft das der Wahrheitsfindung?

Persönliche Meinung: Ich muss ganz ehrlich zugeben, dass ich mit geringen Erwartungen an den Film gegangen bin. Filme, die das Internet miteinbeziehen, schaffen es nämlich leider immer nur so halb (siehe Fûzoku ni ittara Jinsei kawatta www, Densha Otoko, Moteki). Auch Shirayukihime Satsujinjiken schafft es nicht so ganz das Medium einzubeziehen ohne damit den Film irgendwie zu unterbrechen.

Ansonsten ist er aber tatsächlich ziemlich gut, es geht nämlich nicht nur um einen Mordfall, sondern auch darum, wer Geschichten, zum eigenen Vorteil, wie erzählt, an was sich erinnert wird und was von diesen Informationen dann wieder im Fernsehen gesendet wird um dann im Internet auseinandergenommen zu werden – eine absolute Eskalation, an deren Ende nur Unschuldige leiden.

Shirayukihime Satsujinjiken ist vielleicht nicht unbedingt der herausragende japanische Film des letzten Jahres, aber durchaus gut. 🙂

Veröffentlicht in: Filme

0 Gedanken zu „Filmzeit: Der Schneewittchen-Mordfall.

  1. Hani sagt:

    Den habe ich letzten Herbst im Flugzeug angesehen und fand ihn so gut (ich liebe ja auch Mao Inoue von Hana Yori Dango!). Schade, dass man hier in Deutschland so schwer an japanischen Filmen kommt.
    Passend zu diesem Film finde ich folgenden Zitat “Worte sind die mächtigsten Waffen”.

    • Claudia sagt:

      Ja, die Auswahl der Filme, die dann nach Deutschland kommen, ist manchmal etwas eigenartig, aber da er erst letztes Jahr in Japan erschienen ist, kann man noch hoffen.

  2. Ennefarenzel sagt:

    Hey 🙂
    Ich bin erst vor kurzem auf deinen Blog gestoßen und erstmal: großes Lob 😉
    Bislang hab ich immer ziemlich Abstand zu japanischen Spielfilmen gehalten, da…(ich hoffe ich, ziehe keinen Hass auf mich) die japanische Schauspielerei doch oft sehr zu wünschen übrig lässt ^^ Vielleicht habe ich bislang auch nur die falschen Filme gesehen. Jedenfalls bin ich gestern so neugierig gewesen, dass ich mir den Film angesehen habe und muss sagen: auch wenn er etwas langatmig war, war ein grandioser Film! Dramatisch und dennoch an passender Stelle humorvoll! Danke für die Empfehlung. Dazu gleich eine Frage: Kennst du eine empfehlenswerte Seite im Netz, auf der man japanische Filme mit/ohne Untertitel sehen kann? 🙂 Wäre dir sehr dankbar über einen Tip!
    Viele liebe Grüße aus Leipzig

    • Claudia sagt:

      Hallo,
      Mit der Beobachtung, dass manche Filme nicht mit der größten Schauspielleistung aufwarten können bist du nicht alleine. 😉 Es gibt tatsächlich gute japanische Filme, nur scheint das bei der Auswahl dafür, was nach Deutschland kommt, keine Rolle zu spielen.
      Da ich meine Filme tatsächlich aus der Videothek/von Video-On-Demand-Seiten bekomme, kann ich dir leider nicht weiterhelfen. 🙁

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