Am Samstag traf ich mich in 赤坂 (Akasaka) mit mehreren Frauen und einer 着付け (Kitsuke; Ankleide, vor allem für japanische Kleidung)-Lehrerin. Der Plan war, einen Yukata zu tragen und dann zum 足立区花火大会 (Adachi-ku Hanabi-Taikai; Feuerwerkstreffen des Bezirks Adachi) zu fahren.
Zum Ankleiden waren wir zu acht, plus Lehrerin, die alles total nett erklärt hat. Leider hatten drei Leute Schummel-Yukata dabei, die man sehr einfach anziehen kann, weil zum Beispiel die Falte an der Hüfte festgenäht ist. Gegen Schummeln habe ich, als großes Faultier, natürlich nichts, aber persönlich finde ich, dass ein normaler Yukata immer hübscher aussieht. Außerdem lohnt sich die Anwesenheit einer Lehrerin für diese Leute eigentlich nicht, so einen Schummel-Yukata bekommt man auch total einfach alleine angezogen.
Ich weiß nicht, ob ihr euch dran erinnert, aber vor zwei Jahren habe ich für ein halbes Jahr Kimono-Anziehen gelernt, alle zwei Wochen. Davon ist erstaunlich viel hängengeblieben, das Muskelgedächtnis ist nicht zu unterschätzen. 😉
Als wir fertig waren, trafen wir uns mit Familienmitgliedern einiger Teilnehmer, um dann mit der Bahn nach 北千住 (Kitasenju) zu fahren. Dort ausgestiegen regnete es ein klein wenig, und während wir uns unter den Arkaden auf den Weg zum Flussufer machten, begann es wie aus Eimern zu schütten. Wir warteten erstmal ab, und während der Platzregen aufhörte, blieb es trotzdem weiterhin regnerisch. Wir waren so weit gekommen, dass wir dieses Feuerwerk aber unbedingt sehen wollten.
Normalerweise würde man ein Feuerwerk bei starkem Regen absagen und auf den nächsten Tag verschieben, es war aber schon klar, dass der Wind am Sonntag zu stark sein würde – ein weiteren Ausweichtermin gab es nicht. Und so fand das Feuerwerk statt. Im Regen, der zum Glück etwas nachließ. Der Mann der Organisatorin unseres Treffens hatte für uns ab Mittag einen Platz freigehalten, so dass wir das Feuerwerk aus nächster Nähe sehen konnten.
Feuerwerke in Japan dauern normalerweise eine Stunde, was mir bisher immer sehr lang vorkam, aber wenn man in der Zuschauermenge mit allen zusammen “Ah!” und “Oh!” ruft vergeht die Zeit sehr schnell. Nach etwa 30 Minuten hörte es auch auf zu regnen, so dass wir endlich unser mitgebrachtes Essen auspacken konnten. Mein Arm tat vom ewigen Regenschirmhalten auch ziemlich weh. 🙁
Unsere Yukata hatten sich natürlich mit Wasser vollgesogen und dank des Regens war die Temperatur nicht sonderlich sommerlich, weswegen wir doch ziemlich froren. Bis zum Ende des Feuerwerks merkten wir davon glücklicherweise nicht viel. 🙂
Ein Mädchen aus der Gruppe musste unbedingt ihren Zug schaffen um nach Hause zu kommen, und so bot ich mich an mit ihr durch die Menschenmassen zurück zum Bahnhof zu finden. Man kann auch im Yukata und mit Geta (Holzschuhen) rennen. Ein bisschen zumindest. Nach dreißig Minuten Hektik kamen wir zum Glück rechtzeitig an.
Zuhause angekommen stellte ich fest, dass mein nasser Yukata blaue Spuren auf meinem Körper hinterlassen hatte, aber nun gut – dafür war das Feuerwerk wirklich fantastisch. 😀
Das nächste sehe ich trotzdem vom Balkon der Schwiegereltern aus, am 2. August findet das 江戸川区花火大会 (Edogawa-ku Hanabi-Taikai; Feuerwerkstreffen des Bezirks Edogawa) statt. Wahrscheinlich wird mir wieder nach 20 Minuten langweilig…
(Für Interessierte, hier ein Foto meiner Haare, hier das supereinfache Tutorial! :D)
Die Frisur ich wirklich schön geworden mit den niedlichen Blümchen drin! 🙂
Leider sträuben sich meine Haare gegen jeden Flecht-Versuch, irgendwie sind sie einfach zu glatt und die Nadeln rutschen so schnell raus, wie ich sie hineingesteckt habe *seufz*
LG,
Viola
Ich habe eigentlich auch total glatte Haare, die lassen sich nicht einmal mit viel Hitze und Spray in Locken verwandeln. 🙁 Beim Flechten habe ich sie mit Wachs-Spray von meinem Mann bearbeitet und es waren über 10 Haarklammern drin.