Im Mittelteil vieler Bahnen im Fern- und einiger im Nahverkehr gibt es Abteile, die auch bei voller Auslastung aller anderen Abteile noch Platz bieten. Wenn man sich dort aber einfach hinsetzt, wird man spätestens zur nächsten Station von einer netten Dame angesprochen und gebeten, entweder Geld zu zahlen oder sich ins gut gefüllte Abteil zu bewegen. Klarer Fall von グリーン車 (Green-Sha).
Green-Shas sind die erste Klasse der japanischen Bahnen, mit mehr Beinfreiheit, weniger Lärm und jemandem, der einem gegen Bezahlung Getränke vorbeibringt. Eine Sitzplatzgarantie hat man nicht, aber dazu später mehr.
Wenn man total fertig ist und keine Energie hat den gesamten Weg zu stehen, kann man für 750Yen (bis 50km Fahrstrecke bei JR Kantô) und mehr ein Green-Sha-Ticket erwerben. Die lädt man einfach am Bahnhof auf seine normale Fahrkarte (Suica) oder erwirbt sie mit Aufpreis im Abteil.
Es gibt natürlich nicht in jedem Zug ein Green-Sha, auf der bekannten Yamanote-Linie sucht man vergeblich (da gibt es dafür Sitze die Werktags vor zehn Uhr nicht heruntergeklappt werden.).
Mein Mann und ich machen das ganz selten mal, letztes Mal, als wir unsere neuen Smartphones kauften und am Freitag kurz vor Mitternacht von Tokyo aus nach Hause fuhren. Leider war auch das Green-Sha komplett voll, aber mit Ticket (und nur dann) darf man auch im Green-Sha im Gang stehen. Supidupi, 750Yen um dann doch zu stehen. Alternativ hätten wir uns den Betrag auch zurückerstatten lassen und ins reguläre Abteil gehen können, aber zu dem Zeitpunkt wollten wir uns schon nicht mehr bewegen. Stehen wir immerhin nicht in einer Sardinenbüchse.
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