Spontaner Hirnausfall.

Kennt ihr das, wenn irgendetwas in eurem Kopf total vernünftig klingt? Auch, wenn jemand anders sagt, es wäre falsch? Bis euch nach viel zu langen 30 Sekunden auffällt, was für einen Stuss ihr verzapft habt?

Ich will ja nicht angeben, aber das passiert mir ständig. Am schönsten ist eigentlich folgende Episode aus der Zeit, als ich in einem deutschen Restaurant in Aoyama gearbeitet habe. Wir mussten für jeden Gast das aktuelle Tagesmenü runterbeten. Ich weiß nicht mehr genau, was es an diesem Tag war, aber eines der Angebote war mit おろし大根 (oroshi daikon; geriebener Riesenrettich).

Claudia: (blablablablabla) とおしり大根 (to oshiri daikon)・・・

Der Tisch lacht.

Mitarbeiter: Bist du dir sicher?

Claudia: おしり大根, oder?

Der Tisch lacht weiter.

Mitarbeiter: おろし大根 (oroshi daikon) heißt das!

Was war so lustig? おしり (oshiri) heißt Hintern. Ich wollte den Damen und Herren also Hintern-Rettich andrehen.

Oft sehe ich auch Dinge, die direkt vor mir sind, nicht. Dann frage ich, wo irgendetwas ist, und man zeigt sich verwundert, wie ich es nicht sehen konnte. Hirnausfall.

Weil mir das so oft passiert und immer etwas peinlich ist, habe ich mich letztens ein bisschen gefreut, als es jemand anders passierte. In der Drogerie wollte ich bezahlen.

Kassierer: 2,064Yen bitte.

Ich lege 2,504Yen hin.

Kassierer: Haben Sie 100Yen?

Ich: Nein, leider nicht.

Er schaut mich an, als wäre ich verrückt. Ich überprüfe die Preisanzeige der Kasse und das Geld, das ich hingelegt habe.

Er: Dann legen wir etwas zurück?

Ich: Warum?

Er: Weil das Geld nicht reicht.

Ich: … Das sind 2,504Yen. Das sollte reichen.

Er zählt durch. Schaut auf die Anzeige. Ist sichtlich peinlich berührt.

Er: Ojee, das tut mir so leid.

Und der Rest der Transaktion verläuft ohne weitere Zwischenfälle.

Ich bin nicht die Einzige, der so etwas passiert! 😀

0 Gedanken zu „Spontaner Hirnausfall.

  1. Anika sagt:

    Mach dir keinen Kopf…
    Ich sage auf Japanisch ständig was, bei dem ich denke es sei richtig und am Ende merke ich.. lassen wir das..

    Etwas, das in unserer Firma immer noch erzählt wird:
    Nanjo-san steht mir ausgestrecktem Finger vor einer Bank.
    Nanjo-san: Wo sind denn meine Handschuhe? Hatte ich die nicht hier hin gelegt?
    Sugawara-san: Guck mal auf deine Hände, die hast du an…

    • Claudia sagt:

      Mit Japanisch habe ich jetzt nicht mehr so die Probleme, das ist wirklich eine Geschichte von 2008, aber manchmal verdrehe ich Worte… 公平 (kôhei; Fairness) wird dann zu ヘイコウ. Immerhin kommt dabei nichts Peinliches raus 😉

  2. nagarazoku sagt:

    Ich wurde, auch so gegen 2008, von Keis Eltern mal gefragt, was mir an Kyôto an besten gefallen hätte und wollte mit “die Tempel und Schreine”, also “おてらと神社” anworten, heraus kam: 「おてあらいと神社」- die Toiletten und die Schreine O____o Na mal soll nicht sagen ich wäre nicht leicht zufrieden zu stellen XD

Schreibe einen Kommentar zu Claudia Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert